26. Juli 2024

Märchenhafte Eröffnungsfeier der Olympischen Sommerspiele in Paris. Mir fehlen die Worte. So viel Kunst. Die Tänzerinnen in Pucci-haften Kostümen auf den hohen Stangen auf der Pont Neuf. Gerade die Metal Band mit dem Blutregen aus roten Schleifen und den geköpften Marie Antoinettes aus allen Fenstern. Wahnsinn. Zufällig zugeschaltet, als ich im Live Ticker auf gmx davon las, was schon alles bei der Eröffnung geschah. Sport-Begeisterung nicht von Nöten, um das großartig zu finden. Trotz Regenwetter in Paris. Ich gucke mal weiter. Möchte sehen, wie das Olympische Feuer entzündet wird. Sport ist mir ansonsten relativ schnuppe, aber das ist groß. Sehe ich mir später in der Mediathek noch mal von Anfang an. Jetzt live im Ersten. Unbedingt gucken!

26. Juli 2024

[ Einblick in mein Gefühlsleben, aus zwei Chats von gestern. Zuerst mit Lydia, später mit Georg ]

"(...) ich habe gerade das Paket mit den Sachen meiner Mutter geöffnet, so viele Notizbücher... das wird mich die nächsten Tage beschäftigen... Adressen zu finden, wem ich noch Trauerpost sende... aufwühlend gerade.

(...) gucken, was Mama ins Notizbuch geschrieben hat. Auf einem Umschlag, vielleicht der letzte mit ihrer Handschrift, vom März 2024, die Geburtsdaten ihres Urenkels und sein Gewicht und die cm, wie groß er ist, und darunter schrieb sie Geburts- und Todesdaten ihres Sohns und meines Vaters... ich war erst irritiert, dass sie schrieb "Opa - Andreas, geb. 10.05.1964, gest. 04.07.1987" Ich kriegte das nicht zusammen... "Opa" mit meinem Bruder. Aber ja. Er wäre im März zum ersten Mal Großvater, also Opa geworden. Ich war perplex. Dachte erst, meine Mama war zuletzt vielleicht doch verwirrt, aber sie hatte recht. Muss das alles verdauen, was ich da in Händen halte... so viel - und passt doch in zwei Stoff-Einkaufsbeutel. Das Existentielle, was ihr etwas bedeutet hat, die Bilder, Briefe, Notizen ihrer Lieben... und hatte natürlich Fotos von mir im Portemonnaie...

Wenn man als Pflegefall ins Pflegeheim, Seniorenheim kommt, ist es nicht wie bei rüstigen Alten, die noch Möbel mitnehmen oder so. Da gibt es nur noch das Pflegebett, einen Einbauschrank und ein Nachtkästchen. Und ein paar eigene Bilder an der Wand. Das wars. Und dann, irgendwann.... Adieu.

Ich pack jetzt die Sachen aus und leg sie auf den Teppich und sortiere... die mindestens 8 Lesebrillen, ca. 5 Nagelscheren, Handspiegelchen.... alles doppelt und dreifach. Aber am allerallerwichtigsten, ihre kleinen Notizen, die sie immer in Taschenkalender gekritzelt hat. Sogar ihr Poesiealbum aus ihrer Kindheit ist dabei. Aber leider nicht das Tagebuch aus ihrer Jungmädchenzeit. Darin las ich heimlich als Kind. Wo mag es nur sein..."


[ einige Stunden später an Georg ]

"(…) gerade - bis jetzt - sechs Stunden die Notizbücher und Post (und das uralte Adressbuch) meiner Mutter der vergangenen Jahre (im Pflegeheim) detektivisch untersucht und ausgewertet... wer hat ihr noch zum Geburtstag gratuliert... könnte ich eine Parte schicken... Die allermeisten Adressen sind durchgekreuzt und rechts davon steht das Todesdatum. Puh. Sehr spezielle Lektüre. Krass. Und die eigenen Briefe und Karten zurückzubekommen. Hab ihr schon recht oft bildschöne Liebesbotschaften zukommen lassen... Selbstberuhigung.... durchaus gerechtfertigt bei kontroverser Mutter-/Elternbeziehung. Am Ende auf alle Seiten Frieden. Wichtig im Kleinen wie im Großen. Love & Peace. Allenthalben."

26. Juli 2024

DU LIEBE ZEIT... aus meinem Alltag: heute ausnahmsweise mal den Schienenersatzverkehr Richtung Zoo ausprobiert. Ein endloses Herumgegurke. Ich war falsch programmiert, als ich aus der Wohnung ging. Normalerweise bin ich die letzten Tage (S-Bahn zwischen Alex und Zoo wg. Bauarbeiten außer Betrieb) mit der U-Bahn vom Rosenthaler Platz gefahren. U 8 bis Osloer, dann umsteigen in die U 9 Richtung Rathaus Steglitz. Dauert 30 Minuten, wenn's gut läuft. Aber vorhin war ich so in Gedanken an die Notizbücher meiner Mutter, die gestern mit dem Paket kamen, dass ich gemäß meiner sonstigen Werkseinstellung gelaufen bin. Also Richtung S-Bahn Hackescher Markt.

