30. Mai 2020

»Sonntag 19.VI.1898

Fand ein entzückendes Gedicht in der 'Jugend'. Habe es auch schon vertont.

Vom Küssen

War ich gar so jung und dumm,
Wollte gerne wissen:
Warum ist mein Mund so roth?
Sprach der Mai: "zum Küssen".

Als der Nebel schlich durchs Land
Hab ich fragen müssen:
Warum ist mein Mund so blass?
Sprach der Herbst: "vom Küssen".

Anna Ritter

Ein süßes, geistreiches Gedichterl. Wenn nur mein Lied auch so gut wäre.«


Alma Schindler [Mahler-Werfel], Tagebuch-Suiten 1898 - 1902

27. Mai 2020

„Es lebt sich wahnsinnig angenehm mit den Toten. Man macht sich keine Sorgen um sie. Und wenn sie gut sind, geben sie dir Nahrung.“
Michel Würthle

(so wahr)

27. Mai 2020



Ein weiterer inniglich von mir geliebter Dichter ist Clemens Kerber (1937 – 2016). Diese Zeilen von ihm liebe ich besonders und sie sind wie für diesen Tag im Mai gemacht.

Das Gedicht heißt „Wenn’s draußen grün wird“.


Wenn’s draußen grün wird
Fällt mir nur noch Liebe ein
Es kommt über mich
und bricht mir das Herz

Mag Sonne scheinen
oder mag es trübe sein
Ein Gefühl so zwischen
Freude und Schmerz

Im wunderschönen Monat Mai
Als alle Knospen sprangen
Da ist nicht nur in Heines Herz
Liebe aufgegangen

Wenn’s draußen bunt wird
dann wird mir so gut zumut
Und auch jeder Blume
jedem Getier

Dann steigt der Saft in Bäume
und auch uns ins Blut
Da muss ich zu dir
und du musst zu mir

Im wunderschönen Monat Mai
Als alle Knospen sprangen
Da ist nicht nur in Heines Herz
Liebe aufgegangen


Clemens Kerber* 1972, aus der Tondichtung „Ein Hauch von Frühling“


Bitte hören Sie auch in die Vertonung hinein – ich möchte sagen: ein Gedicht!


*= M. Krug

25. Mai 2020



Magnolia. 100 x 100 cm, Acryl, Tinte, Papier, Styropor

Noch ein Baum. Ich hatte doch erzählt, wie ich vor ca. zwei Monaten durch den Baumarkt gelaufen bin, auf der Suche nach einem Ersatz für die dort weggehamsterten Leinwände. Weil mir alle Bauplatten zu schwer waren für den U-Bahn-Transport, hatte ich zwei Styroporplatten im Format 50 x 100 gekauft und zusammengeleimt, und dann mit einem großen Papierbogen überzogen, den ich dann übermalt und nochmals mit gemalten Fragmenten beklebt habe. Einmal und nie wieder. Wenn man das fertige Werk falsch anfasst, hat man Dellen von den Fingern im Bild. Ich war bis jetzt vorsichtig, aber es hat wohl einen guten Grund, wieso nicht alle Welt Bilder auf Styroporplatten malt. Schade aber auch, wo sie so günstig sind, eine nur 1,49 Euro.

Das ist also das fertige Werk. Ein Magnolienbaum, sage ich mal. Wenn die Bilder annähernd fertig sind, überlege ich, worum es sich handelt. Ich konzentriere mich ganz stark und dann erkenne ich es blitzartig und weiß, woher das Déjà vu kam, das ich die ganze Zeit schon beim Werkeln hatte. Zufällig haben auch gerade die Magnolienbäume geblüht, als ich daran gearbeitet habe, aber ich habe an nichts Bestimmtes dabei gedacht. Elektrisches Pink mag ich sehr. Kein Barbiepink, sondern mexikanisches Pink, wie ich es nenne. Für mich ist es elektrisch, weil es mehr Elektritzität ausstrahlt, als die meisten anderen Farben. Ich habe das Gefühl, das Pink vibriert. Mit dieser Farbe verbinde ich starke Aufregung wie bei Vorfreude. Nur Gutes.

24. Mai 2020



Eigentlich habe ich nie aufgehört zu malen. Wenn ich die Kamera hielt, war es im Grunde nur ein besonderer Pinsel. Die Motive waren leichter lesbar, weniger geheimnisvoll, aber immer erhebend. Immerhin nähere ich mich dem besonderen Pinsel wieder mit neuer Unbefangenheit, ohne ihn in den Fokus zu stellen. Ich habe es mir gewünscht, wieder unbefangen Bilder damit einzufangen. Das ist mir lange nicht möglich gewesen.

Es wäre unsinnig, wenn gerade ich auf ein visuelles Medium verzichte, wo es mein ureigenstes Sein ausmacht, mich in sichtbaren Welten auszudrücken. Ich spaziere manchmal durch meine sechzigtausend Fotografien und wundere mich. Einige Motive erinnere ich gar nicht mehr und sehe sie wie zum ersten mal. Sobald ich dann weiter durch die Reihe gehe, den Kontext sehe, die vollständige Serie, fällt mir alles oder vieles wieder ein.



