06. September 2025



Von der Galerie in der Schlegelstraße in Mitte gingen wir in einem kleinen Grüppchen zu Semjon Contemporary, einer kleineren Galerie mit erkennbar kuratierten Ausstellungen. Es war die Eröffnung von Fotografien von Rick Castro, der sich mit Bondage Motiven befasst. Starke Persönlichkeiten und Blicke eingefangen.





Bin gespannt, ob dieser Eintrag hier kurzfristig zensiert werden wird, genauer meine ich damit, bei facebook gesperrt, wegen der im Hintergrund erkennbaren nackten Tatsachen. Es ist so undifferenziert und altbacken. Ebenso, als würde heutzutage noch jemand pikiert gleichgeschlechtliche Liebe mit einem Naserümpfen kommentieren. Würde mich sehr freuen, wenn die betreffenden Social Media Plattformen, die sich hier zum Sittenwächter aufspielen, endlich in der Gegenwart und der Realität ankämen.







Worin soll hier genau die Gefahr bestehen? Mein persönliches Interesse an Bondage und S und M etc. pp. tendiert gegen Null, aber ich möchte, dass sich hier niemand eingeschränkt fühlen muss, wegen welcher Vorlieben auch immer. Es ist mir herzlich wurst, was jemand im Schlafzimmer treibt, so lange niemand zu seelischem oder körperlichem Schaden kommt. Jedem Tierchen sein Pläsierchen. Ist das alte Sprichwort in Vergessenheit geraten?





06. September 2025



Mitte, Schlegelstraße Ecke Borsigstraße. Vorgestern Fußweg zur Galerie Kunstpunkt. Kurz nach Acht, es war gerade dunkel geworden. Ich hatte einen ausgedruckten Plan dabei, wie ich laufen muss. Der half uns später auf dem Weg von der einen zur anderen Galerie in der Schröderstraße, obwohl die Bekannte von Jan es etwas peinlich fand, mit dem Plan gesehen zu werden. Ich zu ihr: "Gib ihn mir! Mir ist nichts mehr peinlich!" Ich liebe meine ausgedruckten Stadtteilfragmente. Sie werden nachhaltig von mir in einer schönen Schachtel aufbewahrt, gefaltet, alphabetisch nach Location sortiert. Papierne Displays, die ganz ohne Strom funktionieren, keine Ladezeit vonnöten, allzeit bereit. High End.

06. September 2025









Noch eine Handvoll Aufnahmen aus der Schlegelstr., Galerie Kunstpunkt. Lichtquelle überall statische Neonröhren an den Decken. Das erste, was ich anders machen würde. Für mich auch schwierig, das Potenzial eines Künstlers zu eruieren, wenn nur ein Exponat oder eine kleine Serie vorhanden ist. Einen roten Faden konnte ich nicht entdecken, also eine dezidierte kuratorische Absicht oder "Hand". Eher Marschrichtung: "Wer will, der kann, Anmeldefrist xy". Ich bin aus dem Alter raus, wo man aus opportunistischer Motivation mit seiner Meinung hinterm Berg hält. Jedenfalls, wenn es nicht menschelt. Hier nicht der Fall. Jan bin ich so oder so verbunden, seine fotografischen Arbeiten sind solitär.



05. September 2025









Partners in Crime. Jan, Bernward und meine Wenigkeit, gestern in einer Galerie namens "Kunstpunkt Berlin", in der Schlegelstr. in Mitte. Eigentlich war ich zu schläfrig, um überhaupt irgendwo hinzugehen, aber ich hatte Jan versprochen, vorbeizuschauen. Er stellt dort neben anderen Künstlern einige Fotografien aus. Auf den Fotos wirke ich erstaunlich munter. War aber auch wie immer amüsant, die Beiden zu treffen. Natürlich wird auch gelästert. Klar!



04. September 2025



Sylt. Blick hinunter von der hohen Uwe Düne zum Strand vom Roten Kliff. Kilometerweit naturbelassene Nordseeküste. Keine Buhnen, nichts durchkreuzt die Sicht. Ein paar Strandläufer, weiter nichts. Spätsommer. Die Saison neigt sich dem Ende. Man kann aber durchaus noch ins Wasser und schwimmen. Hab ich gemacht. Dieser weitläufige Abschnitt der Westküste liegt zwischen Wenningstedt und Kampen. Etwas nördlicher kommen Strandabschnitte mit Strandkörben, die werden noch gut besucht.

