28. Juli 2010



Niki et Jean reloaded. Autobiographically. Cidre. Niki et Jean, Film. Patti und Robert, Buch. Leicht zu verstehen. Schwer zu begreifen. „Ich habe immer davon geträumt, in einem Werk von mir zu leben“ sagt Niki gerade. Der Film läuft. Es ist so wertvoll, wenn jemand weiß, was einem etwas gibt. Nicht jeder kann mir einen Film schicken, den ich mir ansehe, noch am selben Abend. In der Welt von Niki und Jean bin ich zuhause. Niki und Jean. Patti und Robert. Gestern kam das Buch. Nein, nicht das da oben von Niki und Jean. Das andere. Von Patti. Aber gerade läuft dieser Film und ich kriege das alles nicht mehr auseinander. Es gehört zusammen. Niki und Jean. Patti und Robert. Ich las vor dem Schlafengehen etwa zehn Seiten. Ich musste bei jedem zweiten Satz weinen. So geht das nicht. So kann man nicht lesen. Ich legte das Buch in meine Tasche. Meine Ramones-Tasche, in die mein Beamer passt. Niki und Jean. Robert und Patti. Am Anfang sein Tod. So fängt das Buch an. Ich blättere zu den Bildern. Die Bilder tun mir weh. Just kids. Ich schlage das Buch zu, lege es in meine Tasche, für morgen, für heute. Meine Ramones-Tasche. Ein anderes Buch liegt daneben. Weil ich nicht wissen kann, ob ich es aushalte, in Pattis Buch zu lesen. Oder mich lieber ablenke. Mit den Beschreibungen von Hildes Lampenfieber in der Philharmonie. Den Studioaufnahmen. Den Erinnerungen an analoge Aufnahmen in einem Berliner Tonstudio. Mittags. In der Sonne. Ich lese über die Tonaufnahmen. In der Tasche liegt Pattis Buch. Irgendwann lese ich weiter. Halte ich es aus. Aber nicht unterwegs. Das wird schwierig. Ich hasse verlaufene Wimperntusche. Niki sagt, es gab Rivalität. Aber wir haben immer miteinander gespielt. Sie kannten sich vier Jahre. Waren befreundet. Dann änderte ein Abend diese Verbindung. Zwei Tage später zog sie zu ihm. Niki und Jean. Patti und Robert. Ich hab diesen Film nicht bestellt. Er flog mir heute zu. Von jemandem, der auch die Geschichte von Robert und Patti kennt. Gut kennt. In seinem Brief dazu schreibt er mir, schreibst du mir „(...) schicke ich diesen schönen kleinen Film über ein großartiges und großartig charmantes Künstlerpaar (...)“ Da hat sich jemand was dabei gedacht. Ich weiß das sehr zu schätzen. Bin gerührt. Wie meistens, in diesen Tagen. Tut vieles gut und weh. Zugleich.



An einer Stelle im Buch schreibt Patti, dass Fred zu ihr sagte, ich weiß nicht, wie er (Robert) das macht, aber ich sehe auf allen Bildern, die er von dir gemacht hat, ihn. Ich weiß, was er meint. Ich verstehe das alles. Viel zu gut. Schmerzhaft. (u. ewig). Ich dachte gestern Nacht und heute, ich kann das Gefühl nicht in Worten greifen. Aber es durchflutet mich. Egal, ob ich Worte dafür finde.

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