18. August 2022





Mir hat es gestern im Popschutzstudio sehr gut gefallen. Richtig gemütlich. Auch war die Getränkeauswahl vorbildlich. Daran hat natürlich Jenny mitgewirkt, die weiß, was ich gerne mag. Popschutz ist übrigens keine umgangssprachliche Bezeichnung für ein ganz bestimmtes Verhütungsmittel, obwohl auch was verhütet werden soll. Nämlich die kleinen Wind- und Ploppgeräusche bei der Aufnahme von bestimmten Konsonanten wie "P". Zusätzlich will das Studio vermutlich auch mithelfen, die Popkultur unter Artenschutz zu stellen. Es werden dort aber auch Hörspiele produziert. Jenny nimmt dort in diesen Wochen ihre zweite Platte auf, geht in Richtung deutsches Chanson - vermute ich zumindest! Also ich schätze, es wird kein Psychedelic Punk oder Dark Metal. Kann mich natürlich täuschen! Vielleicht macht sie auch eine Reggae-Platte oder eine Tribute-Compilation mit deutschen Versionen der größten Hits der Rolling Stones? Denkbar, da Hans Rohe mit daran werkelt, und der ist ja Stones-Fan wie ich. Aber Jenny ist überhaupt kein Stones-Fan und findet Mick Jagger sogar doof (glaub ich - also jedenfalls wie er singt)! Ob Hans sie nun doch bekehrt hat? Es ist ja alles geheim. Mein Name ist Hase, ich weiß von nichts! Das Popschutz-Studio ist jedenfalls für alles gewappnet: ausreichend Popschütze an den Mikros. Vor denen waren auch schon ein paar Musikkünstler, von denen man zuweilen gehört hat, wie Max Herre, Jennifer Rostock und Yvonne Catterfeld. Ich denke, ich werde meine erste große Schallplatte auch dort aufnehmen. Vielleicht eine Single. Der Hausherr vom Studio hat mich gestern schon interessiert gefragt, ob ich auch singen kann. Ich habe mich mit der Antwort etwas bedeckt gehalten, da ich diese Frage zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht eindeutig mit "Ja" oder "Nein" beantworten kann. Auch fehlt mir noch der Schallplattenvertrag bei einem Major. Ich möchte gleich ganz groß durchstarten! Die Richtung weiß ich auch noch nicht, da die Frage etwas sehr plötzlich kam. Etwas wird sich finden! Schätzungsweise irgendwas zwischen Sex Pistols und Schubert.





18. August 2022





Gestern Jenny im Aufnahmestudio besucht! Rumgegackert und einen Haufen verwackelte Bilder gemacht. Aber schöne. Sind da.





17. August 2022











Komisch. Jetzt sitz ich da, alles ist gerichtet und keiner kommt. Wo doch sonst immer so viele Leut da unten stehen, richtig lange Schlangen bis zum Tiergärtnertor kann ich manchmal sehen. Die Fenster mit den Butzenscheiben lasse ich immer ein bißchen auf, wegen Durchlüften, aber auch um zu schauen, wer so kommt. Das Buch ist auch an der richtigen Stelle aufgeschlagen, da wo steht, dass Hitler nie im Dürerhaus war, weil es das Dürerhaus noch attraktiver macht, was jeder verstehen wird, der einigermaßen bei Verstand ist. Es ist nicht verunreinigt! Ich habe jetzt nichts mehr weiter zu tun. Da sitze ich auf der Eckbank. Wenn nun doch einer kommt, denken die, ich bin faules Gesindel! Der Eintrittspreis ist bestimmt nicht zu hoch. Sechs Gulden, für Schulkinder sogar nur 1,50 Gulden, wenn sie mit der Klasse kommen. Es ist aber auch Mittagszeit, Schlag Halbeins. Da wollen die Reisenden vom Burgspaziergang ausruhen und ihr Schäufele essen. Na ja. Ich kanns auch verstehen. Einer wird schon noch kommen. Ich weiß mir die Zeit zu vertreiben! Ich hab ja Internet und blogge was!









