02. Februar 2010

Da ich noch um deinen Schleier spielte
Noch an dir, wie eine Blüte hing
Noch dein Herz in jedem Laute fühlte
Der mein zährtlichbebend Herz umfing

Da ich noch mit Glauben und mit Sehnen
Reich, wie du, vor deinem Bilde stand
Eine Stelle noch für meine Tränen
Eine Welt für meine Liebe fand

Da zur Sonne noch mein Herz sich wandte
Als vernähme seine Töne sie
Und die Sterne seine Brüder nannte
Und den Frühling Gottes Melodie

Da im Hauche, der den Hain bewegte
Noch dein Geist, dein Geist der Freude sich
In des Herzens stiller Welle regte
Da umfingen goldne Tage mich

Wenn im Tale, wo die Quell mich kühlte
Wo der jugendlichen Sträuche Grün
Um die stillen Felsenwände spielte
Und der Aether durch die Zweige schien

Wenn ich da, von Blüten übergossen
Still und trunken ihren Othem trank
Und zu mir, von Licht und Glanz umflossen
Aus den Höhn die goldne Wolke sank

Wenn ich fern auf nackter Heide wallte
Wo aus dämmernder Geklüfte Schoß
Der Titanensang der Ströme schallte
Und die Nacht der Wolken mich umschloß

Wenn der Sturm mit seinen Wetterwogen
Mir vorüber durch die Berge fuhr
Und des Himmels Flammen mich umflogen
Da erschienst du Seele der Natur

Oft verlor ich da mit trunknen Tränen
Liebend, wie nach langer Irre sich
In den Ozean die Ströme sehnen
Schöne Welt! in deiner Fülle mich

Ach! da stürzt ich mit den Wesen allen
Freudig aus der Einsamkeit der Zeit
Wie ein Pilger in des Vaters Hallen
In die Arme der Unendlichkeit

Die das Eine, das im Raum der Sterne
Das du suchst in aller Zeiten Ferne
Unter Stürmen, auf verwegner Fahrt

Weint mein Herz der Trennung bittre Zähre
Und entflieht in seine schönre Welt

Was zum Raube sich die Zeit erkoren
Morgen steht's in neuer Blüte da

Friedrich Hölderlin

02. Februar 2010



Nach Hiddensee. Im Juli 2005. Ich nahm aus einer Laune das Schiff von Stralsund, stieg in Kloster aus. Und fand keine Unterkunft. Zu keinem Preis. Lief zwischen den sanften Grashügeln herum, schnupperte die Luft, die wehenden Mähnen der kleinen Pferde. Und nahm das letzte Schiff zurück. 19:20 Uhr. Wenig später wollte ich noch einmal hin. Ich dachte zeitig daran, mir ein Häuschen nah dem Strand zu mieten und hatte wunderschönes Wetter, Ende August, Anfang September 2005. Unvergessliche Ferien. Damals hatte ich noch meine Olympus, mit einem wunderbaren Objektiv. Wenn ich Bilder wie diese Möwenfeder sehe, kriege ich Heimweh nach meiner Kamera. Ich bin überhaupt ein bißchen anhänglich.

02. Februar 2010

Was zum Teufel ist ein 'Hamburger Schnitzel'? Ah ja. Paniertes Schweineschnitzel mit Spiegelei oben drüber. Bzw. in der DDR-Version (hä?) paniertes Hackfleisch in Schnitzelform mit Ei drüber. Aber mit Fleisch gab es doch kein Problem in der DDR? Meine Angehörigen in Treptow haben mir im Juni 1989 versichert, es gäbe Grundnahrungsmittel in Hülle und Fülle. Fleisch, Wurst, Schrippen, Eier, Kartoffeln, Milch, Äpfel kein Problem. Nur importierte Zitrusfrüchte und Bananen eben begrenzt. Und Milkaschokolade und Jacobs-Kaffee nur im - Dings - im ... ah - Mitropa? Nee - wie hieß das noch? Exclusiv? Oder war das der spezielle Bekleidungsladen für gehobene Ansprüche? Ah - ! Ich weiß es wieder: "Intershop". Im Intershop holte man Parfüm, Nylonstrumpfhosen und Milkaschokolade und den ganzen Westkram. So war das. Aber das mit dem Hamburger Schnitzel à la DDR halte ich für eine Diffamierung. Ich war ja nicht dabei, vielleicht war es im Rest der Deutschen Demokratischen Republik ja auch mit der Fleischversorgung schwierig. Hört man ja immer, dass neidisch nach Ostberlin geschielt wurde, weil da nicht nur alle Westprogramme gut zu empfangen waren, sondern vieles zu repräsentativen Zwecken im Angebot war. Aber systemunabhängig erlaube ich mir zu vermuten, dass "Ostberlin" auch heute, nach der totalen imperialistischen Gleichschaltung kulturell und versorgungstechnisch einiges mehr zu bieten hat, als die Ränder der Republik, ob West oder Ost. Spüre den Wein von gestern ein bißchen in den Knochen. Kopf ist ein bißchen langsam. Muss mal wieder ein Foto posten. Weiß nur nicht was. Vielleicht mich selber! Never change a running system.

