21. Oktober 2012




Ja, meine Lieben, heute ist der erste April. Das ist kein Aprilscherz sondern die Zeitrechnung meiner kleinen Parallelwelt, wie aufmerksame Leser bereits wissen. Wie hat es doch mein Leben bereichert, nicht nur mehr in einem Zeitalter zu leben. Ein bißchen lebt man ja ohnehin auch immer in der Vergangenheit, aber selten so konsequent und lebhaft, dass man auch frische Bilder davon präsentieren könnte. Die Zeitmaschine war als Kind einer meiner absoluten Lieblingsfilme, große Angst hatte ich vor den Morlocks und die blonden Menschen der Zukunft, die "Eloi" waren mir auch irgendwie schwer unheimlich, weil sie alle gleich ausgeschaut haben, wie Barbie und Ken und alle blond. Der Film ist aber auch dauernd gekommen, bestimmt einmal im Jahr und nie habe ich ihn verpasst. Na gut, früher hatten wir ja auch nur drei Programme. Das Erste, das Zweite und das Dritte! Später, ich war ungefähr fünfzehn, habe ich ausgetüftelt, wie ich mit einer großen Antenne, die in meinem Zimmer unter dem Dach war, anstatt auf dem Dach, bei hochdiffizieler Ausrichtung die beiden DDR-Programme empfangen konnte. Da gab es immer am Montag oder Dienstag schicke französische Spielfilme oder sogar eine Reihe mit Filmen von Ingmar Bergman. Vorher habe ich manchmal noch die Nachrichten mitgekriegt, man wollte ja den Anfang vom Film nicht verpassen. Der Empfang war nie so richtig einwandfrei, immer ein bißchen verrauscht und unberechenbar, man fühlte sich ein bißchen, als wäre das Fernsehen gerade erst erfunden worden und noch in den Kinderschuhen, wie kurz nach dem Krieg. Also dem zweiten Weltkrieg meine ich. Ich hatte den ausrangierten, alten großen Schwarzweiß-Fernseher von meinem Opa, der hatte noch ein Holzgehäuse und einen Programmknopf wie bei einer Waschmschine. Ich überlege gerade, warum ich nicht "Oma und Opa" schreibe. Hm. Die Oma war da schon eine Weile tot, deswegen denke ich beim Fernsehschauen mit dem alten Kasten mehr an den Opa. Die Fernsehzeitung hat immer auf dem Wohnzimmertisch gelegen, man war immer auf dem Laufenden. Gong! Mein Opa hat immer den Gong gekauft, meine Eltern die Hörzu. Ich habe beide gelesen und war topinformiert. Nicht so wie heute, wo ich nicht mehr durchblicke. Aber inzwischen bin ich Profi in Sachen Mediatheken im Internet gucken! Ich schaue öfter Sachen auf Vox, aber nie wenn sie gerade kommen, sondern immer als Konserve. Oder auch manchmal RTL. Kommt ganz drauf an! Ich habe manchmal so Phasen, wo mich eine Reihe eine Weile interessiert, und dann von heute auf morgen gar nicht mehr! Das war zum Beispiel bei "Mieten Kaufen Wohnen", da habe ich über einen Zeitraum von ein paar Wochen jeden Tag alles geguckt, man könnte sagen, mit wissenschaftlichem Anspruch! Ich habe sehr viel über Wohnlagen in Deutschland und zeitgemäße Badezimmerausstattung etc. pp. gelernt. Nun ist das Studium beendet und ich habe meinen Maklerschein in der Tasche! Na gut, das ist jetzt ein bißchen gelogen, aber ich könnte bestimmt in den ersten fünf Minuten einer Wohnungspräsentation profimäßig so tun, als ob. Was ich nie verstanden habe, war der ewig gleiche blöde Spruch zum begehbaren Kleiderschrank. "Der Traum einer jeden Frau!" Papperlapapp! Mein Traum überhaupt nicht! Unter keinen Umständen möchte ich einen begehbaren Kleiderschrank, also sprich eine Kammer, in der die Klamotten offen herumhängen. Staubfänger par excellence! Ein Fest für die Kleidermotte! Ohne mich! Außerdem sieht mir das viel zu unaufgeräumt aus. Vor eine Kleiderstange gehört eine Schranktür, die den Staub abhält. Aber das ist natürlich nur meine ganz persönliche Meinung, jeder nach seiner Façon! Jedem Tierchen sein Pläsierchen! Apropos Kleiderschrank: aktuell befinde ich mich in den letzten Studiensemestern des Bachelor-Fernstudiums zur Shopping-Queen. Es handelt sich um einen stark verkürzten Studiengang unter der Leitung von Professor Guido Kretschmer. Leider bin ich mit dem Curriculum nicht ganz zufrieden. Die Praktikumsphasen, die vorsehen, dass man sich mit dem Inhalt des Kleiderschranks der Anwärterinnen beschäftigt, langweilen mich doch sehr stark und ich muss den Schieber dann immer ganz schnell nach rechts weiter schieben. Im Grunde widme ich mich diesem Orchideenstudium auch nur wegen der erkenntnisreichen Einlassungen von Professor Kretschmer, alles dazwischen kann man praktisch ersatzlos streichen. Na gut, man muss punktuell schon wissen, worauf sich die fachlichen Analysen von ihm beziehen und das Anschauungsmaterial zumindest querlesen. Aber wie gesagt, ich denke, ich bin in den letzten Zügen und dann muss ich mir wieder einen neuen Studiengang suchen. Lebenslanges Lernen! Da kommt praktisch keiner drum herum!

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