16. Mai 2024

Noch ein Lieblingstier, "DOG No. 7" von Tim Kamieth. Perfect Match in der Ausstellung im Amano, für mich der "Königstiger" in der Reihe von Tims neuen Hunden. Hätte ich Platz, hätte ich ihn sofort gekauft. Faszinierend, wie er mit der Aufnahme von Jimi Hendrix in der Wohnung von Ringo Starr gematcht hat und der Couch und den Kissen. Es ist aus meiner Sicht eine künstlerisch unzulängliche Sichtweise, es als unkünstlerisch oder gar spießig und kleinbürgerlich zu verschubladen, wenn Bilder in einer Umgebung gehängt werden, deren Farbgebung mit der des Bildes korrespondiert. Im Gegenteil - es beweist eine komplexe visuelle Wahrnehmung, die das Potenzial hat, den zweidimensionalen Raum des Bildes in die dritte, räumliche Dimension zu erweitern, damit wird das Werk hofiert und geehrt, aber auch umgekehrt. So viel zum Thema "Bild farblich passend zur Einrichtung wählen".


Das Gegenteil wäre visuelle Ignoranz. Wobei selbstverständlich denkbar und möglich ist, dass gerade ein starker farblicher Kontrast, der dann aber bewusst gewählt wurde, optimal wirkt, die Kraft des Motivs verstärkt. Chefkuratoren von staatstragenden Museen und großen Galerien wählen mitunter ganz bewusst farbige Hintergründe. Auch die Wahl eine neutralen Grau- oder Weißtones basiert auf der Idee, Bildern mit unterschiedlichen Farbwelten in ein- und demselben Raum eine optimale Bühne zu geben, wenn die Mischung der Exponate keine andere gemeinsame Hintergrundfarbe sinnvoll erscheinen lässt. Insofern hat Lieschen Müller bei ihrer Wahl von farblich zur Einrichtung passendem "Wandschmuck" das next Level in Sachen virtuose Hängung mit kuratorischer Expertise erreicht. For what it's worth.

g a g a - 16. Mai 2025, 12:17