03. Mai 2014





Mir fehlt ein rechter Einleitungssatz für meinen kleinen Aufsatz. Er soll davon handeln, dass ich einerseits gestern Abend durch einen Zufallstreffer auf der Fernbedienung über einen Film gestolpert bin, der schon angefangen hatte, in dem Senta Berger zu sehen war. Wenn Senta Berger im Bild ist, schalte ich eigentlich nie ab, auch wenn ich den Film schon kenne. Aber den kannte ich eindeutig noch nicht. Und zum anderen möchte ich meine heutigen Zufallstreffer mit meiner alten Kamera verarbeiten. Die sind genauso zufällig entstanden, wie ich auf den Film gestoßen bin, eine Art erfreuliche Nebenerscheinung. Man könnte auch hochtrabend von Serendipity reden. Gut. Das wäre jetzt aber noch keinen Blogeintrag wert, wenn es nicht wie folgt, mit meinem Fernsehabend weiter gegangen wäre. Ich sehe also Senta, die ich einfach unheimlich gerne mag, wie sie in einer Mietwohnung auf den Hinterhof guckt und es ist schon gleich klar, wir befinden uns auf einem Berliner Hinterhof, so Kraut und Rüben, wie es da aussieht. Senta gehört nicht so recht hierhin und jammert auch ein bißchen rum, weil der Nachbar wieder die Musik zu laut aufdreht. Das ist jetzt auch noch nicht so immens spektakulär als Plot, aber ich will ja auf etwas ganz Anderes hinaus. Sie müssen den Film einfach auch selber anschauen, er heißt super sophisticated "Nette Nachbarn küsst man nicht". Unter dem Link kann man ja auch nachlesen, was die Fachpresse dazu schreibt. Nun möchte ich mich heute Abend aber nicht als Filmkritikerin ausprobieren, sondern - ich merke, ich schreibe schon wieder um den heißen Brei rum, genauso wie in dem Eintrag neulich mit dem Schönheitsgeheimnis von Salma Hayek - also was ich sagen will: in dem Film geht es ja maßgeblich um eine erotische Begegnung mit dem Nachbarn von Senta. Der Mann ist um einiges jünger und macht ihr in dem Film ganz starke Avancen, die auch recht bald fruchten. Nun schaue ich also gestern auf den Fernseher und sehe den jungen, glutäugigen Mann, der Sentas Blut in Wallung bringt. Und da denke ich mir doch so: "Ja, Hoppla, das ist doch - - - " Und da fällt mir doch wieder ein, woher ich den Mann zu kennen glaube. Da gibt es doch Fotos in meinem Flickr, wo wir beide sehr schön eingefangen wurden. Ich erinnere mich, als wäre es gestern. Ja, tatsächlich, und da sind sie doch, die schönen Bilder. Mir ist dann auch sein Name wieder eingefallen. Wenn nicht, hätte ich ja auch nur auf die Besetzungsliste schauen müssen. Erdal. Wirklich sehr gut gespielt, die Verführung von Senta. Das war schon irgendwie seltsam, da gestern zuzuschauen, weil ich aufgrund der Begegnung seinerzeit eine ungefähre, grobe, aber sehr reale Vorstellung habe, wie sich das in der Wirklichkeit gestaltet, so ein erster Blickkontakt mit Erdal. Es beschäftigt mich immer noch. Da war ja damals nichts weiter, aber ich muss sagen, es war schon recht bemerkenswert, was da über Blicke kommuniziert wurde. Erdal war damals bei der Premiere von dem Stück der Heiner Müller-Witwe Brigitte Maria Mayer, Anatomie Titus in der Akademie der Künste, so eine filmische Performance. In den Filmsequenzen spielte Erdal eine tragende Rolle, daher stammt auch das Bild da oben, das ich während der Projektion geschossen habe. Erdal fiel mir zuerst auf - oder wir uns gegenseitig, bevor die Vorstellung anfing. Er stand in der Eingangstür zum Projektionsraum und hat mir so unverschämt selbstverständlich und lange in die Augen geschaut und dabei gegrinst wie ein Lausbub. Da konnte man ja gar nicht wegschauen. Auf jeden Fall war sofort ein Draht da, Elektrizität. Da reicht ein einziger Blickkontakt. Danach sind wir in der Bar aufeinander getroffen, wo er mit seiner besten Schauspieler-Freundin Naomi am Tresen stand. Jan war damals auch dabei. Wir hatten einen schönen Abend an der Bar. Und so entstanden die Fotos. Man könnte denken, wir hätten ein viel innigeres Verhältnis gehabt, als es nach geraumer Zeit gemeinsamen Trinkens und Redens der Fall sein kann. So schnell entsteht zuweilen menschliche Nähe. Insofern habe ich den Film gestern mit ganz anderer Aufmerksamkeit verfolgt, als manche andere Zuschauerin vor dem Fernsehapparat. Ich muss schon bekennen, dass Erdal Yildiz nicht nur in der Rolle eine äußerst intensive Präsenz hat. Der gestrige Film hat einen absurden Witz, den man leider nicht so oft findet. Und die übrigen Bilder, von wegen Test - ich habe heute Nachmittag auf dem Teppich im Sonnengelichter in der Bedienungsanleitung meiner alten Kamera ein paar Sachen nachgelesen. Dabei habe ich eine Einstellung bei der Aufnahme ausprobiert und zu dem Zweck einfach auf die Bedienungsanleitung vor mir draufgehalten. Die Bilder fand ich dann zufällig ganz interessant, jedenfalls nicht schlecht genug, um sie wegzuwerfen.



