30. Oktober 2013
Ja. Ewig neu und jung. Das wäre schön. Aber wir werden alle sterben. Doch jetzt sind wir da und es liegt an uns. Ich bin ewig neu und jung. Hier und jetzt. Und du. Du, Cosmic. Und du, Lesende. Und du Lesender. Wir alle. Wenn wir es wollen. Und wenn nicht, auch gut. Es gab eine Phase, wo ich gerne für älter gehalten werden wollte. Dann gab es eine Zeit, als es mir egal war, vielleicht, weil ich zwar manchmal für annähernd so alt, wie ich war, gehalten wurde, aber nie älter, eher jünger. Jetzt habe ich das Gefühl von Irritation. Unausgesprochen. Aber gepaart mit Faszination. Wahrscheinlich ein ähnliches Empfinden, das ich mir selbst entgegenbringe. Ich fühle mich innerlich nicht alterslos, aber irgendwo mäandernd zwischen sieben, elf, vierzehn, fünfzehn, siebzehn, zwanzig, dreissig, fünfunddreissig, vierzig, zweiundvierzig, siebenundvierzig und achtundvierzig. Und fünfzig macht mir keine Angst, überhaupt nicht. Das einzige, was ich blöd und schade fände, wäre, wenn mir die göttliche Kraft trotz aller Bemühungen, einen unberechenbar vorzeitigen Strich durch die Rechnung machte. An irgendetwas muss man dann ja auch sterben, eines Tages. Ja, ich denke viel an den frühen Tod von Eugenie. So weit ist man nicht entfernt, von jemandem in den Fünfzigern, Ende Vierzig. Ich will mich weiter bemühen, damit diese schöne Lebenskraft und -freude erhalten bleibt. Denn die habe ich. Dazu muss ich nicht erst ein Damoklesschwert über mir schaukeln sehen. Wie komme ich denn auf all das, heute? Gestern erwähnte ich in meinem Eintrag einige Geburtstage von Menschen, die mir nahe waren. Oder auch sind. In dieser leichtfüßig dargebrachten Reihe war auch Cosmic, der mir ganz sicher auch deshalb nah war (oder ist), weil wir eine Generation sind. Zehn Monate trennen uns, war er vor mir da. Mein Bruder wurde auch, wie er, im Jahr Neunzehnhundertvierundsechzig geboren. Und hatte auch eine Martin (das ist so eine akustische Gitarrenmarke aus Amerika, die auch Neil Young spielt). Und überhaupt. Man sollte sich angewöhnen, möglichst schnell (gleich jetzt, heute, sofort) zu rekapitulieren, was wichtig war, im eigenen Leben. Welche Begegnungen. Sternstunden, Glanzlichter für immer unvergessen bleiben im großen Konzert. Und zwar unabhängig davon, ob die weitere Dramaturgie des Weltenlaufs einem in jeder Hinsicht entgegenkam, die besten Karten zuspielte. Denn zu realisieren, dass man zu bestimmten Zeiten immer wieder auch richtig gute Karten hatte, ist eine schöne, heilsame Erkenntnis. ('es war nicht alles schlecht') Und diese bloße Wahrnehmung ist die nächste gute Karte im großen Spiel. Ein As. Ich weiß, genau, wovon ich rede. Long Speech,
eWIG NEU UND JUNG
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g a g a - 30. Oktober 2013, 23:24