10. Oktober 2025



Vierter Oktober. So vielversprechend fing ein ganz trüber Tag an. 7.11 Uhr bis 7.16 Uhr. Ich musste mal, sah rosa Licht aus den halboffenen Augen, Fotos gemacht, zurück ins Bett geschlüpft und bis Mittag weitergeschlafen. War ja ein Samstag. Nur dunkle Wolken und Regen verpasst. Am späten Nachmittag beim Regenradar geguckt, wann mal eine Regenlücke ist. Zu Edeka in der Großen Hamburger, hat geklappt. Dort hab ich der Kassiererin eine Rückmeldung zum verkleinerten Sortiment im Weinregal gegeben, das mich nicht erfreut hat. Neue Filialleiterin kennt meinen Geschmack noch nicht. Dann kam der Schichtleiter, weil die Filialleiterin in Urlaub ist. Er hat sich ganz aufmerksam meine Wünsche angehört, was ich gerne wieder zurück im Sortiment hätte. Er will es weiterleiten. Die Idee war wohl, erst mal zu gucken, was wie läuft. Nur, wenn das, was bei mir und anderen "gut läuft", gar nicht mehr im Regal steht, lässt sich daraus schwer etwas ablesen. Jedenfalls brauchen wir hier in der Ecke keine sechs Sorten Rotkäppchen halbtrocken. Das Regal war an der Stelle randvoll. Habe mitgeteilt, wo traditionell immer mal Lücken waren, weil schnell vergriffen. Sämtliche drei der weißen Crémantsorten wurden bevorzugt genommen. Rosé war immer übrig. Am besten lief der weiße Mon Mousseau. Hab ich auch am häufigsten gekauft. Man muss dem Fachpersonal auch unterstützend zuarbeiten. Habe dann zur einzigen vorrätigen, mir gesundheitlich verträglichen Alternative gegriffen, der Edeka-Eigenmarke Grand Plaisir. Kann man auch mal trinken. Gab nur noch drei Flaschen, habe nur zwei genommen, aus Rücksicht auf die Nachbarn. Das war das zweite Mal, das ich nachfragte, ob es eine neue Filialleitung gäbe, die Woche davor hatte mir das schon mal eine Kassiererin in etwa bestätigt, der ich mein kleines Einkaufsleid geklagt hatte und die solidarisch die Augen verdrehte.





Ich kam mir ein bisschen wie die Prinzessin auf der Erbse vor, Frau von Kampen sozusagen, aber die junge Frau hatte komplettes Verständnis. Aus mir kam der unsympathisch-elitäre Satz "Man muss sich doch auch ein bisschen darüber im Klaren sein, in welcher Ecke wir hier sind... ich meine - äh - das ist hier nicht - - - " (hilflos um Worte ringend, keine politisch korrekten findend). Die junge Einzelhandelskauffrau mein Dilemma realisierend, sachlich ergänzend: "Neukölln.". Ich (mit gesenkter Stimme): "Eben." Sie: "Ick weeß - ick versteh et ooch nich". Sie empfahl mir dann am Tag Soundso gegen soundsoviel Uhr nochmal vorzusprechen, da sei die Filialleitung da, aber den Tag konnte ich mir nicht merken. Champagne Problems halt, aber veritable! Bin guter Hoffnung - die wollen doch Umsatz machen. In meinem Alter muss ich noch stärker als früher auf meine Gesundheit achten, ich darf nur alkoholische Getränke mit einer ganz bestimmten Qualität trinken.



09. Oktober 2025





Sich im Herbst einrichten. Teekannen kochen. Acht-Stunden-Teelichte bunkern. Es gibt auch weißen Hokkaido. Ist innen aber auch orange, schmeckt genauso. Kürbissuppe immer mit Ingwer. Fotos sind Beifang. Mal nicht Sylt. Kommen aber noch ein paar.



08. Oktober 2025

We were very tired, we were very merry, we had gone back and forth, all night on the ferry. It was bare and bright, and smelled like a stable. But we looked into a fire, we leaned across a table, we lay on a hill-top underneath the moon; and the whistles kept blowing, and the dawn came soon.

We were very tired, we were very merry, we had gone back and forth, all night on the ferry; and you ate an apple, and I ate a pear, from a dozen of each we had bought somewhere; and the sky went wan, and the wind came cold, and the sun rose dripping, a bucketful of gold.

We were very tired, we were very merry, we had gone back and forth, all night on the ferry. We hailed "Good morrow, mother!" to a shawl-covered head, and bought a morning paper, which neither of us read; and she wept, "God bless you!" for the apples and pears, and we gave her all our money, but our subway fares.


"Recuerdo", A Few Figs from Thistles (1920) Edna St. Vincent Millay 1892 – 1950

07. Oktober 2025









Daumenkino. Gaga auf Sylt. Lustig finde ich immer, wenn manche nur so husch-husch querlesen/-gucken und den Eindruck gewinnen, ich befände mich mittlerweile die sechste Woche auf Sylt, vorzugsweise Kampen. Muss man sich natürlich leisten können! Ganz falsch ist es auch nicht. Ich lese immer noch Bücher über Sylt, von Syltern bzw., in denen Sylt kapitelweise vorkommt. Wenn ich die alle durch habe, bin ich qualifiziert, dort als Reiseleiterin tätig zu werden, ich kenne jetzt schon fast jede Anekdote und jeden Klatsch der vergangenen hundert Jahre. Unter den betreffenden Büchern waren ein- bis zwei echte Highlights, aber auch eine große Enttäuschung, alles Bestseller. Komme ich noch darauf zurück. Seit meiner körperlichen Rückkehr am ersten September war ich in Berlin nicht viel unterwegs. Ich trete etwas kürzer. Bin aber noch nicht auf Rente! Ich war beim Sommerfest vom LCB und bei vier Ausstellungseröffnungen, zweimal im Atelier, aber nix fabriziert, außer nebenher ein paar Fotos, sonst nur Sachen erledigt, u. a. vor Ort wegen Einbau neuer Rauchmelder, die ferngesteuert gewartet werden können. Mal echter Fortschritt!





