23. November 2018

Gerade alle Interessenbekundungen an Veranstaltungen in diesem Jahr entfernt. Die nächste Veranstaltung an der ich teilnehmen möchte, findet am 1. Juni 2019 statt, das Konzert von Bryan Ferry. Dann ist es auch wieder angenehm warm. Wenn die Temperaturen winterlich werden, vergeht mir beim Ausgehen sogar die Lust am Rauchen. Dieses draußen in der Kälte mit klammen Fingern stehen, ist meine Sache nicht!

22. November 2018




Juli, vierzehnter, Nick Cave in der Waldbühne. Ich war längst nicht mehr darauf fixiert, permanent alles Erinnernswerte mit der Kamera zu verewigen, und fand es daher auch nicht so einschränkend, sie daheim zu lassen. Ohnehin hat fast jeder Konzertbesucher ein smartes Fon dabei und fängt den einen oder anderen Moment ein. So auch Ina. Sie macht immer wieder ein paar Aufnahmen, aber zeigt sie nicht bei instagram oder dergleichem herum, sondern nur im Freundeskreis mal direkt auf dem Display oder per Mail. So mailte sie mir wieder ein paar ihrer Eindrücke und ich sicherte sie in meinen flickr stream. Dieser Konzertbesuch war mein Geburtstagsgeschenk für Ina. Sie hat am ersten Februar Geburtstag, man kann mit einem schönen Konzerticket auch weit entfernt vom Geburtstagstag Freude bereiten. Eigentlich sollte es zuerst ein Lady Gaga-Konzert werden, aber die wurde krank. Auf Nick Cave konnten wir uns sehr schnell einigen. An einem der oberen Ränge der Waldbühne fanden wir einen angenehmen Platz. Intensität und Melancholie. Was man von Nick Cave erwartet, bekommt man. Zur ultimativen Zugabe "Rings of Saturn", bewegte Nick Cave das Publikum zum Mitsingen. Das war ungeheuer schön, dadurch Teil der Musik zu sein, ein großer Chor. Nick Cave war sehr nahbar, ganz zutraulich, suchte immer wieder Kontakt zum Publikum, berührte die vielen Hände, die sich ihm entgegenstreckten, bat zuguterletzt gar Konzertbesucher auf die Bühne (das habe ich bislang nur einmal bei Prince erlebt). Erst am Tag danach, als ich die intensiven Eindrücke verarbeitete und Konzertkritiken suchte, realisierte ich lesenderweise, dass es am dritten Todestag seines Sohnes war, dieses Konzert in Berlin. Während der Show wurde eine sehr lange Weile ein Bild eingeblendet, eine schwarz-weiß-Aufnahme, die einen bekannten Teil der Küste von Brighton im Regen zeigte, die Ruine der Brücke des West Pier. Sein Sohn stürzte an der Küste von Brighton in den Tod. Das beschäftigte mich noch Tage danach, mit welchen Gefühlen Nick Cave dieses Konzert gespielt haben muss.

22. November 2018



An einem Tag im September - neunter - die Werkschau von Alban Nikolai Herbst im Literaturhaus in der Fasanenstraße. Albans Lektorin Elvira war aus Wien angereist, Wegbegleiter und Freunde da, im Kaminzimmer auf der Bühne, später im Diener in der Grolmannstraße und zuguterletzt weit nach Mitternacht im wie immer dicht besetzten Berliner Nachtbus, vom Zoo via Hackescher Markt - von der West- in die Ost-City.

21. November 2018



Alban Nikolai Herbst

20. November 2018

Alle Aloen alliiert. Im warmen Zimmer neu gruppiert. Dieses Jahr erfriert mir keine. Die Mutterpflanze ist sowieso immer drinnen, jetzt ist der Nachwuchs wieder ganz in ihrer Nähe. Ob das in so einer Pflanze etwas auslöst, gefühlsmäßig? Viele halten Aloen für Agaven, sehen auch zum Verwechseln ähnlich aus. Sehr leicht zu halten, brauchen wenig Wasser, aber erfrieren schnell, weil sie so viel Wasser in ihren Blättern speichern. Wenn das bei Frost zu Eis wird, zerstört es die Zellen der Pflanze und sie hängen schlapp und glitischig herunter und erholen sich nie mehr. Ein trauriger Anblick. Man kann die glibberigen toten Blätter dann nur noch mit den meistens ebenfalls toten Wurzeln wegschmeißen. Aber dieses Jahr habe ich alle gerettet, gestern Abend. Je größer die Kinder werden, umso mehr freuen sie sich über einen schönen großen Topf. Da muss man dann gut überlegen, wohin damit, es soll ja in der Wohnung nicht aussehen wie im Gewächshaus. Ins Treppenhaus will ich sie auch nicht stellen, dafür bin ich zu sehr mit meinen Pflanzenkindern verbunden. Ich habe ganz gute Stellen gefunden, nicht weit vom Balkon, ähnliches Licht, nur drinnen und schön warm. Nun kann Väterchen Frost kommen!