Als mir der Fehler auffiel, war ich schon so nah am Hackeschen, dass ich beschloss, mal den angebotenen Schienenersatzverkehr zu benutzen. Kann ich nachher mitreden. Los ging es schon mal damit, dass ich überfordert war, die Bushaltestelle Spandauer Straße zu finden. Die ist ja nun nicht gerade in unmittelbarer Nähe vom Hackeschen Markt, eher gefühlt schon Alex. Die beträchtliche Entfernung ist vermutlich auch der Grund, dass man sich hier gespart hat, die sonst üblichen gelben Schuhsohlenaufkleber auf den Fußweg zur Schienen-Ersatz-Halte zu kleben. Wäre teuer geworden.

Aber da war ja eine Tram, die ich sonst auch nur alle Jubeljahre benutze. Stand "M5" und "Hauptbahnhof" dran. Nur zwei Minuten warten. Na, geht doch. Die Tram hält ungefähr an jeder Milchkanne, Empfehlung als Stadtrundfahrt. Monbijouplatz, S-Bahn Oranienburger Str., U-Bahn Oranienburger Tor, vorbei am Brechthaus, Naturkundemuseum. Zuckel, zuckel, gähn.

Angekommen am Hauptbahnhof, ich (vermeintlich) souverän, aber schwerfällig, Richtung Bahnsteig. Drückende Luft. Hier war ich nun falsch. Denn leider hat mein gefühltes-Wissen-Gefühl versagt. Ich dachte, die Unterbrechung wäre nur zwischen Alex und Hauptbahnhof. Da wollte ich dann gerne zur S-Bahn wechseln. Aber auch am Hauptbahnhof fährt keine S-Bahn. Demzufolge komplette Unterbrechung zwischen Alex und Zoo.

Ich wieder den Hauptbahnhof verlassen und Ausschau nach dem Schienenersatzverkehr-Bus gehalten. Inzwischen war ich locker eine halbe Stunde unterwegs. Recht bald kam der Bus. Braucht für die Strecke, die es mit der S-Bahn dauert, mindestens die doppelte Fahrzeit. Der Bus schwankte und ruckelte, mir wurde leicht schlecht, wie früher als Kind beim Autofahren. Lesen natürlich komplett unmöglich. Ich hatte auch keine Kotztüte dabei.

Irgendwann nach viel Zickzack durch Charlottenburg kam der Bus am Zoo an. Hält ganz hinten, beim Eingang vom Tiere-Zoo. Schlurf, schlurf. Nach einer guten Stunde kam ein einmaliges Reiseerlebnis zu seinem Ende. Einmal und nie wieder! Ein Glück, dass es die U-Bahn gibt. Soll noch bis 29. Juli gehen. Ab 30. Juli dann hoffentlich wieder S-Bahn. Muss noch mal recherchieren, nicht dass mir hier abermals mein unzuverlässiges gefühltes Wissen einen Streich spielt.

26. Juli 2024

Hi Mick.



Happy Birthday! Schön, dass es Dich gibt. Fast hätte ich geschrieben "noch". Aber das wäre makaber, um nicht zu sagen geschmacklos. Weißt Du, meine Mama war Dein Jahrgang, sie ist jetzt auf der anderen Seite. Bei Charlie (u.s.w.). Sie war nur 27 Tage älter als Du. Ich fand es schon sehr blöd, dass sie nicht das Feuer hatte, sich so superfit zu halten wie Du. Obwohl sie auch viel Löwe-Feuer im Horoskop hatte. Und Zwillinge. Sie war eher mental feurig unterwegs. Da brannte die Hütte mitunter. Well. Well. Well...



Aber heute soll es ja um Dich gehen. Mick: Du bist der König. Nicht der ganzen Welt, und nicht der King - das war ja nun mal Elvis, aber aller Rockband-Frontsänger in diesem Universum. Ja, da gab und gibt es andere Alphatiere. Aber DU warst der Early Adopter, der erste, der allen mit seiner total freien Attitude gezeigt hat, dass es keine Begrenzung des Bühnenausdrucks geben muss - State of Art. Und ist es bis heute. Ich liebe und verehre Dich. Lass Dich weiter von Deinen Lieben und dem irdischen Leben inspirieren und mit ihnen das Leben hier genießen. Bis zur Neige.





25. Juli 2024



Bild von gestern. Maler hat die reparierte Wand fertig gemalert. Habe ein paar kleinere Nacharbeiten, u. a. da, wo das Kabel verläuft, und die die Vermieterin (verständlicherweise) erbeten hatte, beaufsichtigt. Vorher wurde immer in meiner Abwesenheit gewerkelt. Diese Baustelle ist nun immerhin keine mehr. Jetzt wieder alles zurück räumen. Aber noch nicht geschehen, vielleicht am Wochenende.