03. September 2025



Der Himmel von Sylt. 29. August 2025 am wundervollen Roten Kliff





02. September 2025





Frau von Kampen bei der Abreise. Gestern Vormittag, leicht verknautscht wegen zu wenig Schlaf, im Entrée der Unterkunft fotografiert. Warten. Warten. Warten aufs bestellte Taxi. Nun wieder geschäftlich etc. in Berlin. So ein Abreisetag ist vorzüglich geeignet, um davon abzulenken, dass man einen irgendwie runden Geburtstag hat. Habe es wirklich über längere Strecken vergessen. Bei einem Zwischenintermezzo in einem Steakhaus am Hamburger Hauptbahnhof, Wartezeit bis zum nächsten ICE nach Berlin, fiel es mir schlagartig wieder ein. Ich konnte einfach nur da sitzen und musste nicht von A nach B umsteigen. Der Kellner (sagt man das noch?) kam, um die leeren Teller abzuräumen, ich erwähnte, leider keine Zeit mehr für ein Dessert zu haben, obgleich schon Appetit. Da plapperte ich aus, dass es mein Geburtstag ist, wie ein kleines Kind, das auf Geschenke spekuliert. Der junge Mann vom Service, der schon die ganze Zeit überaus freundlich und beflissen war, drehte sich auf dem Absatz um und servierte von sich aus großzügig eingeschenkten Schaumwein zum Anstoßen. Merci! 💋



In Berlin war das Wetter beinah noch sommerlich. Auf Sylt regnete es so hartnäckig, dass sämtliche Taxis ausgebucht waren, sonst wäre ich noch früher gefahren. Ich pokerte mit der aufgehobenen Zugbindung, die sich - wie ich meinte - hauptsächlich auf die Hinfahrt bezog, wo ja eine Menge Chaos und Unterbrechung war. Da ich aber Hin- und Rückfahrt mit einem Ticket und damit einem QR-Code gebucht hatte, wollte ich testen, ob sich die Aufhebung auch auf die Rückfahrt erstreckt. Wäre es nicht so gewesen, hätte ich eben nachgezahlt. Aber der scannende Schaffner hatte nichts zu beanstanden. Gut, das ich schon nach elf von Westerland losgefahren war, und nicht erst nach siebzehn Uhr, wie es auf meinem Superspar-Ticket mit Zugbindung vermerkt war. Als ich schon wieder daheim war, trudelten zahllose Mitteilungen der Bahn über diverse Verzögerungen ein "Ihr Anschluss kann nicht erreicht werden". So war mir das egal und ich freute mich, das mal ausgetestet zu haben. Bei meinen letzten Bahnfahrten gab es immer Verzögerungen. Also kann man schon mal das Superspar-Ticket mit Zugbindung anpeilen. Meistens halte ich die Züge ja ein, die ich bei der Buchung avisiert habe. Das war gestern eher eine Ausnahme. Nun muss ich mich also daran gewöhnen, dass meine Umgebung nicht mehr wie ein endloser Ralph Lauren- oder Tommy Hilfiger-Werbespot ausschaut. Auch bitter: ich habe es doch tatsächlich versäumt, den Imbiss, der sich auf jeder Speisekarte in Kampen findet, zu probieren: Currywurst mit Trüffelfritten. Schande über mich. Vorhin normale Berliner Currywurst mit Pommes und Mayo gegessen. War ok, aber Mayo ohne Trüffel. Luft nach oben!

01. September 2025

Der letzte Tag im August auf Sylt zeigte eine Mischung aus leicht/mehr/weniger bewölkt - aber keinen Regen. Beim Verlassen des Hauses sogar Sonne. Gegenüber ist eine Mixtur aus Immobilienmakler, Interieur-Geschäft und Galerie. Jenny Jürgens, die Tochter von Udo stellt dort derzeit Fotografien aus. Großformatig abgezogen, überwiegend auf Alu-Dibond, was wegen des starken Glanzes nicht so mein Geschmack ist. Zwei Motive fand ich ausgesprochen gut, schwarzweiß. Sie hat auch Farbfotografien dabei.