Und dann fiel mir wieder die Bildstrecke von damals in der Bar mit Erdal ein, und irgendwie passen die Bilder zusammen. Deswegen gibt es jetzt einen Blogeintrag über meinen gestrigen Fernsehabend mit Senta und Erdal, und dazu die Testfotos mit der alten Bedienungsanleitung meiner Canon von heute Nachmittag.

30. April 2014



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Dieses Joan Jett-Styling war das Beste, was ich an Nena gesehen habe. Das könnte sie doch immer noch tragen. Ich bin da fast ein bißchen konservativ. Und unbedingt jede Menge Luftgitarre-Riffs. In dem Video bin ich wirklich stark von ihr beeindruckt, um nicht zu sagen erotisiert. Wenn ich noch ein bißchen übe, werde ich vielleicht doch noch bisexuell. Das wäre auf jeden Fall eine Bereicherung. Ich habe mich ja schon einmal in den Achtzigern bemüht, als mir verschiedene homosexuelle Frauen (bzw. eine besonders) starke Avancen machten. Aber es hat einfach nicht klappen wollen. Die sah allerdings auch leider überhaupt nicht aus wie Nena in dem Video. Aber bei Männern habe ich mir ja auch immer schwer getan. Also einen so extrem attraktiv zu finden, dass ich Kontakt aufnehmen wollte. Wenn es dann aber passiert ist, musste es unbedingt sein, auf Biegen und Brechen. Ich wusste ja, wie schwer ich jemanden finde, der mich interessiert. Da konnte ich im Ernstfall nicht gleichgültig daneben stehen, nach dem Motto "Kommst du heut nicht, kommst du morgen...!" Das rabiate Begehren habe ich aber nie demonstrativ nach Außen gezeigt. Aber der innere Aufruhr war mächtig. Und das konnte man dann auch nicht ganz verstecken. Was schreibe ich denn da bloß. Das wird mir alles zu persönlich! Ich höre mal wieder auf. Dabei bin ich komplett nüchtern. Ich sollte etwas trinken, um wieder zur Besinnung zu kommen. Schließlich wollte ich nur noch einmal an ein paar sehr gelungene Videoschnipsel mit zwei schönen Frauen, die ich gut leiden kann, erinnern. Was der junge Mann mit dem nichtssagenden Gesicht in dem Video verloren hat, erschließt sich mir allerdings überhaupt nicht. Der ist doch total überflüssig. So, ich muss jetzt unbedingt noch etwas trnken. Schon gleich Mitternacht. Ach ja, stimmt - Walpurgisnacht - Beltane! Daher die schlüpfrigen Gedankengänge. Einen schönen Mai wünsche ich. Darauf trinke ich.

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