17. August 2022





Willkommen! Hereinspaziert bei mir daheim, in meiner gute Stube zu Füßen der Nürnberger Kaiserburg. Mein Name ist Gaga Dürer, ich bin die uneheliche Urururururururururururururur-Enkelin von Albrecht Dürer und sehe hier ein wenig nach dem Rechten, seit mein Opa Albrecht, Gott hab ihn selig, nicht mehr ist, darf ich mich hier aufhalten und finde Inspiration und Seelenfrieden. Wenn Wände sprechen könnten! Hier saß mein Opa Dürer immer mit seinem Freund, dem Pirckheimer Willi. Sie haben dann ordentlich gebechert, Bier und Rostbratwürstchen waren auch immer auf dem Tisch. An Lebkuchen hat es auch nicht gefehlt, aber nur die guten, die Elisen-Lebkuchen! Dazu ein schöner Honigwein, aber nicht zu süß. Albrecht war den weltlichen Genüssen immer sehr zugetan. Das hab ich von ihm geerbt! Ich male sogar auch, aber natürlich nicht so gut, weil so gut malt ja eigentlich kaum einer sonst. Ich will mich aber verbessern und übe weiter, um meinem Opa Dürer keine Schande zu machen! So, nun habe ich alles fein gerichtet und geräumt, und die Besucher dürfen wieder herein in die gute Stube!









16. August 2022



Es gibt noch ein Herdfeuer - wir sind ja nicht bei armen Leuten. In einem kleinen Nebengelass, ganz nah an der Werkstatt, eine Etage höher, ist diese zweite Feuerstelle von Albrecht. Gemütlich!





16. August 2022



Hoch die Treppe, vor der Wohnstube die Küche mit schickem zentralen Kochblock. Leider etwas verschwommen das Foto. Die Apparate waren 1509 noch nicht so gut entwickelt. Gerne hat man seine Nürnberger Rostbratwürstchen von Zinntellern gegessen, so auch Albrecht. Ob er die Würstchen selbst zubereitet hat, ist mir nicht bekannt. Er war ja verheiratet, seine Frau Agnes hat sich jeden Tag (außer dem heiligen Sonntag nehme ich an) auf den Hauptmarkt gestellt und seine Drucke verkauft. Und die Bücher geführt. Und möglicherweise auch den Haushalt. Er hatte schon einiges damit zu tun, die Kupferstiche und Drucke anzufertigen, denn fleißig war er, der Albrecht. Kinder hat er keine bekommen, aber seine Bilder sind ja auch irgendwie Kinder. Angenommen, er hätte in den 43 Schaffensjahren kein einziges Bild gemalt, aber 43 Kinder gezeugt, wäre er möglicherweise völlig unbekannt geblieben. Es hat schon alles seinen Sinn. Aber bemerkenswert, dass ein Mann aus einer so kinderreichen Familie - er hatte siebzehn Geschwister, von denen die wenigsten das Erwachsenenalter erreichten - so gar keinen direkten Nachfahren hat. An wem es lag, ist nicht bekannt. Ich vermute aber doch eher an ihm, weil er seiner Agnes bestimmt nicht immer körperlich treu war. Dafür ist zuviel Umtriebigkeit überliefert. Begriffe wie "Lieblingshuren" fallen aus dem Munde von Kunsthistorikern. Auch wird ihm das Zitat „Ich mag nicht in den Himmel, wenn es dort keine Weiber gibt. - Was soll ich mit bloßen Flügelköpfchen?“ zugeschrieben. Vielleicht läuft doch irgendwo ein Bankert in soundsovielter Generation herum. Möglicherweise enden da auch die Forschungskompetenzen der Kunsthistoriker. Ich war jedenfalls auch nicht dabei und kann hier nichts außer Mutmaßungen beitragen. Das Schlafzimmer ist übrigens nicht rekonstruiert, es gibt nur einen leeren Vorraum, quadratisch. Göße King Size-Bett.





