28. oktober 2006


jupiter in scorpio

alternate title: "the pirate": many of my paintings use to have more than one title, since I always choose them after the painting is finished. that's the point, when I try to realize what I've actually done. I paint without any consciousness about what I'm doin. so it's similiar to a journey in a foreign land. you never know, what happens next. I was quite surprised to recognize a pirate.

the first title 'jupiter in scorpio' refers to the point, that, twoday on 28th of october the planet jupiter is exactly for one year in scorpio, which means quite good energy to me. not for everyone but certainly for me. it's explosive and gives the scorpio-sign lots of fire.

the colors represent the encounter of the energy of jupiter, which is mainly prospering and flourishing and includes any powerful and optimistic color, with the deep going passionate energy of scorpio, which means always the combination of red an black (or black and white). but this year jupiter painted the white all colored and gay. a really friendly year for any scorpio.

25. oktober 2006

was ich dir sagen will
(, bruderherz)

vor ein paar nächten, zwei oder drei, kam die erinnerung. ich saß vor meinem rechner und spielte mit einer hand voll tonspuren von brian eno und david byrne. und ich dachte, wie gut eine gitarrenspur wäre. so kamen die gedanken zu dir. mir fiel ein, dass ich doch irgendwelche aufnahmen von dir haben muss. ich konnte es mir selbst nicht sicher beantworten, was ich genau von dir habe, weil ich es nie fertigbrachte, die kassetten nach deinem unfall zu hören. es war so schwer. zu schwer. unmachbar schwer, dich noch einmal zu hören, vielleicht sogar deine stimme, deine stratocaster und dir nicht mehr sagen zu können, was es mir bedeutet. es ist sogar jetzt noch schwer, das zu schreiben.

ich bin also aufgestanden und habe nachgeschaut, wo die kassetten überhaupt sind. als ich sie fand, war ich schon ziemlich aufgeregt. es sind vier stück. auf einer kassette ist eine aufnahme von deinem letzten auftritt mit deiner band. märz 1987. es ist unglaublich aber wahr. ich habe diese aufnahme nie gehört. in fast zwanzig jahren habe ich es nicht fertig gebracht und dann weggeschoben, ins vergessen. noch zwei kassetten mit aufnahmen von dir mit der gruppe. irgendeine davon hast du mir selbst gegeben, die habe ich natürlich damals schon gehört. sofort. aber seither nicht mehr. ich erinnere ganz dunkel eine liedzeile: „es ist 3:35 und ich liebe dich“. oder :33? vielleicht auch eine andere uhrzeit. aber es war irgendwas mit drei uhr.

und dann eine kassette ganz ohne cover, nur mit deiner schrägen handschrift. „tascam erster versuch“ steht drauf. weiter nichts. ich habe also wirklich eine cassette mit der allerersten aufnahme, die du jemals mit deiner tascam gemacht hast. dem vierspur-tonbandgerät, auf das du so stolz warst. und ich ging mit der kassette schlafen. machte das licht aus in meinem schlafzimmer, wo das einzige tapedeck in meiner wohnung steht. ich war so aufgeregt. war das vorgestern? vorvorgestern? ich lag wie aufgebahrt in meinem eigenen bett und suchte im dunkeln nervös mit der linken hand nach der playtaste, die ich nicht sofort fand, da ich sehr selten kassetten zuhause höre.

das band lief. es begann mit einer rhythmusspur. ein seltsam tackerndes geräusch wie sehr kurz aufeinanderfolgendes peitschenknallen. langatmig. dann seltsame stimmaufnahmen, die ganz gruselig rüberkamen, weil du offenbar mit dem pitch gespielt hast. unverständliche langgezogene laute, in verzerrter zeitlupe. was tue ich mir hier an, dachte ich, während ich stocksteif in meinem bett lag. elektrisiert und angespannt zugleich. endlich war diese aufnahme zu ende und die rückseite der cassette begann. wieder verschiedene rhythmusexperimente. dann ein zupfen, wie ein bass, ein paar minuten. ein anderer rhythmus, für mich nicht identifizierbarer herkunft.

dann ein paar minuten akustische rhythmusgitarre. man hört, dass es alles keine aufnahmen für die nachwelt sein sollten, nur versuche, um dich mit dem aufnahmegerät vertraut zu machen. ein paar überraschend bluesige akkorde gitarre, die wie eine dobro klingt. wohl nur eine fingerübung, so untypisch für dich. da hast du irgendwas gemacht mit einem effektgerät, du hattest ja keine dobro. dann plötzlich ein keyboard. du hattest ein keyboard? ich kann mich gar nicht erinnern. ein zartes geklimper, wie ein einschlaflied. ganz schön. und dann ein kurzer wah wah akkord. das habe ich so sehr geliebt, wenn du mit dem wah wah gespielt hast.

kleine pausen zwischen den einzelnen sequenzen. und dann ein warmer ton. so warm. ich bin zu doof im nachhinein zu identifizieren, ob ich da deine les paul oder die stratocaster höre. aber mir wurde plötzlich sehr sehr warm ums herz. und du spieltest länger. ein ton, der mich an neil youngs aufnahmen für dead man erinnert. ganz stark. jetzt konnte ich schlafen. dachte ich.

aber ich lag wach. lange wach. ich konnte nicht schlafen. immer wieder geisterte die idee durch meinen kopf, dass ich irgendetwas damit machen möchte. obwohl es doch nur unvollkommene aufnahmeexperimente sind. rhythmusverschiebungen noch und noch, mitten im spiel. und doch. ich konnte sowieso nicht einschlafen. ich schaute auf die uhr, es war halbsechs uhr morgens. in meinem schlafzimmer war es noch dunkel und um die dunkelheit zu bewahren, hatte ich den einzigen vorhang den ich habe, zugezogen.

ich stand auf und holte mein notebook mit dem aufnahmeprogramm und das mikrofon. bestimmt schütteln jetzt viele den kopf, weil man längst analoge kassettenaufnahmen professionell rippen kann, aber ich habe das noch nie gemacht und wollte jetzt und sofort eine tonspur deiner gitarre haben. es dämmerte hinter dem dunklen fenster, ich saß mit gekreuzten beinen auf dem teppich vor dem rechner und nur der monitor warf ein sanftes blaues licht. ich spulte das band zurück und packte das mikro auf den ständer in lautsprecherhöhe, setzte mich mucksmäuschenstill vor den rechner und drückte mit der maus auf record. ich sah der wachsenden tonspur zu und wusste, das ist genau das, was in diesem moment richtig ist. diesem heiligen pulsieren des diagramms zuzuschauen. und an dich zu denken. und zu fühlen, dass du das gut finden würdest, was ich da gerade mache, voller andacht.

dann ging ich schlafen. dann konnte ich schlafen.

und so entstand in den nächsten stunden und nächten dieses kleine stück, mit der über zwanzig jahre alten ersten aufnahme deiner gitarre und ein paar schrägen tonspuren deiner kleinen schwester. ich schrieb vor einigen jahren ein paar worte für dich, weil du mir im halbschlaf begegnet warst. und deswegen heißt es halb im schlaf.

hör es dir einfach an



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