19. November 2018



(Zu)Stand der Dinge. Ab und zu kann man den Zustand festhalten. Besonders im Badezimmer. Zwei neue Bilder, nicht von mir. Ich habe neulich drei Gemälde gekauft und mit ein bißchen schlechtem Gewissen runtergehandelt. Ich war so verliebt und ich will doch sparen. Und dann auch wieder nicht. Eigentlich will ich überhaupt nicht sparen. Ich will das Geld mit vollen Händen ausgeben! Und auf jeden Fall mit 'warmer Hand', wie man so schön sagt. Irgendwann werde ich auch bereit sein, meine Werke zu verhökern, aber jetzt noch nicht. Der italienische Maler, den ich um drei Gemälde erleichtert habe, Riccardo Raul Papavero heißt er ("from Milano"), hat sich vor zwei Jahren entschieden, seinen Handwerksberuf aufzugeben, um sich mit seiner Kunst zu verdingen. Dann muss man natürlich verkaufen, aber er macht es auch gerne. Sein Prinzip ist simpel und oft genial im Ergebnis. Er arbeitet mit Fotokopien von ikonenhaften Fotografien der größten Stars der Weltgeschichte. Maria Callas, David Bowie, Frank Sinatra, Marilyn Monroe, Brigitte Bardot, Frida Kahlo, Kate Moss, Twiggy, usw. usf. Die Fotos sind die Basis, er klebt den Abzug auf eine Holzplatte und lasiert, lackiert, übermalt, dekoriert, bis eine Ikone alter Schule entstanden ist. So sehen einige aus, zumindest. Es ist wirklich Pop Art, hat mich Vieles angesprochen, als ich ihn entdeckte, auf der diesjährigen Importmesse unterm Funkturm. Er verarbeitet auch Motive von Seiten von Hochglanzmagazinen, zum Beispiel Modefotografien aus der Vogue. Dass er damit in Milano gut ankommt, ist klar. Aber auch bei mir. Nicht alles gefiel mir, aber die drei Bilder, die ich erstand, haben mich entflammt. Es sind mutmaßlich zwei Motive aus dem Fashion-Bereich und ein drittes, kleineres Werk, basierend auf einer berühmten Fotografie von Twiggy. Ich liebe diese drei Bilder sehr. Eins ist im Schlafzimmer und die beiden anderen im Badezimmer. Man sieht ein bißchen etwas auf dem Bild da oben. Im Hintergrund hinter mir, das präraffaelitisch anmutende Werk. Habe mich vorgestern, bevor ich zu Wredes Lesung bin, schnell mal davor eingefangen. "Kunst kann man kaufen" predigt ein lieber Freund aus Hamburg immer. So sei es. Amen. Kunst macht glücklich, sage ich. Vielleicht nicht komplett, das ist man ja nie - aber ein bißchen.

19. November 2018

Langes Interview mit (Onkel) Wolfgang Zicke Schneider in der taz. Die Stelle finde ich ja besonders interessant, war mir so nicht bekannt:

taz: (...) Die Biermann-Ausbürgerung wirkte sich gravierend in der DDR-Künstlerszene aus. Wurde innerhalb des Günther Fischer Quintetts oft über politische Dinge diskutiert?

WS: Eigentlich haben wir nicht sehr eifrig politisch diskutiert, wir waren eher locker drauf. Außerdem haben wir als Jazzer ja in eine ganz andere Richtung Musik gemacht als der Liedermacher Biermann. Wobei mir einfällt, dass ich mit ihm sogar mal eine Platte aufgenommen habe – in seiner Wohnung.

taz: In der legendären Chausseestraße 131 in Mitte?

WS: Ja, 1973. Bei den Jazzabenden in der „Großen Melodie“, wo ich zu der Zeit oft spielte, hatte mich Biermann angesprochen. Ich selbst hatte ihn bis dato gar nicht sehr wahrgenommen, weil er ja eher so politmäßig drauf war. Als er mich aber fragte, ob wir ein bisschen Musik machen wollten, bin ich darauf eingegangen. Von einer Plattenproduktion war da übrigens keine Rede. Ich bin also mit meinem Schlagzeug in seine Wohnung, wo wir erst mal Billard spielten. Dann habe ich ein bisschen getrommelt und dazu ein paar Geräusche gemacht, während Mario Peters Harmonium spielte. Irgendwann sagte Biermann: Ich schneide mal was mit. Dass er das für eine Platte tat, hat er nicht erwähnt. Das Album hieß „Warte nicht auf beßre Zeiten“ und erschien dann im Westen. Mein Lohn waren übrigens zwei Büchlein von ihm, die er mir geschenkt hat. (lacht)

18. November 2018

17. November 2018



Eric Wrede, Lebensnah Bestattungen, gestern in Berlin



Eric Wrede, Roland Schulz, Flake sprechen über den Tod.