Und gestern die Zusage für die angefragte Tischreservierung für das Kaffeetrinken nach der Beisetzung bekommen. Die Servicemitarbeiterin, der ich den Zusammenhang meiner Reservierung und den Anlass erklärte, staunte, als ich ihr sagte, dass ich alles von Berlin aus organisiere. "Ach? Das geht?".

Mit Bestattung organisieren verbinden viele, dass dafür persönliche Präsenz beim Bestatter erforderlich sein müsste. Mag hier und da hilfreich sein, wenn man vor Ort ist, es so ein Gespräch beim oder mit dem Bestatter gibt, wo Prospekte angeschaut werden, aber das, was es so gibt, ist ja auch alles im Internet abgebildet. Wenn es eine Abschiedsfeier am Sarg geben soll, ist auch eine gewisse Eile mit Präsenz vor Ort geboten.

Aber das ist bei meiner Konstellation nicht die Frage gewesen. Es gibt nicht mehrere Abschiedsrituale und Feiern, sondern ein einziges, den Trauergottesdienst mit der Urne, die unmittelbar danach beigesetzt wird. Ich hätte auch keine Lust auf so ein zerstückeltes Abschiednehmen in mehreren Episoden gehabt. Es ist für mich besser zu verdauen, sich auf den einen, einzigen Termin zu fokussieren und den als DAS Abschiedsritual zu verstehen. Das können andere natürlich anders empfinden.

Außerdem erwarte ich ein Paket mit den Siebensachen meiner Mama, die sie bis zuletzt in ihrem Zimmer hatte. Persönliches, Briefe, Notizen, Karten, gerahmte Fotos. Ihren Personalausweis. Ihr letztes Portemonnaie. Ihre Lesebrillen. So viele Lesebrillen. Nicht dass sie eine Elton-John-mäßige Brillen-Diva gewesen wäre, die aus modischen Gründen jeden Tag ein anderes Gestell farblich passend zum Nachthemd hätte wählen wollen, gar nicht.

Irgendwie hat sie es trotz ihres begrenzten Bewegungsspielraums offenbar immer wieder geschafft, die Lesebrillen, die sie hatte, so unauffindbar weggeräumt zu bekommen, dass auf ihren Wunsch immer neue besorgt wurden. Ich habe ihr auch einmal eine geschickt. Hatte sie am Telefon gefragt, ob die Brille angekommen ist. "Ja, habe ich bekommen - aber der Soundso (befreundeter Nachbar von früher) hat mir gestern auch schon eine mitgebracht."

Meine Mutter war übrigens nicht dement, sondern geistig durchweg präsent. Nun wurden vergangene Woche alle Winkel vom Schrank und das Nachtkästchen ausgeräumt und siehe da: acht Brillen kamen zum Vorschein. Kann natürlich sein, dass die Pfleger beim Aufräumen alles Mögliche in den Wandschrank gepackt haben, an den sie gar nicht rankam.

Da sie zuletzt dieselbe Lesebrillenstärke wie ich hatte, habe ich nun erst einmal keinen Notstand, falls ich eine meiner Brillen verlege oder zertrete. Denn auch ich habe mehr als eine Lesebrille (womöglich acht), aber nicht aus Versehen, sondern weil ich ab und zu mal eine im Internet bestellte, die ich besonders schick fand und dann aber doch nicht trug, weil ich am liebsten ein- und dasselbe Brillenmodell von dm benutze: ein leichtes Kunststoffgestell mit den besten Gläsern aller Discounter-Lesebrillen. Habe quasi Blindverkostung gemacht: eine nach der anderen aufgesetzt und damit einen Text am Notebook betrachtet. Die von dm war trotz identischer Dioptrien auffallend besser, schärfer, auch als manche hochpreisigere.

Mein ermitteltes Vorzugsmodell hatte ich dann auch an Mama mit der Post geschickt, im Briefumschlag. In den Kasten mit der Spätentleerung in der Großen Hamburger Straße gesteckt, da vor dem Hedwigs-Krankenhaus. Am nächsten Tag war sie da. Und jetzt kommt die Brille wieder zu mir zurück. Das ganze Paket ist wohl fünfzehn Kilo schwer. Vielleicht kommt es schon heute zu mir.

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Mick feiert heute...
26.07.24, 21:11
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Ina Weisse Hast viel...
23.07.24, 21:30
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MARGARETE 23. JULI...
23.07.24, 21:26
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Ina Weisse Liebe Gaga...
19.07.24, 20:04
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Sebastian Rogler hier...
19.07.24, 02:20
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official Mick Jagger...
17.07.24, 01:17
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kid37
Hübsche Szenerie,...
16.07.24, 21:11
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Lydia G. Für mich...
16.07.24, 12:03
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Cathryn DuPont Auch...
16.07.24, 11:32
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Lydia G. Und von wem...
16.07.24, 11:17
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Jan Sobottka Gruß...
15.07.24, 17:37
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Claudia T. Ich gebe...
15.07.24, 08:30
kid37
Eben, föderalistische...
14.07.24, 00:11
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:-)
13.07.24, 22:04
kid37

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