Diese Gräser in der Abendsonne wehten auf der großen Düne im Tal des Schweigens auf der Kurischen Nehrung. Ich war dort an meinem zweiundvierzigsten Geburtstag. Allein unterwegs, wie meistens auf meinen Reisen. Ich war glücklich an diesem Tag, an diesem Ort. Ich bin lange nicht mehr durch die Welt gereist, aber durch mein inneres Universum grenzenlos. Heute ist mir ein Tier begegnet. Ein großes, in meinem Atelier. Ich war perplex. Ich werde es fotografieren, wenn es fertig geschlüpft ist.

22. Mai 2020



Tal des Schweigens, Neringa

21. Mai 2020



Passend zu Himmelfahrt präsentiere ich heute mein zweites UFO. Ich habe lange gezögert, es zu zeigen, warum habe ich vorgestern in einem Kommentar erklärt, als kid37 mein UFO gelobt hat, da ist es mir so rausgerutscht, dass ich noch ein zweites UFO besitze:

kid37 - 19. Mai, 13:12
Das ist ein besonders schönes UFO. Man sieht, die Außerirdischen besitzen nicht nur überlegene Intelligenz, sondern auch ästhetisches Bewußtsein.

g a g a - 19. Mai, 13:39
Es gibt auch noch ein zweites UFO, mein ganz persönliches Palastufo, es ist aber wahnsinnig prunkvoll, und ich habe ein bißchen Angst, dass die anderen neidisch werden! Wenn es unter uns bleibt, zeige ich es mal heimlich her!

kid37 - 19. Mai, 23:48
Jetzt haben Sie mich natürlich neugierig gemacht. Fühle fast ein wenig wie Fox Mulder bei dieser Sache!

g a g a - 19. Mai, 23:55
ich habe es noch niemals fotografiert. Es ist an einem geheimen Ort in ultraviolettem Licht mit einer starken Pinkfrequenz geparkt. Ich weiß noch nicht, ob es mit einem normalen Fotoapparat fotografiert werden kann, aber ich will es versuchen. Der geheime Ort ist mir heute Nacht leider nicht mehr zugänglich. In diesen Stunden findet auch ein verstärkter Ladeprozess statt (die Ausstattung benötigt extrem hochfrequente Energien). Ich melde mich wieder, wenn es mir glücken sollte, Bildmaterial zu gewinnen.







Das Palastufo wird mit besonderen Solarzellen betrieben, die man hier auch sehr gut in der Großaufnahme sehen kann. Es handelt sich um eine Technologie, die ich selbst entwickelt habe.



Ich fliege jetzt mit UFO I in meine UFO-Werkstatt!

20. Mai 2020



Auch grandios - Theater an der Wien 1975, „Das Lächeln einer Sommernacht“, Probebühne, Auftritt Zarah Leander (seinerzeit 68), Frau Koller erinnert sich:

»Wir standen bereits mitten in den Proben, da hieß es: „Heute kommt Zarah!“ Wir waren alle sehr gespannt. Ich hatte sie als Kind im Kino gesehen und wusste, was für ein Idol sie in den dreißiger und vierziger Jahren gewesen ist.

Sie betrat den Probenraum mit großer dunkler Brille, ihr Mann, der Pianist und Dirigent Arne Hülphers, immer an ihrer Seite. Zuerst einmal ließ sie ihren Mantel, einen kostbaren Zobel, von den Schultern zu Boden gleiten. Ein Pelz, wie ich ihn nie wieder gesehen habe: bodenlang, sehr weich, grau mit Silberspitzen, das Teuerste.

Sie hat ihn auch später nie normal abgelegt, sondern immer mit lässigem Schwung fallen lassen. Alle haben sich darum gerissen, ihn aufzuheben, um ihn zu befühlen.«


Dagmar Koller, Jetzt fängts erst richtig an, S. 159

19. Mai 2020



Ganz besondere Postkartenereignisse im Jahr 2020 erfordern besondere Postkartenempfangs-Dokumentationsmaßnahmen.



Ich muss gestehen, ich betrachte es mittlerweile als sportliche Herausforderung, dem Postkartenmotiv gerecht zu werden. Mein großer Kleiderschrank ist da sehr hilfreich. Ich lade hiermit alle meine Leser/innen aufs Herzlichste ein, mir eine herausfordernde Postkarte zu schicken. Ich werde etwas daraus machen. Ich gebe alles. Versprochen. Großes I̶n̶̶d̶̶i̶̶a̶̶n̶̶e̶rWüstentochter-Ehrenwort! Mein Dank für dieses inspirierende Postkartenmotiv geht abermals in den tiefen Süden, an eine andere Wüstentochter, die meinen geheimen zweiten Vornamen teilt. Und der Text ist auch schön.

19. Mai 2020

Ich kann auch UFOs!



Gaga Nielsen, UFO Take Off, 50x50, ArmaniKarton, Leinw., 2019

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