15. November 2018

Gestern ein paar ganz brauchbare Bilder von Rudi Protrudi (66) von den Fuzztones und seinem dreissigjährigen italienischen Schlagzeuger Marco Rivagli (der aussieht wie der fünfte Ramone), auf meinem Rechner gesichtet. Die Bilder sind am 5. Juni 2018 beim EHIEH ("Ein Hit ist ein Hit") Vol. 38 entstanden. Von Nikko Weidemann, dem Gastgeber auch sehr viele, besonders gute sogar. Die kennt er noch gar nicht. Aber wen interessiert das - außer den Abgebildeten - ein halbes Jahr später. Ich beschäftige mich nach Lust und Laune, ohne Zeitplan und ohne besonderen Ehrgeiz nebenher mit diesen ganzen älteren Aufnahmen, lade es dann auch irgendwann in flickr hoch, ist ja mein virtuelles back up, aber mir geht da keiner ab. Ich war im Frühjahr schon mal bei einer der Shows und habe fotografiert. Letzten Endes gibt man die Bilder zur Kenntnis, es gibt ein paar lahme Reaktionen und eine Weile später sieht man rein zufällig, dass jemand aus zwei Fotografien einen Header für sein Musikerprofil gebastelt hat. Mich ärgert nicht, dass sich jemand damit repräsentiert, sondern nicht darüber kommuniziert.

An dem Abend mit Rudi Protrudi waren auch noch andere eindrucksvoll kostümierte musikalische Performer auf der Bühne vom Ballhaus. Die eine Truppe hatte bizarre Teletubbi-mäßige Plüschkostüme an, der sonnenbebrillte Sänger stellte einen Teller Spaghetti mit Tomatensoße dar, was sich lächerlicher anhört, als es visuell wirkte. Die drei Kostümierten coverten "DA DA DA" von Trio. Ich war mit Jenny dort, sie wäre bestimmt amüsiert von den Bildern, zumal sie auch weiß, dass diese Truppe musikalisch nicht sehr interessant war, aber das ist der monotone Kult-Song ja auch nicht. Ina erzählte ich später von dem Abend und dass ich ziemlich eindrucksvolle Bilder hätte, die mich aber dennoch nicht so wahnsinnig interessieren, ich habe mit den Protagonisten auf der Bühne ja sonst nichts zu tun. Und ich sagte ihr auch, dass wer die Bilder sehen würde, denken müsste, er oder sie hätte die superhippe Mega-Party des Jahrtausends verpasst. Aber vielleicht war es das ja für einige. Mir ist da zuviel Powerpoint Präsentation, zu viel Gerede, zu viel Moderation im Stil eine Kultur-Vortrags mit Inhalten, die man bei Wikipedia nachlesen kann, zu viele platte Witzeleien, zu viele Kalauer. Ich hasse Kalauer. "Mainz wie es singt und lacht" für Akademiker. Wir haben den Abend trotzdem genossen, aber die musikalische Qualität war schon sehr durchwachsen. Eine blonde Keyboarderin und Sängerin hat ein Cover von Joni Mitchell gesungen. Eine ihrer melancholischsten Balladen. Sehr, sehr gut. Das war eher auf meiner Wellenlänge.

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Lydia Gebel Ahhh,...
01.04.25, 22:28
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Lydia Gebel Warst...
01.04.25, 21:59
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Margarete 29. März...
29.03.25, 19:44
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Christoph Martius Was...
29.03.25, 19:43
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Margarete 28. März...
29.03.25, 01:04
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Margarete 24. März...
24.03.25, 21:20
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Margarete 23. März...
23.03.25, 13:35
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Margarete 18. März...
18.03.25, 18:33
kid37
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Saskia Rutner Danke...
18.03.25, 10:25
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Gaga Nielsen Foto:...
18.03.25, 08:37
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Der blaue Salon
17.03.25, 23:11
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P.S. Trivia, aber...
15.03.25, 21:53
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Ina Weisse Oh no,...
15.03.25, 21:36
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ANH 13. März 2025...
15.03.25, 00:43
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Margarete 12. März...
12.03.25, 09:34
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Lydia Gebel Das ist...
09.03.25, 17:49
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Imke Arntjen Da haben...
08.03.25, 12:46

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