16. August 2022

Jetzt "Perfektes Dinner". Warum kocht einer mit Herbstspaziergangs-Schieber-Mütze auf dem Kopf bei sich daheim in der Küche? Haarausfall? Hygienegründe? Styling-Idee?

16. August 2022





DAS nenne ich Ruhm, wenn 492 Jahre nach Versterben einer Persönlichkeit berichtet wird, dass jüngst (in dem Fall 2020) Neues zur Todesursache erforscht wurde. Die Rede ist von Albrecht Dürer. Möglicherweise wird man sich auch noch in 430 Jahren mit den Todesumständen von Marilyn oder Elvis oder Lady Diana befassen. Aber so ganz sicher bin ich mir nicht. Hier nachzulesen, worüber ich gestern stolperte, ich zitiere: "Im Wikipedia-Eintrag zu Albrecht Dürer (1471-1528) steht noch, dass der große Künstler am 6. April 1528 an Malaria starb. Aber die Notizen eines Nachbarn des Nürnberger Malers berichten nun von einer anderen Todesursache. Eine neu vorgestellte wissenschaftliche Arbeit besagt, der Künstler sei wohl einer Lungenentzündung oder einer Rippenfellentzündung erlegen. Das hat der emeritierte Würzburger Geschichtsprofessor Franz Fuchs in seinem Aufsatz für den jüngsten Band des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg dargelegt." Für mein Empfinden geht das dezent in Richtung Promi-Klatsch, welchen ich auch oft sehr interessant und pikant finde. Sobald das Herumgebohre bei einer bildungsbürgerlich und historisch anerkannten Persönlichkeit stattfindet, bekommt das Geschnüffel das Prädikat "wissenschaftliche Arbeit". Schon lustig. Ich wüsste nicht, welchen kunsthistorischen Unterschied es machen sollte, ob er an Malaria oder Lungenentzündung gestorben ist. Aber gut: hat man's mal gehört. Das ist ja überhaupt so ein Phänomen, je mehr Zeit nach dem Tod eines Menschen vergangen ist, umso selbstverständlicher wird offengelegt, was der- oder diejenige unter Verschluss gehalten hat. Manche Menschen, die öffentlich publizieren, verfügen, dass bestimmte Schriften erst nach einem bestimmten nennenswerten Zeitraum veröffentlicht werden dürfen. Da spielt wohl zu Lebzeiten der Gedanke eine Rolle, dass Überlebende komische Befindlichkeiten angesichts des Inhalts von Tagebüchern oder Briefen haben könnten. Eine Schutzvorkehrung für die verstorbene Seele eventuell. Ist mir auch nicht völlig fremd. Ich lasse bewusst einige Aspekte meines Lebens beim öffentlich zugänglichen Bloggen unthematisiert. Ich stelle Dinge nicht anders dar, als sie sind, aber erwähne Verschiedenes als Schutzvorkehrung gar nicht. Um Betreffende zu schützen, aber auch mich selbst. Das ist der Fall bei Familiärem, das nicht unter leichte Kost fällt, oder Intimitäten. Das ist behutsam zu handhaben. Angenommen, ich würde heiraten, wäre das schon durch den mehr oder weniger öffentlichen Akt sicher etwas, was ich in irgendeiner Form erwähnen würde. Oder wenn ich in einer Partnerschaft mit gemeinsamer Wohnung leben würde, würde ich es auch nicht verschleiern. Oder gar, wenn ich Nachwuchs in die Welt gesetzt hätte. Ist alles nicht der Fall. Im Grunde betrifft es Themen, die in irgendeinem wesentlichen Aspekt ungeklärt oder heikel oder schmerzhaft sind. Die Krankheiten von Dürer waren zwar bestimmt schmerzhaft, aber nicht in peinlicher Weise heikel. Sein Bild für die Nachwelt wurde dadurch nicht eingetrübt, es hat nicht gelitten. Wenn jemand so sehr öffentlichen Ruhm anstrebt, wie Albrecht Dürer es tat, muss er auch damit rechnen, dass sich noch Hunderte Jahre später jemand mit seinen persönlichen Angelegenheiten befasst. Sein Ruhm ist unauslöschlich für alle Ewigkeit gesetzt. Wenn man z. B. versuchen würde herauszufinden, wieviele "Albrecht-Dürer-Straßen" es alleine in Deutschland gibt, hätte man richtig viel zu tun. Natürlich fängt am Haus von Albrecht Dürer in Nürnberg auch eine Albrecht-Dürer-Straße an, Parallelstraße zum Albrecht-Dürer-Platz. Die Wahrscheinlichkeit, dass eine größere Stadt eine Albrecht-Dürer-Straße hat ist größer, als keine zu haben. Allerdings leistet sich Hamburg die Extravaganz, eine "Dürerstraße" zu verzeichnen. Im Grunde NOCH ruhmreicher für Albrecht, da klar ist, es gab nur EINEN Dürer, nach dem Straßen in der Welt benannt wurden und werden. Vorname geschenkt. Sein Vater, ein recht erfolgreicher Goldschmied in Nürnberg hieß genauso, Zusatz "der Ältere", aber der hat es nur zu einer Gedenktafel an einer Hauswand in der Burgstraße in Nürnberg gebracht. Die habe ich auch abgelichtet. Ehrlich gesagt auch wegen Albrecht, dem Jüngeren. Wenn eine grundlegende starke Faszination da ist, die auch noch dermaßen durch jahrhundertelangen Hype wie bei Jesus befeuert wird, macht es Spaß, sich dem hinzugeben. Man berauscht sich am eigenen Berauschtsein. Das ist, wie es der Schlager schon sagt: "ich bin verliebt in die Liebe, sie ist okay-hay für mich." Gesteigerte Lebens- und Wahrnehmungs- und Empfindungs-Intensität. Amen.