01. Februar 2010

Schönes Telefonat*. (Sehr)

aber jetzt zu Bett!

*) kein gesungener Gesang, - gesprochener ;-)

01. Februar 2010

Seltsam ansteigende Zugriffszahlen. Dreißig Prozent. Und zwar seit den Einträgen mit den gesperrten Kommentaren. Na ja. Als Michael Jackson gestorben ist, gab es auch einen Ruck durch den digitalen Blätterwald, warum also nicht hier. Ich kann für immer neuen Content garantieren.

Eigentlich ein nicht adäquater Eintrag, da zu wenig jammerig. Ich gelobe Besserung. Lade ich auch nur hoch, weil gerade Freundin vorgelesen, die zu kichern anfing (hat getrunken), ich relativierte, dass ich immerhin beim Heranziehen des Vergleiches schwankte zwischen Elvis, Prinzessin Diana und the King of Pop. Selbstzweifel selbst im Größenwahn. Wobei ja nicht ich zu betrauern bin. Höchstens zu bedauern. Ich poste den Quatsch jetzt. So zur Abwechslung. Ich weine im Übrigen auch gerade überhaupt nicht, sondern rufe gleich die angeheiterte Freundin zurück. (Und zwar mit einem Glas Rotwein in der Hand.) Womöglich wird gesungen!

01. Februar 2010

Dann kam ich oft zurück an meinen Schreibtisch und fand ein Lebenszeichen von dir. Ich hatte zu Mittag gegessen und dabei in der blöden Zeitung gelesen, für die man eigentlich nur Bilder gucken können muss, lesen ist gar nicht notwendig. Das war genau richtig, so nebenher, beim Essen. Ich schrieb dir dann, was ich gegessen hatte. Und manchmal, was unter den blöden Bildern stand. Unvorstellbar, dass ich das jemand anderem mitgeteilt hätte. So banal. Wer interessiert sich dafür, was in meinem Magen landet, womit ich meine Lebensfunktionen aufrecht erhalte, was mir gerade geschmeckt hat. Aber gerade das erscheint einem wunderbar und phänomenal, dass das eine Nachricht sein soll. Tag für Tag. Diese einfachen Dinge, die in Wahrheit gar nicht unwesentlich sind. Immerhin wird aus der gebratenen Hühnchenbrust ein Stück meines Körpers, vielleicht die Haut an meinem rechten Handgelenk oder sogar ein Stück meines Hasenherzes. Und ich las gerne, was du gegessen hattest.

Ich hatte vorhin eine scharf angebratene Hühnchenbrust mit Gemüse und Salat und eine Käsesoße drüber. Und eine Cola. Wahrscheinlich blogge ich deshalb plötzlich so viel, weil ich diesen banalen Kram nicht mehr mailen kann. Niemandem zumuten will. Nein, das ist Quatsch. Quatsch mit Käsesoße. In Wahrheit schreibe ich sehr schöne Mails, nur das ab und zu eine Hühnchenbrust mit Gemüse drin vorkommt. Was keine Schande ist. Das Dumme ist nur, dass es niemanden sonst gibt, dessen Mittagessen mich so sehr interessiert hat, wie deines.

01. Februar 2010

Heute morgen auf dem Weg, by random Stevie Nicks Song "Planets of the Universe". Der Song gehört zu einer Reihe Demotracks, die für die Aufnahme von Rumours entstanden und es nicht auf das Album schafften. 2004 erschien eine besondere Edition von Rumours mit all den Titeln des Albums, die mehr oder weniger jeder kennt, sowie den rough- und demoversions und weiterem unveröffentlichtem Material. Ich habe Planets of the Universe schon lange auf meinem Player, aber noch nie so bewusst gehört. Heute Morgen hat er mich erschüttert. Ich kann gar nicht in Worte fassen, was mir Musik bedeutet, welche Intensität in einen Augenblick fließt, wenn die Musik plötzlich zum Lebenssoundtrack gerät. Dann begreift man, dass es auch ein schöner Film ist, das eigene Leben, selbst in trauriger Zeit. Wie man dann durch eine Straße läuft, die Sophienstraße im Morgenlicht, jemand Worte ins Ohr singt, die für einen gedacht scheinen. In der Neuauflage liegt ein booklet bei, in dem die Geschichte der Entstehung des Albums erzählt wird. Nicht (nur) die tontechnische Hintergrundgeschichte, vor allem die persönliche. Alle Lieder auf diesem Album erzählen von Abschied und Trennung, weil es das war, was zwischen den Beteiligten geschah. Und so entstanden gewiss die schönsten Songs, die Fleetwood Mac jemals geschrieben haben, durch die Verarbeitung des Schmerzes der Entzweiung. Als ich das las, begriff ich die Zeile in Dreams, thunder only happens when it's raining.

And the planets of the universe go their way, not astounded by the sun or the moon or by the day


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