16. Oktober 2022





Durch das Portal V., Lustgartenseite, hinein, hinein ins Schloss! ♕



16. Oktober 2022







Am Lustgarten zwinkert das hier von mir gezeigte Alte Museum dem neuen Schloss vis à vis zu. Vertragen sich bestens, die beiden. Renaissance einer alten Ehe. Genau hundertzwanzig Jahre währte die enge Verbindung, von 1830 bis 1950. Das Alte Museum wurde 1825 bis 1830 nach Plänen von Karl Friedrich Schinkel Im Auftrag von König Friedrich Wilhelm III. erbaut. Das dem Alten Museum exakt gegenüberliegende Schloss war um einiges älter. Zuerst als Renaissanceschloss von 1443 bis 1451 unter Friedrich II. erbaut. Dann erfolgte von 1699 unter der Umbau zur barocken Königsresidenz, Bauleiter war Andras Schlüter. Schlüter wurde 1706 als Hofbaumeister von Johann Friedrich Eosander abgelöst, der einen neuen Erweiterungsplan für das Schloss vorlegte, Ergebnis waren der Eosanderhof und das Eosanderportal. Die krönende, oktogonale Kuppel mit pilastergeschmücktem Tambour wurde in den Jahren 1845 bis 1853 von Friedrich August Stüler als Architekten und seinem Bauleiter Albert Dietrich Schadow errichtet.

Ich erwähne diese ganzen Architekten und Bauleiter deshalb, damit man erfasst, begreift, kapiert, dass hier nicht mal eben irgendein drittklassiger Entwurf gebaut und wieder platt gemacht wurde, um den es eigentlich nicht wirklich schade war. Mitnichten. Das war die ultimative Oberliga von Baumeistern im Königreich.

Weiter steht im Wikipediaeintrag: "Das Schloss wurde bei einem Luftangriff am 3. Februar 1945 schwer beschädigt und brannte großenteils aus. Teile des Schlosses blieben allerdings intakt, so dass von 1946 bis 1948 noch vier Ausstellungen vor allem im Weißen Saal gezeigt werden konnten. Der Baustadtrat Hans Scharoun, setzte sich für eine Sicherung der Substanz ein, da er das Schloss für den „hervorragendsten Bau des norddeutschen Barock“ hielt, und bekam entsprechende Mittel vom Magistrat (Sicherungsarbeiten ab 1. Oktober 1945). Auch später, 1950 aus dem Amt ausgeschieden, setzte er sich in Briefen an Otto Grotewohl für die Rettung des Schlosses ein. (...) Trotz internationaler Proteste wurde das Schloss 1950 gesprengt, also vollständig vernichtet, um eine Fläche für einen Aufmarschplatz zu gewinnen, der später durch den Palast der Republik teilweise bebaut wurde. (...) Am 7. September 1950, dem Tag nach dem Volkskammerbeschluss, begannen die abschnittsweisen Sprengungen des Schlosses. Diese Vernichtung von einzigartigem Kulturgut wurde weltweit kritisiert. Von erfolglosen Protesten begleitet, endeten sie am 30. Dezember 1950 mit der Niederlegung des Eosanderportals. Zerkleinerungssprengungen von Kapitellen, anderen größeren plastischen Teilen und von Kelleranlagen endeten im März 1951."

Die Fassade und Silhouette des 2012 bis 2020 neu erbauten Berliner Schlosses, die wir heute wieder sehen dürfen, entspricht der Ansicht, die das Alte Museum von 1853 bis 1950 vor sich hatte. Wer darin keinen historischen, architektonischen und ästhetischen Wert erkennt, darf sich von mir als Banause/in betitelt fühlen. Nun darf wieder gezwinkert werden. Ich zwinkere mit.



Mein Weg führte mich am ersten September über den Lustgarten direkt ins Schloss. Denn ich musste ja unbedingt endlich die fertige oktagonale Kuppel aus allernächster Nähe sehen. Bilder folgen.

14. Oktober 2022

Morgen wieder.