16. August 2022



So geradlinig und zeitgenössisch sieht es nur unten im Eingangsbereich aus, wo die Besucher empfangen werden. Es gibt Schließfächer, wo man seine Sachen loswerden kann und eine digitale Säule, die dreiundvierzig Werke aus Albrecht Dürers dreiundvierzig Schaffensjahren zeigt und kunsthistorisch erklärt.





15. August 2022









Angekommen. Ganz ehrlich: ich bin auch bei Albrecht Dürers Haus davon ausgegangen, dass sein Fachwerkhaus Baujahr 1420, in dem er von 1509 bis zu seinem Tod 1528 lebte, im Krieg massiv zerstört wurde und man einen Wiederaufbau vor sich hat. Aber so ist es nicht. So stand das Haus vor Albrecht Dürer, Stein auf Stein, und es entging dem Bombenhagel. Die archaische Küche mit dem gemauerten Herdfeuer ist seine Küche. Das Wohnzimmer wurde rekonstruiert, auch das Zubehör in der Werkstatt. Aber alleine die Holzvertäfelungen an den Türstöcken sind kostbar. Sicher wurde der eine oder andere Balken ausgewechselt, aber das passiert ja auch schon bei viel jüngeren Häusern, zum Beispiel demnächst bei meinem Südbalkon in der Gaube, und das Haus ist Baujahr 1997. Das ist schlichte Instandsetzung und Erhaltung und Reparatur, aber keine disneylandhafte Kopie. Also betreten wir über das Stiegenhaus Räume, die bis auf den Zentimeter dem Zuschnitt von 1509 entsprechen. Wir sehen durch die Fenster zum Platz vor dem Tiergärtnertor auf denselben Sichtachsen, die er sah, so hat Albrecht Dürer die Burg und den Sinwellturm erblickt, wenn er am Fenster stand. Der untere Eingangsbereich ist der einzige, der mehr oder weniger modern gestaltet ist, schlichte, zeitgemäße Ausstellungsarchitektur. Den zeige ich zuerst, dann gehts treppauf.









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