Dann über die Hauptstraße, Himmelsrichtung Hobokenweg, die angeblich teuerste Straße Deutschlands, Quadratmeterpreise zugrunde gelegt. Vor dem Verlassen der Immobilien-Interieur-Galerie fragte ich die Mitarbeiterin noch nach dem Preis der Ferienwohnung. Ich meinte exakt das Objekt, das meine Kampener Unterkunft war. Ich hatte nämlich Bilder davon auf der Website der Immobilien-Interieur-Galerie entdeckt, aber keinen Verkaufspreis. Antwort: 785.000 €. Es handelt sich um eine quasi zwei-Zimmer-Wohnung auf zwei Ebenen, also Maisonette, (natürlich) unter Reet, ca. 50 qm. Im Untergeschoss ein indoor Pool, nicht klein. Leider nicht fotografiert, aber drin gewesen.

Weiter spaziert. Zuerst von der Ferienwohnung zur allseits bekannten Kupferkanne, dem Gartencafé. Es ging zunächst durch einen versteckten Park, der komplett leer war, die Bepflanzung entsprach der Ästhetik der Gärten. Aller Gärten. Rundlich, aber nicht kugelrund gestutzte Hecken aus vielerlei Gehölz, zahllose Kiefernsorten, Buchs, Heckenrosen. Ich vermute - nein, bin mir sicher, dass diese runden Formen für die heimelige Anmutung verantwortlich sind. Keine eckig gestutzte Hecke irgendwo entdeckt. Alles ganz weich, manchmal wie grüne Wellen. Und genau in dem Maß unregelmäßig gerundet, dass es auch so gewachsen sein könnte.

Oder gibt es Züchtungen speziell für Kampener und Keitumer Gärten, die von Hause aus in einer gerundeten Silhouette wachsen? Nein. Das wäre zu wundersam. Im Zauberland von Kampen und Keitum gibt es keine Jägerzäune, aber auch keine Extravaganzen, wenn es um die Begrenzung eines Anwesens geht. Unten in einer Höhe von ca. 40 - 50 cm runde Wackersteine übereinander. Wahrscheinlich mit Lehm zusammengefügt, hier und da vielleicht auch zementiert. Traditionell friesisch. Aber konsequent. Darüber oder direkt dicht dahinter Bepflanzung. Geld spielt keine Rolle. Ein bißchen die atmosphärische Anmutung in den ganz edlen Straßen, als ob man bereits einen Privatweg betreten hat. Einen Park. Jedenfalls keinen schnöden der Allgemeinheit zugänglichen Gehweg. Sind sie aber. Diese ganzen "Wais".

Die teuersten Anwesen habe die uneinsehbarsten Heckenskulpturen. Kunstwerke von Gärtnerhand. Man steht nie vor einer hart abweisenden Wand. In Treppen und Stufen werden die gescherten Gehölze angeordnet. Keine eckigen Treppen. Alles weich und freundlich. Ich habe den Eindruck, durch einen Werbespot zu laufen. Ist das alles wirklich wahr und echt? Jedenfalls nicht aus Plastik. High End in allen möglichen Aspekten, vor allem ästhetisch.

Und perfekt eingebettet findet sich in diesem Szenario die Kupferkanne, das alte Künstercafé im riesigen, verwinkelten Garten. So weitläufig, dass es sogar Hinweisschilder mit Lageplänen gibt. Drinnen alles lauschig. Cosy. In zahllosen Séparées aus abermals rund gescherten Gehölzen - und nie zu vergessen: prachtvollsten Hortensienbüschen in allen erdenklichen Dimensionen - sitzt man gepflegt an runden Holztischen, bekommt frische Kuchensorten und Tee- und Kaffeespezialitäten serviert. Die Gäste an den Nachbartischen schmiegen sich wie Rosamunde Pilcher-Filmen entsprungen, in die Gartenstühle. Heilste aller Welten.