13. Oktober 2022



Ich habe das Gefühl, die Aufregung, ja Empörung mancherorts über die Rekonstruktion der Fassaden des Berliner Schlosses gegenüber vom Lustgarten hat sich gelegt. Ich war damals weder fanatisch dafür, noch dagegen. Ich fand schade, dass der Palast der Republik abgerissen wurde, weil mir die klare Silhouette mit den kupfer-verspiegelten Flächen gefiel. Ganz im Gegensatz zu den Wohn-Plattenbauten, wirkten die Kupferfassaden-Platten ausgesprochen schmuck, und ich glaube, Mies van der Rohe hätte ihn auch gelungen empfunden, zumindest von Außen. Aber da war dieser Drang, Zeichen zu setzen und die Asbest-Verseuchung ein willkommener Aufhänger, sich nicht weiter mit Sanierung des Renommierpalasts der DDR aufzuhalten. Und nun ist an selber Stelle das Humboldtforum mit den rekonstruierten Prachtfassaden des einst von der DDR weggefeudelten Schlosses. Ich mag, was daraus geworden ist. Wegen mir hätte es auch keine preisgünstig schmucklose Westfassade im Schlüterhof gebraucht. Die beteiligten Bildhauer aus ganz Deutschland, die die Kolossalfiguren wiedererschaffen haben, hätten das Übrige sicher auch noch gerne als Auftrag erhalten. Alles in allem: stimmig, wenn man durch den sommerlichen Lustgarten flaniert und die wiederauferstandene Fassade durch die Trompetenbäume sieht. Ich sehe kein Problem.





12. Oktober 2022

Jetzt hab ich die neue EC-Karte und stecke sie NICHT ins neue Portemonnaie. Mir dämmerte, dass ich alle möglichen Kärtchen in dem alten hatte, weil man das eben so macht UND weil die Geldbörsen immer so viele Fächer dafür haben. In meiner Kindheit hatten Mädchen gerne einen sogenannten "Setzkasten", das war so ein Mini-Holzregal zum an die Wand hängen mit Mini-Fächern für Mini-Nippes. Da hat man dann kleine Figürchen heineingestellt, wie seine Schlümpfe oder ein kleines Grammophon oder ein kleines Telephon. Und kein Fach sollte leer sein. Das hat man dann wahrscheinlich nahtlos auf das erste Portemonnaie mit Fächern übertragen. Überall muss ein Kärtchen drin sein! Das EC-Kärtchen, das Personalausweis-Kärtchen, das Krankenversicherungs-Kärtchen, das Douglas-Kärtchen, das Barberini-Kärtchen, das BVG-Kärtchen. Ja, ja, so kam das alles. Aber nun bin ich erwachsen und kann auch ein Portemonnaie mit ein, zwei leeren Kärtchen-Fächern ok finden. Ich unterschreibe jetzt noch die neue Karte und packe sie dann weg, in ein Geheimversteck.

11. Oktober 2022

Gerade heimgekommen, an drei Elisabeth-Bildern gearbeitet. Wollte nur eins machen, hatte dann so viel Material... Ansonsten nachdenklich. Bin im Verarbeitungs-Modus, in jeglicher Hinsicht. Vor meiner Werkstatt war ich bei Galeria am Hermannplatz, da sind auf allen Etagen immer eine von zwei Rolltreppen stillgelegt, die in dieselbe Richtung fahren, wegen Energie-Ersparnis. Schilder davor: "Diese Rolltreppe ist nicht defekt, sondern wurde aus (...) Gründen außer Betrieb gesetzt". Reicht auch, so wenig Kunden wie da waren, am Dienstag Nachmittag. Schwieriger finde ich, die Raumtemperatur in Büros verordnungsmäßig auf 19 Grad einzustellen. Nicht meine Wohlfühltemperatur. Hab mir heute ein Thermometer bestellt, um zu messen, ob das wirklich 19 Grad waren, die mich heute so frieren ließen. Morgen nehme ich einen Stapel Ponchos mit, um gewappnet zu sein. Hatte mal eine Neigung, jeden apart gemusterten weichen Poncho zu erstehen, der mir über den Weg lief. Zu jedem Outfit eine wärmende Kuscheldecke. Nur wenn der Handrücken so auskühlt... das sehe ich noch nicht, dass ich mir Handschuhe drinnen anziehe.

