01. Oktober 2012

Noch fünf Minuten rebellieren. Kleine Rebellion. Kleinstrebellion. Ich wollte vernünftigerweise um Zehn schlafen gehen. Keine Lust. Lieber noch einen Schluck Bordeaux. Ich muss spätestens um Fünf aufstehen. Jetzt sind es weniger als sieben Stunden Schlaf. Zu einem Flieger ab Tegel. Wie wenig mich das Ziel interessiert. Ich war schon einmal da. Wegen einer Besprechung. Ich meine: wegen einer Besprechung, das ist doch heute nicht mehr zwingend notwendig, oder? Oder doch? Aber doch nicht dort. Ach. Ich nenne den Ort nicht, um Niemandem zu nahe zu treten. Ich war schon einmal dort, vor zehn Jahren oder so. Ich erinnere mich, wie enttäuscht ich von dem einbetonierten, berühmten Flußlauf war. Von der Abwesenheit jeglicher Weltläufigkeit, atmosphärisch. Was habe ich denn nur gedacht? Nein, ich nenne den Ort nicht. Um 6:30 Uhr vom Rosenthaler Platz bis Osloer. Dann Flughafenbus nach Tegel. Check in, Boarding, Take off. Landung um 9:15. Auf den Take off freue ich mich, egal in welches Kaff der Vogel fliegt. Ich liebe es, wenn das Flugzeug von der Landebahn abhebt. Reines Glücksgefühl. Immer. Habe ich immerhin zweimal morgen, ist doch auch schön. Ich nehme die Kamera mit und gucke, ob es doch irgendein Detail gibt, das mir wert scheint gebannt zu werden. Das war jetzt aber länger als fünf Minuten Rebellion gegen die Schlafenszeit. Hilde singt "Gibt mir Antwort". Schönes Lied. "Wer war froh, dass es dich gab?". Hm. Neulich am Potsdamer Platz ein Plakat, mehrere Plakate, ich weiß nicht wofür. Immer der Satz, sinngemäß, wen würden Sie küssen, wenn Sie nur noch einen einzigen Menschen küssen könnten - so ähnlich. Kluge Leser könnten vermuten, dass meine Antwort am Ende lautet mich. Am Ende ja. Ohne Vorbehalt. So ist das in der absoluten Freiheit. Freedom's just another word for nothing left to lose. Ja, ja. Bla bla. Aber nicht nur. Das Glas ist keineswegs leer. Vorher dachte ich zwar an niemanden, den ich erotisch küssen wollte, aber mir fiel auf einmal Veruschka ein, ganz plötzlich. Weil sie ein langes, selbst bestimmtes, eigensinniges und mich ungleich inspirierendes Leben lebt. Ein Kuss des Dankes und der Zugeneigtheit. Und weil ich ihre Einsamkeit sehe und verstehe. Und dennoch - selbst gewählt. Weil alles andere Kompromiss wäre. Was aber Begegnungen nicht ausschließt. Manchmal. In seltenen Augenblicken, seltenen Jahren. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Kompromisse in Gefühlsbelangen satt machen, Wesentliches zurückzunehmen, vom Eigensinn. Aber was weiß ich. Da kenne ich mich nicht aus. Wirklich nicht. Aber vielleicht haben nur wenige so oft so sehr geliebt wie ich. Nein, es gab keine große Liebe. Es gab viele. Mehrere. Und das waren noch nicht alle. Aber das große namenlose Sehnen ist Schnee von Gestern. Heute sehne ich mich nach mir und erlebe Erfüllung. Jeden Tag, jeden Morgen. In jeder Stunde. Patti singt "Dream of Life". Jetzt habe ich schon eine gute Dreiviertel Stunde rebelliert. Ich lasse Patti noch aussingen und nehme noch einen Schluck Bordeaux. Und dann ab in die Falle. Ohne Rebellion. Schlaft gut, liebe Leser da draußen. Morgen verlasse ich für ein paar Stunden Berlin, nach langer Zeit. Aber vor Mitternacht bin ich zurück, wenn ich den Flieger erwische. Und das werde ich.

01. Oktober 2012

Befreiungsschlag X.

(it's a family affair)

01. Oktober 2012



Also, ich kann mir nicht helfen, ich finde die Aufnahmen haben eine Aura von Rallye Paris-Dakar. Gut, man darf sich von dem Aufdruck "Plakate ankleben verboten!" nicht irritieren lassen. Das kann man sich ja wegdenken und stattdessen eine riesige Wüsten-Wanderdüne vorstellen. Alleine das tiefe Saharablau des Himmels ist doch überzeugend. Meine kleine Rallye Paris-Dakar am siebzehnten März 2012 startete direkt am Berliner Hauptbahnhof, von wo aus ich kurz vor dem ersten Boxenstopp ausgiebig das Kapelle-Ufer streifte. Wenn man je hinter den Bauzaun gucken könnte, würde man echte Dünen aus märkischem Sand sehen. Eine nahezu unberührte Dünenlandschaft, wie man sie in dieser Größe im Innenstadtgebiet nur noch selten vorfindet. Schlichte Gemüter bezeichnen solche Formationen gerne schnöde als Großbaustelle, aber so nicht ich! Für mich liegt hinter dem Bauzaun quasi nordafrikanische Wüste. Weiter der Nase lang, Kluft auslüften. Noch ganz wenige Meilen zum ersten Etappenziel.


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