Danach zum Watt. Die Wege begrenzt von Heckenrosen, Hagebutten. Auch Sanddorn. Immer am Wasser lang, Richtung Vogelkoje. Ein Naturschutzgebiet, aber auch Restaurant. Im nördlichsten Kampen sieht man beim Vorbeiwandern ein reetgedecktes Anwesen, das auffallend anders anmutet, als die übrigen zahllosen Reethäuser. Es wirkt wie eine stolze Burg. Aber eine heimelige. Der sogenannte "Klenderhof". Der namentlich bekannteste Eigentümer in der langen Geschichte des Anwesens war Axel Springer. Nicht so leicht zu eruieren ist, ob dieses Objekt in Vorzugslage (in ganz weitem Radius kaum Nachbarhäuser und Blick zum Wattenmeer) heute noch bewohnt wird oder als exklusive Ferienunterkunft dient. Wie auch immer - sehenswerter Anblick. Fotos folgen.

In der Richtung unterwegs bietet sich an, die Vogelkoje anzupeilen, ein ganz lauschiges Restaurant, das auch einen Garten hat. Mich amüsierten die patinierten, leergetrunkenen Methusalem-Champagner Flaschen auf Seitentischen mit Blütenarrangements (auch wieder gerne Hortensien). Der Service war so fix, dass es nicht zu überbieten war. Das Schwarzbrot mit gereichtem Aufstrich unfassbar knusprig, das Pils in Lichtgeschwindigkeit serviert. Ein Süppchen und den César Salad gekostet. Alles bestens.

Das Damen WC und die Innenräume mit viel Liebe zum Detail dekoriert. Schwarzweiß-Portraitfotografien, die Samuel Beckett und Andy Warhol zeigen, im Gastraum - neben anderer großformatiger Fotokunst. Im Lady's Room eine Tapete mit Reptilienstruktur, das Waschbecken eine silbern patinierte, runde Schale. Wie viele virtuose Interior Designer haben sich auf Sylt verwirklicht. Speziell in den exklusivsten Restaurants. Ich vermag es nicht zu beantworten.

Von der Vogelkoje kann man waagerecht links gehen (die Landkarte denken), dann kommt da eine Akademie des Meeres, scheinbar ein Veranstaltungsort für verschiedene Workshops. Eine orientierungslose Passantin erfragte die Richtung, erwähnend sie sei auf dem Weg zu einer Yoga-Week.

Auf der Höhe dann gab es einen direkten Wanderweg zum Meer. Dort war es annähernd komplett leer. Schätzungsweise gegen Sieben dann also wieder zum Meer, zur wilden Nordseeküste. Ein langer, langer Spaziergang am Spülsaum zurück Richtung Süden, Richtung Kampen. Buhne 16 auf dem Weg. Über viele Kilometer nur zwei besetzte Strandkörbe. Wer am Sonntag Abend noch auf Sylt ist, hat wohl um die Zeit eher Dinner im Sinn.

Der Himmel zeigte furiose Farben und das noch lange, nachdem die Sonne bereits ins Meer gesunken war. Facetten zwischen Blaubeer- und Brombeer- und Himbeereis. Meine Füße wurden nass, ich hatte die Turnschuhe anbehalten. Die Socken fühlten sich noch überraschend lange nicht unangenehm nass und kalt an.

Es war noch nicht komplett dunkel, man konnte noch eine Kolonie von Strandvögeln erkennen, die sich in Reihen sammelten. Spezies kann ich gerade nicht benennen. Aber auch menschliche Strandvögel, drei Surfer mit ihren Brettern hatten Lust, ihre Kunst in dieser Nacht am Meer auszuprobieren. Die Surfbretter und ihre Silhouetten wie Scherenschnitte.

Endlich wieder am Strandweg nach oben, ins Herz von Kampen. Die sandigen Schuhe und Strümpfe und restlichen Klamotten vom Körper gestreift, unter die Dusche (ja, Regenwald-), in trockene bequeme Klamotten. Kühlschrank gesichtet, letzte Bestände vorgenommen. Eine der guten Flaschen vom Kampen-Kaufmann geöffnet. Die ist jetzt leer. Ach… da ist ja noch ein Rest spanischer Rotwein… Gute Nacht aus Kampen, ein letztes Mal. War schön.

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Imke Arntjen Sylt...
19.09.25, 15:56
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Mehr Historie über...
16.09.25, 20:56
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Jan Sobottka Sieht...
12.09.25, 18:22
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Margarete 9. September...
09.09.25, 23:00
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ANH 6. September 2025...
06.09.25, 20:33

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