19. oktober 2006



sonnenbrillenunfug. und plötzlich die geschichten. die geschichte jeder sonnenbrille. man setzt sie auf und die geschichte ist da. manche haben keine besondere. manche eine sehr besondere. da ist diese pilotenbrille mit den braungetönten gläsern, die mir eigentlich viel zu groß ist. sie gehörte meinem großvater, dessen hand ich hielt, als er starb. er wurde einundachtzig jahre alt und war in seinen letzten lebensjahren sehr zugempfindlich im gesicht und an den augen. vielleicht habe ich das ja von ihm. bei mir tränen auch immer gleich die augen, wenn ein leichter wind weht oder es zu kalt draußen ist, besonders das rechte. wenn jemand stirbt, bleiben diese dinge zurück. sonnenbrillen.

eine brille mit riesigen insektengläsern, wie man sie von bildern der knef oder bardot aus den siebzigern kennt. die erste sonnenbrille, die ich mir selbst gekauft habe. irgendwann in den siebzigern. ich war wohl in der siebten klasse. ich müsste also dreizehn gewesen sein. achtundsiebzig könnte hinkommen.

und dann ist da die erste brille, die sich mein bruder gekauft hatte, auch eine pilotenbrille, auch siebziger. mit so komischen biegsamen drahtbügeln. sportbrille nannte man das damals. damit die brille beim rennen nicht runterfällt. dabei kann ich mich überhaupt nicht erinnern, dass mein bruder jemals großartig sport getrieben hätte. eher im gegenteil. er war genauso ein stubenhocker wie ich, wenn er nicht gerade auf seinem zündapp-mokick unterwegs zu einem freund oder in den übungsraum war.

verschiedene brillenmodelle, die man einfach mal so mitnimmt, weil einem die, die man schon hatte, plötzlich unmodern vorkamen. oder brillen, die man unterwegs gekauft hat, weil man unerwartet von heftiger sonne überrascht wurde. oder weil es einfach spaß macht, brillen aufzusetzen und auszuprobieren.

zwischen all den brillen eine schwarze augenklappe. ich trug sie vor zehn jahren zur hochzeit meiner freundin elena. ich hatte vor, ausgiebig zu filmen und wusste, dass es auf dauer sehr anstrengend werden würde, beim stundenlangen fokussieren das linke auge zuzukneifen, deshalb beschloss ich, mir die ganze sache mit einer verwegenen augenklappe zu erleichtern und machte aus der not eine tugend, indem ich passend zur augenklappe in dunklen nadelstreifen und schwarzen overkneestiefeln im vornehmen charlottenburger standes- amt einlief. erich von stroheim wäre stolz gewesen.

und dann diese porsche-sonnenbrille. dieses riesending. das gleiche modell, das yoko ono jahrelang nach dem tod von john lennon trug. sie gehörte auch meinem bruder. er hatte sie auf, als er gegen diesen baum fuhr. auf der rechten seite ist eine kleiner kratzer, drei der dreizehn kleinen schrauben fehlen, mehr nicht. und ich habe die ganzen brillen aufgesetzt und fotos gemacht, aus einer verspielten laune. und als ich die yoko-brille aufhatte, war er plötzlich ganz nah.

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