16. Mai 2011
Genug gealbert. Ach was, nie genug gealbert. Regentag ohne Regen, hier in Berlin. Gut zum Bilder angucken. Im Archiv blättern. Solche Sachen. Letztes Jahr war es um diese Zeit auch so. Das Wetter. Wolke jagt Sonne, Sonne jagt Wolke. Damals war ich unterwegs. Eine Wanderung, den Tag vorher ein Auftritt, ich zeigte meine Visuals. Etwas, was ich noch zwei, drei Jahre vorher nicht gedacht hätte. Es entwickelte sich einfach so. Aus Spieltrieb. Ich habe plötzlich gesehen, wie sich die Grenzen zwischen Privatem und Öffentlichem auflösen können, ohne dass das eine oder das andere dabei verliert. Da gab es nicht viel zu überlegen. Es war selbstverständlich. Eine Besonderheit dieser Konstellation. Die Öffentlichkeit war ein natürlicher Lebensraum, ohne Abstriche. Als ob sich der eigene Lebensraum erweitert. Die eigenen vier Wände durchlässig werden, ohne den Schutz zu verlieren. So konnte ich begreifen, dass ich tatsächlich eine Art Liebesbeziehung mit dem was man Öffentlichkeit nennt, der Welt habe. Da war keine Furcht, etwas zu verlieren, kein Argwohn zu spüren. Es hatte etwas mit sich verströmen zu tun, nicht mit aufdrängen. Ich glaube immer noch, dass man sich nicht fürchten muss, das Beste was man in sich trägt, zu zeigen. Den Rest kann man ja trotzdem für sich behalten. Unbehagen muss nicht durch mehrdimensionale Dokumentation geehrt werden. Die Sinnhaftigkeit der Beschäftigung damit beginnt erst bei der Transformation. Den Weg aus dem Unbehagen zu finden. Zum Behagen. Komisches Wort. Muss mal gucken, wo das herkommt. Das Behagen. Ja, man muss gucken, wo es herkommt. Ich gehe mal gucken.




g a g a - 16. Mai 2011, 16:04