10. Oktober 2022



Wieder einmal durch die Kolonnaden spaziert. Neulich, am ersten September, Richtung Lustgarten, auf dem Weg zum Schloss oder Humboldtforum. Es zog mich zur Kuppel, die ich immer ganz fern aus meinem Wohnzimmerfenster sehe. Die Kolonnaden hinter der Friedrichsbrücke liebe ich sehr, das ganze Ensemble mit Alter Nationalgalerie und Neuem Museum, all den Säulen und Treppen, das ist schon meins. Nach dreiundzwanzig Jahren in Mitte freue ich mich immer noch jedes mal neu, dass ich da so hinspazieren kann.











09. Oktober 2022









Um nicht weiter Trübsinn zu verbreiten, ein paar heitere Fotos vom ersten September, wo ich mir in der Nachmittagssonne auf dem Balkon selber zum Geburtstag zugeprostet habe. Ausnahmsweise, ich habe selten Lust, schon am Nachmittag etwas Alkoholisches zu trinken, aber da war mir danach und die wärmende Nachmittagssonne so schön. Ich bin an sich kein Trübsal blasender Typ, das ist nicht meine Werkseinstellung. Aber wenn was Doofes passiert, kann ich schon auch empfindlich darauf reagieren und lache nicht alles immer nur weg. Innere Anspannung oder Traurigkeit ist mir dann auch nicht fremd. Aber immer Anlass-bedingt. Grauschwarze Gedanken wegen Nichts und wieder Nichts sind mir fremd. Ich habe viel geweint in meinem Leben, vor allem, als ich jünger war, dafür gab es aber immer handfeste Ursachen wie menschlichen Verlust oder Trennung oder sonstige Enttäuschungen. Gerade vorhin musste ich auf einmal weinen, als ich einen Bericht über das Lieblings-Pony von der Queen gelesen habe, es wurde ein neues Foto von dem lieben Tier veröffentlicht. Emma, so heißt das Pony, sieht da ganz traurig aus. Das griff mir ans Herz. Sonst weine ich nicht mehr so viel. Und jetzt ist ein Tag mit herrlicher Sonne, den will ich nicht traurig verbringen, deswegen auch Fotos von einem anderen Tag, der doch recht schön war. Ich wünsche allen einen schönen, friedlichen Sonntag.

08. Oktober 2022

Ich habe das Päckchen geholt. Danke, Volker. Inhalt fährt gleich in meine Werkstatt. Kommt auf ein neues Bild. Gemorpht und transformiert. Leinwand 50 x 100 gerade bestellt. Gobelingewebe, vormals eine Einkaufstasche, ein berühmtes Gesicht, sieht von links aus wie dunkelhäutig. Ich halbiere die hellhäutige Schönheit, in der Mitte ist die dunkle. Das wird grandios. Beim sieben Jahre alten Reisepass vorlegen hat der Postmann dreimal geguckt, ob ich das bin. Weil meine Haare da viel dunkler waren. Sind Sie DAS???? Also ich nehme an, dass es die Haare waren, weil ich auf dem Foto nicht jünger aussehe als heute, beinah eher älter sogar. Na ja, das Licht in der biometrischen Fotokabine.

