05. November 2013
Nachdem die Sache mit dem tollen Kunstschatz in München aufgeflogen ist, werden die Ermittler sicher auch bald ihre Spurensuche in Berlin fortsetzen, wo auch noch jede Menge Meisterwerke gebunkert sind. Ich hätte da auch einen Hinweis. Gucken Sie mal bitte demnächst unter der Adresse Bussardsteig 9 in Berlin Dahlem. Am kommenden Sonntag gegen 11:30 Uhr ist dort die Übergabe eines echten Kirchners von 1918 geplant. Sie wissen schon, Ernst Ludwig Kirchner, von dem ist ja auch ein Werk in der Lotterbude in München gefunden worden, nämlich das melancholische Mädchen. Ein tolles Bild - zum Glück - nicht repräsentativ für den Fund der mittlerweile durchgezählten 1.406 Werke. Nun habe ich zwar nur Kunstgeschichte im Wohnzimmer studiert, aber wenn schon im Wikipedia-Eintrag zu Kirchner nachzulesen ist, dass sein Bild "Berliner Straßenszene" nach der Rückgabe durch Berlin an die rechtmäßige Erbin, am 8. November 2006 bei Christie’s in New York für über 30 Millionen € an die „Neue Galerie“ in New York versteigert wurde, scheint mir die Schätzung "Wert ca. eine Milliarde €" für 1.406 Bilder etwas schlank bemessen. Wir reden hier wohlgemerkt vom Ertrag eines einzigen Gemäldes von Kirchner. 30 Millionen Euro. Ich freue mich. Posthum. Für ihn. Der wunderbare Kirchner hat sich ja leider ins Herz geschossen, nachdem seine Kunst in seinem Heimatland der'art' entwertet wurde. Und deswegen schauen Sie bitte bei nächster Gelegenheit mal zum Bussardsteig 9. Da sind nämlich ganz viele großartige entartete Bilder. Ich will überhaupt nur noch entartete Bilder sehen. Der andere artige Quatsch kann meinethalben in Münchner Rentnerbuden verstauben und in zweitausend Jahren entdeckt werden. Ansonsten haben Sie bitte Verständnis, dass ich jetzt erst so dezidiert von der Entdeckung am Bussardsteig berichte. Die Ermittlungen haben eben so lange gedauert und halten natürlich noch an. Einige handverlesene Leser meines Ermittlerblogs wurden bereits vorab am 29. Oktober 2007 von mir informiert. Die letzten sechs Jahre war ich dann vollauf beschäftigt, die Eigentumsverhältnisse zu klären, was natürlich unheimlich schwierig ist. Zum Beispiel hätte ich natürlich Fotos von allen Meisterwerken vom Bussardsteig einstellen können und Betreffende um Meldung bitten können, die Verdachtsmomente haben, dass es sich um verschollenes Familienerbe handeln könnte. Aber denken Sie sich nur, wie es dann in meinem Postfach ausgeschaut hätte. Von überall in der Welt, wohin diese Leute eben damals emigriert sind, hätte ich Post bekommen, weil irgendwer meint, irgendetwas erkannt zu haben. Mein armes gmx-Postfach wäre sofort total überfüllt gewesen! Die hätten dann noch alle Bild-Anhänge mitgeschickt, mit einem oder mehreren Fotos, wo man vielleicht auf alten Schwarzweiß-Aufnahmen eine Familienfeier sieht, und im Hintergrund eine Wand mit einem verschwommenen Gemälde drauf. Das wäre mir einfach über den Kopf gewachsen. Sicher mögen in den letzten sechs Jahren die einen oder anderen Nachkommen der ehemaligen Besitzer den Gang alles Sterblichen gegangen sein, aber so ein Bild hätte sie letzten Endes (haha, zwinker) auf ihre letzten Tage wahrscheinlich auch nicht mehr retten können. Das nur als Erklärung, wieso es eben seine Zeit braucht, bis man so eine Entdeckung der Öffentlichkeit präsentieren kann. Ich hoffe, Sie sind mit dieser Antwort nun ruhig gestellt und suchen nicht weiter das Haar in der Suppe von dieser Geschichte da unten in München! Was mich in dem Zusammenhang viel mehr beschäftigt ist, wieviele qm und Zimmer die Wohnung in München eigentlich hat. Diese wichtige Angabe habe ich noch nirgendwo ermitteln können. Wenn Sie also sachdienliche Hinweise hierzu haben, bitte in das Kommentarfeld.
g a g a - 5. November 2013, 23:59
Das mit den Lebensmitteln trifft für den Bussardsteig allerdings nur eingeschränkt zu. Bei der geheimen Übergabe am Sonntag soll das Ganze mit alkoholhaltigen Getränken gefeiert werden. Die angekündigten Cocktails stehen dann bestimmt auch in gefährlicher Nähe zum Corpus Deliciti. Wo kriminelle Energie im Spiele ist, ist der Alkohol nicht weit! Sogar Musik soll gespielt werden. Ich trage mich mit dem Gedanken, eine Durchsuchung der Räumlichkeiten für Sonntag anzuberaumen, sofern es mein Dienstplan erlaubt, versteht sich.