12. Mai 2013




Wenn ich mir ausnahmsweise die selbstkritische Bemerkung erlauben darf: das Bügeleisen habe ich scheinbar auch nicht erfunden. Hätte man sich da nicht einmal überwinden können und das Kleid vor dem Fotografieren aufbügeln können? Nein, das war scheinbar zuviel verlangt. Ich habe da kein Verständnis. Ansonsten alles sehr nett und adrett, aber die Falte da. Ich muss immer wieder feststellen, die Erziehungsmaßnahmen sind noch nicht abgeschlossen. Dabei habe ich mich doch schon in so vieler Hinsicht als lernfähig erwiesen. Ich denke, wenn man die Sache mal in der Öffentlichkeit anspricht, gerade auch im Blog, hat das eventuell mehr Nachdruck, als wenn es immer nur so im stillen Kämmerchen vor sich hingedacht wird. Da ich sonst weiter keine großartigen Pläne für 2013 habe, nehme ich mir ab sofort vor, noch strenger zu prüfen, ob aufgebügelt werden muss. Wenn es auch schwer fällt. Geradezu fassungslos war ich ja, als ich vor einigen Jahren einen Mann kennenlernte, der mit größter Selbstverständlichkeit nach dem Wäschewaschen bügelte. Bestimmt einmal pro Woche, Minimum, schloss er seine abendlichen E-Mail-Botschaften mit der Schlussformel: "Werde noch bügeln und dann früh zu Bett!". Selbst wenn ich das jetzt schreibe, kann ich es kaum glauben, geschweige denn fassen. Träum ich oder wach ich? Wie auch immer - Problem erkannt, Problem gebannt! Zufällig kann ich mich bei diesem prunkvollen goldbeigen Kleid sogar erinnern, wo ich es herhabe. Auf jeden Fall auch in den Neunziger Jahren gekauft, ich tippe auf 1997 - 1998 und zwar bei Orsay. Den Laden gibt es ja immer noch. Damals noch D-Mark-Preise, keinesfalls mehr als Neunundfünfzig Mark, eher darunter. Den Zeitpunkt des Kaufs kann ich deshalb so gut eingrenzen, weil ich mich an meine geistige oder besser seelische Verfassung erinnere, die den Kauf animiert hat. Ich wollte da jemanden beeindrucken. Hat wie meistens nicht vollumfänglich geklappt. Bzw. zeigen sich oft eher Zeitgenossen beeindruckt, die ich gar nicht beeindrucken wollte - egal. Vorbei! Heute ist das eh alles Schnee von gestern. Die Problematik allerdings wäre vermutlich immer noch aktuell. Ein weites Feld. Nicht daran rühren.

kid37 - So, 12. Mai, 23:40

Vielleicht eine Chiffre, vielleicht auch einfach nur das. Ich glaube, ich habe schon 30 Jahre nicht mehr gebügelt. Doch, irgendwann mal einen Kragen. Schöne Kleiderschau in den letzten Einträgen.

g a g a - So, 12. Mai, 23:54

Bitte nicht Bügeln als Metapher. Nein, die Mühe einer derartigen Raffinesse halte ich schlichtweg für unwahrscheinlich. Andererseits... ich habe ja so manches im Zusammenhang falsch verstanden, damals. Oder verstehen wollen. Ach.

Anstelle von Bügel-Profession habe ich Meisterschaft im faltenfreien Aufhängen nasser Bügelwäsche entwickelt. Blusen, Hemden und Hemdblusen (wer kennt den Unterschied?) werden geschickt im nassen Zustand zurechtgezupft, besonders am Kragen und den Manschetten. Ich habe mich schon dabei ertappt, dass ich zu zerknitterte Sachen aus dem Schrank eher schnell in die Waschmaschine packe oder ein Shirt sogar im Waschbecken wasche und nass aufhänge, nur um das Bügeln zu umgehen. Ist ja auch hygienischer, einfach sauberer! Ich werde immer eine Ausrede finden!

Danke auch für das lobende Wort zur Kleiderschau - ich stelle fest, ich bin doch recht billig zu halten, also für mich selber. Zeitloser Schick ist die Devise! Und wie ich nicht müde werde zu predigen: die Sachen müssen nicht teuer sein, man muss nur unbezahlbar aus der Wäsche gucken!
arboretum - Mo, 13. Mai, 11:00

Diese Nichtbügelfalte weist subtil auf den eleganten Hüftschwung und die schönen Beine hin.

g a g a - Mo, 13. Mai, 11:11

Ach... Sie verstehen sich auf Beschö Schmei Komplimente wie keine Zweite!
arboretum - Di, 14. Mai, 10:49

Ach, Sie wissen doch, es werden viel zu wenig Komplimente gemacht. Das muss sich dringend ändern! Und eine muss ja den Anfang machen. :-)
g a g a - Di, 14. Mai, 11:18

Niemand leidet mehr darunter als ich! Maximal alle fünf - ach was sieben Jahre höre ich im richtigen Leben ein Kompliment, das sich auf mich selber bezieht. Die Männer sind ja so ungeschickt, dass sie nicht einmal merken, dass die Steigerung eines Kompliments für das Kleidungsstück, das man trägt, ein Kompliment für die Trägerin wäre. Vielleicht sind sie auch nur ungeübt, unsere deutschen Männer. Aber wir haben das ja schon leidlich ausdiskutiert. Nur geholfen hat es nichts! Schwer irritiert aber auch gerührt, war ich neulich bei Jans Eröffnung, als mich der leicht betrunkene Kunstkontakter aus heiterem Himmel an sich gedrückt hat und mich persönlich meinende, äußerst nette Sachen gesagt hat. Das Wort "bezaubernd" kam sogar drin vor. Ich traute meinen Ohren kaum, da ich ihn in all den Jahren immer recht reserviert mir gegenüber empfunden habe. Ich habe mich immer toleriert und gerade eben noch so respektiert gefühlt, aber auch nicht mehr. Was der Alkohol so bewirkt mitunter. Als ich Jan davon erzählte, hat er ganz ungläubig Silbe für Silbe betont "...be-zau-bernd...?!!? Das hat er gesagt??? Wirklich?" Nun muss man wissen, dass er ihn noch besser kennt als ich und er war schon äußerst verwundert. Und ein anderer, am selben Abend, (der mit mir über Astrologie reden wollte, ich aber nicht) hat ein Foto gemacht und anschließend auf dem Display das Ergebnis geprüft und in scheinbar äußerster Verwunderung gemeint: "Du bist ja richtig fotogen." So quasi im Kontrast zum Live-Bild, bin ich also wenigstens auf dem Display fotogen. Na super! Okay, das ist jetzt böse interpretiert, so war es sicher nicht gemeint. Auf jeden Fall war das jetzt wahrscheinlich wieder die Dosis an Komplimenten für die nächsten fünf Jahre. Ach so, dann hat er auch später noch mal was gesagt, dass ihm gefallen würde, wie ich mich ausdrücke. Also drei Komplimente. Wahnsinnsquote für meine Verhältnisse. Muss ich hier natürlich gleich in meinem Poesiealbum vermerken, rot anstreichen!
arboretum - Di, 14. Mai, 14:50

Wenn das so ist, bin ich sehr dafür, dass Jan regelmäßig ausstellt und Sie zur Vernissage einlädt.

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