Die Heizung war voll aufgedreht. Sie glauben doch nicht, ich habe diese Kostümierung länger als die paar Minuten für die Bilder angehabt? Damals im Dezember war mir endgültig klar, dass ich mich nicht selber mit täglich aufs Neue geposteten Pulloverwiederholungen und der drei-dutzendsten Auflage vom Charlie-Shirt zu langweilen gedenke. Zumal ja noch die ganzen Kleidchen beleidigt in der dunklen Gruft des Schrankes vor sich hinschmollten. Wer hätte da nicht das Herz gehabt, die armen Dinger zu befreien und ihnen ein paar Minuten Auslauf zu gönnen? Zumal mir ja auch völlig klar war, planvoll wie ich stets vorgehe, dass ich exakt Mitte Februar, also am sechzehnten 2013 , wenn der dreihundertfünfundsechzigste Tag eingetroffen sein würde, mit dem Zinnober aufhöre. Man will die Sache dann auch einfach irgendwann vom Tisch haben. Und bei Gott: ICH HABE ES AUSGELOTET. Von den Jahren der manischen Selbstablichtung davor gar nicht zu reden. Ich glaube, ich habe nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass ich vorhabe, zuguterletzt einfach alles, was noch nicht zu sehen war, zu dokumentieren. Und genauso war es.