07. Oktober 2022

Der heutige Freitag lief ab Nachmittag vom Weg her identisch ab, wie vor einer Woche, das gab mir ein unheimliches déjà vu. Ich hatte vergessen oder nicht mitbekommen, dass die U9 vom Zoo Richtung Steglitz nicht bis Bundesplatz durchfährt, wegen Bauarbeiten. Überraschte mich vor einer Woche schon, weil ich auf dem routinierten Weg nicht großartig aufmerksam auf das Schild mit der Fahrtrichtung gucke. Eigentlich nur selektiv wieviele Minuten ich warten muss, ob 2 oder 4 bis die nächste U-Bahn kommt. Die neue Tasche schräg über den Oberkörper gehängt, im Grunde an den Körper getackert. Trotzdem dauernd angespannt. Dann aussteigen Güntzelstr. in einen Ersatzverkehrbus, dann bis Bundesplatz, dann wieder in die S-Bahn bis Hermannstraße. Das hat mir schon soviel Konzentration abverlangt, dass ich unfähig war, mich auf das Buch einzulassen, ich ließ es gleich in der Tasche. Von Bundesplatz bis Hermannstr. vielleicht zwei Absätze halbherzig gelesen, gemerkt, ich wusste nicht, was ich gelesen habe. Schon in Tempelhof Buch zurück in die Tasche. Hermannstr. raus, zum Atelier, die nachgemachten Schlüssel durchprobieren. Alle nachgemachten funktionieren. Aber ich habe keinen Kellerschlüssel mehr, hatte wohl nur einen, der wurde geklaut. Aber ich muss nie in den Keller, außer wenn der Vermieter einen Handwerker ankündigt, der irgendwo in der Ecke rumschrauben muss. Ich habe da nix und würde ihn am liebsten aufgeben. Ich lasse auch keinen nachmachen, mir nun egal. Dann oben ein paar Sachen verstaut, auch einen Ersatzschlüssel für die Wohnung, Blumen gegossen, wieder los. Wieder einkaufen zu Netto in dieser Hermannpassage oder Quartier oder wie das heißt. Ich habe wieder nahezu die identischen Sachen gekauft wie letzte Woche. Flashback. Und es hat wieder nicht in die eine identisch große Tasche gepasst. Baumwollbeutel aus der Tasche geholt. Hatte einen Wechselgurt an der Tasche, da brach beim Versuch, die Tasche zu schließen, der Karabiner. Habe noch diverse alternative Gurte, aber das bedeutete, ich musste die schwere Tasche wie ein Baby auf den Arm nehmen. In der U-Bahn einen Platz gesucht, wo ich an der Trennscheibe sitzen konnte, zwischen der Scheibe und mir mein Einkaufsbeutel und die Tasche, habe dann die Baumwollbeutelhenkel durch den Verschlussgurt der neuen Tasche gefädelt, um beides während der Fahrt im Griff haben zu können. Wieder recht unkonzentriert nur wenig gelesen. Nur daran gedacht, endlich meine Wohnungstür hinter mir zu schließen, einzige Sehnsucht. Dann wieder der Weg von der U-Bahn mit dem Taschenbaby auf dem Arm und dem Beutel über der Schulter. Exakt der Weg wie letzte Woche, ich mir dauernd gepredigt: DU DARFST DIE TASCHE NICHT ABSTELLEN, AUF KEINEN FALL, EGAL WIE SCHWER SIE IST, AUCH NICHT, UM NUR KURZ DIE HAUSTÜR ZU ÖFFNEN. Habe deswegen schon im Gehen den Hausschlüssel hervorgekramt, um flüssig aufschließen zu können. Dann im Briefkasten ein Abholschein bei der Post, ab Samstag 14 Uhr ein Päckchen abholbereit. Statt Freude nur Panik. Wohin müssen. Wo anstehen. Leute dicht auf dicht. Horror. Ich muss mich erst noch ein paar Tage oder Wochen therapieren, um für solche Aktivitäten bereit zu sein. Morgen hat diese Post bis 15 Uhr auf. Ab 14 Uhr ist es da. Vielleicht habe ich morgen bessere Nerven oder nächste Woche. Tut mir echt leid, weil es ja eine gut gemeinte Sendung ist. Von einem lieben Menschen. Ich bestelle zwar einiges online, lasse es aber nie an meine Wohnadresse liefern, weil ich ja zu Zustellzeiten nie da bin. Bin nun sicher in meiner Wohnung und habe hier meine aktuelle Verfassung beschrieben. Ich habe gerade auch keine Lust, Fotos zu posten, obwohl ich genug nicht gepostete Strecken in petto habe. Ich will bitte mit Samthandschuhen angefasst werden und brauche Welpenschutz.

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