06. Oktober 2025





06. Oktober 2025



Sonntag, 31. August 2025, 20.43 Uhr. Galgenfrist drei Stunden und siebzehn Minuten. Countdown. 197 Minuten bis zur nächsten Dekade. Mein Gott, ist das hier etwa der Galgen? Was steht da?



60?!? Ach ich hab ja meine Brille nicht auf. 16… Buhne 16. Ich werde ja schon hysterisch! Was hab ich denn geschrieben? Ah ja, hier: "Ein langer, langer Spaziergang am Spülsaum zurück Richtung Süden, Richtung Kampen. Buhne 16 auf dem Weg. Über viele Kilometer nur zwei besetzte Strandkörbe. Wer am Sonntag Abend noch auf Sylt ist, hat wohl um die Zeit eher Dinner im Sinn."



06. Oktober 2025



Fortsetzung Sylt-Fotoroman. Am Tag darauf notiert: "Es war noch nicht komplett dunkel, man konnte noch eine Kolonie von Strandvögeln erkennen, die sich in Reihen sammelten. Spezies kann ich gerade nicht benennen." Auf den Bildern sieht es dämmrig aus, aber doch noch recht hell, gegenüber war die Sonne komplett ins Meer gesunken, der Himmel schon rosa verfärbt und viel dunkler. Gerade das Schlafverhalten von Möwen nachgelesen: "Der Schlaf beginnt, sobald es dunkel wird, und endet mit dem Sonnenaufgang. Die Vögel versammeln sich an ihren Schlafplätzen, die sich an Land befinden können, und bleiben dort die ganze Nacht." So viele Fotos habe ich gar nicht gemacht, ich meine im Vergleich mit vielen Smartphone-Fotografen, die ich beobachte. Ständig den Finger am Auslöser. Ganz verrückt finde ich dabei, dass die meisten meines Wissens gar nicht bloggen, aber Tausende von Fotos auf ihrem Gerät haben, die sie dann auch nur punktuell mal anderen zeigen. Das ist offenbar eine neue Herangehensweise, die ich nicht nachvollziehen kann. Ich mag es überhaupt nicht, wenn ich sehe, dass jemand unterwegs in der Natur ohne Unterlass sein Smartphone hält und darauf schaut, entweder um zu knipsen oder Messages oder womöglich Weltnachrichten zu lesen. Dafür muss man nicht nach Sylt fahren, kann man günstiger haben. Ich bin daheim, allein im stillen Kämmerlein, auch immer online, aber unterwegs in schöner Natur brauche ich das überhaupt nicht. In selbstgewählter Gesellschaft und im Restaurant ebenso wenig. Ich geißle nicht, mit Notebook im Café sitzen und arbeiten, schreiben, whatever, das ist mir durchaus nachvollziehbar und ja im Grunde ein Rendezvous mit sich selbst. Oder den Lesern, die man von dort schreibend beglückt. Ich gestatte hiermit alleine Bloggen, Kommentieren, Chatten, Messages Checken, SMSen, Onlinelektüre und Schriftstellern in darauf ausgerichteten Lokalitäten. Aber nicht während Essens- oder sonstwie-Verabredungen mit mir - egal wo: Genickschuss! Einzige gestattete Ausnahme ist naher Angehöriger auf Intensivstation auf der Kippe zu Schnappatmung auf dem Sterbebett oder Babysitter hat Herz-Infarkt oder Schlaganfall. Alles andere kann warten und ist eine Frage der Organisation! Und: der Prioritäten. Ich war ja auch schon in Situationen, wo es um letzte Dinge bei Angehörigen ging. Aber tagtäglich hat man das nicht.



05. Oktober 2025





Weil ich nur dieses Donnern wieder höre, dies Mahlen einer ungeheuren Mühle, weil ich nur diesen Flugsand wieder fühle und dieser Möwen Ruhe wieder störe! Du abendliche Klarheit dort im Westen, sei mir ein Bild von naher Tage Glück. Stille leg ich mich ins Dünengras zurück. Nicht wie i c h will, -- wie E s will ist’s am besten. - Christian Morgenstern, Sylt, 1895

05. Oktober 2025



Ade, ade, de Summer geiht, Ade bet tokumm Jahr! De See, de brust; de Storm, de weiht – Nu ward dat Hart mi swar. Ich heff wul sungn en schöne Tied, den ganzen Summer hin. Nu reis ick fort...



Klaus Groth, z. Abschied, Die Wanderlerche singt, Sylt, 19.9.1892



05. Oktober 2025



Sylt, B: 54.9 N | Lat: 8.3 O, So, 31. August 2025, 20.20 Uhr MESZ







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Margarete 9. Oktober...
09.10.25, 20:41
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Cosima Wald Wow 😮
05.10.25, 23:01
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Margarete 3. Oktober...
03.10.25, 13:47
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Cosima Wald Sehr fein...
27.09.25, 12:16
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Ina Weisse Oh da muss...
19.09.25, 22:41
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Ina Weisse Heißt es...
19.09.25, 22:33
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Imke Arntjen Sylt...
19.09.25, 15:56
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