06. September 2009
Der Chefkellner etwas unwirsch, der Tischober ebenso, aber freundlicher und sehr bemüht. Ich Wiener Schnitzel mit Kartoffelsalat. Der Direktkandidat argentinisches Steak mit Grillgemüse und Pfeffersoße, vorher zwei Gläser Champagner (Ober: "weiß oder rosé"? "weiß"). Boris Entrup (Damenbegleitung) am Nebentisch hat gleich eine Flasche rosa geordert. Bei einer Drehung halb rechts, um mein Chiffonmäntelchen über der Stuhllehne zu richten, das karierte Hemd von Tim Mälzer (lauter Männer am Tisch). Bei einer Drehung halb links, um meinen pompösen Pompadourbeutel aufzuheben, das zahnreiche Lächeln von Herrn Jobatey (Damenbegl.). Cosmic erkennt nicht nur niemanden, sondern auch nur mit Schwierigkeiten und nur durch unterstützend von mir auf den umgedrehten Wassergläsern erhöht platzierte Teelichter, die Speisekarte. Nun hat er die Perspektive auf die ganze mutmaßliche Prominenz in meinem Rücken und kennt aber halt niemanden! Was soll's! Es hat geschmeckt, obwohl die Panade von meinem Schnitzel ruhig ein bißchen mehr nach der guten Butter hätte schmecken dürfen, in der es gerne gebraten hätte werden dürfen. Auch der Kartoffelsalat war geschmacklich in meinem Sinne, wenn auch etwas sehr light. Ich dachte automatisch, dass Iris Berben den vermutlich so fettarm liebt. Da die statistische Wahrscheinlichkeit allerdings bedeutend höher ist, dass Frau Berben in Zukunft im Borchardt weitere Schnitzel isst, als Gaga Nielsen, ist das schon völlig okay. Das Dessert war super. Die Crème brûlée von Cosmic geradezu formidabel. Ich hatte einen schwer zu merkenden schokoladenkuchenartigen Nachtisch mit sehr guten Erdbeeren und Himbeeren und kandierter Ananas und noch irgendwas. Auf der Terrasse oder man könnte es auch Hinterhof nennen, konnte geraucht werden und der Côtes du Rhône war gut von mir ausgewählt. Ich konnte mich nicht beschweren. Atmosphärisch ist die prominente Restauration zu späterer Stunde, wenn nicht mehr alle Tische besetzt sind, angenehmer. In der unteren Etage, wo man gelegentlich mal hin muss, sehr angenehme Musik, etwas soulig-loungiges. Man war da.[...]
g a g a - 6. September 2009, 23:37
honi soit qui mal y pense
;-)