29. August 2011


Symbolbild flachere Schuhe

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"(...) Ich warte immer noch auf dieses eine Rendezvous, das sich ausschließlich dekorativ mit übereinandergeschlagenen Beinen auf einem Barhocker sitzend abspielen wird. Daher hebe ich die Schuhe gut auf! Ich stelle mir das so vor, dass ich zur Verabredung in der Bar mit einem Taxi fahre. Die Wohnung werde ich mit dem Fahrstuhl verlassen, ca. fünf Minuten Laufen und Stehen halte ich darin aus, das geht schon! Dann vorsichtig ins Taxi setzen und vorsichtig aussteigen und dann schnell auf den Barhocker! So könnte es gehen."

Ernstgemeinte Zuschriften bitte ins Kommentarfeld.
Frau Klugscheisser - 29. Aug, 17:29

Bei Taximodellen bin ich sofort dabei. Nur nicht, wenn mich der entsprechende Mensch damit mehr als 100m über Asphalt oder noch schlimmer unwegbares Gelände bzw. aufs Fahrrad zwingt. Dann ist eine sog. Grundsatzdiskussion vorprogrammiert.

g a g a - 29. Aug, 17:46

Sehen Sie, genau daran ist in den letzten Jahren die Ausführung der Barszene gescheitert. Dramaturgisch korrekt wäre, wenn die Szene nicht in einer Wanderung zu weiteren Etablissements oder nächtlichen Park- oder Verdauungsspaziergängen mit einer Runde Kiff mündet, sondern ihren Abschluss in einer letzten Taxifahrt zum finalen Aufenthaltsort findet. Punkt. Ende. Abspann. Aber Sie wissen ja, das Leben. Da ich nicht mehr zwanzig bin und man seine Pappenheimer kennt, habe ich bei den ca. letzten dreißig bis fünfzig Verabredungen von vorneherein robustes, strapazierfähiges Schuhwerk gewählt, in dem man auch eine Nachtwanderung durch unwegsames Gelände ohne Probleme übersteht. Einen Kompromiss stellten dabei diese Treter mit schwarzen Pailletten dar, man möchte ja nicht immer aussehen, als ob man sich auf die Alm oder in den Sportverein begibt. Blöd nur, dass die Dinger nicht viel bequemer sind als Hackenschuhe. Die Sohle dient auch nur zu Dekorationszwecken. Habe zum Ausgleich unlängst im Drogeriemarkt gelgefüllte Einlagekissen gekauft. Der orthopädische Charakter des Ganzen ist ja nicht so sexy aber was tut man nicht für unversehrte Füße.
g a g a - 29. Aug, 19:39

P.S. in diesem Zusammenhang muss dringend vor notorischen Radfahrern (Achtung! Nicht immer ist Sportsgeist oder vorgetäuschtes Umweltbewusstsein der Grund! Übertriebene Sparsamkeit ist anzuführen) als Rendezvous-Partner gewarnt werden. Wenig ist choreographisch demütigender, als nach einem gemeinsamen abendlichen Restaurantbesuch neben einem geschobenen Fahrrad herzustolpern. Man fühlt sich automatisch komplett overdressed. Wahlweise wie die ältere Tante oder eine Zwölfjährige, die sich an Mutters Kleiderschrank vergriffen hat. Ich kenne nicht wenige Männer, denen die Antenne dafür vollständig fehlt. Wenn man sich zu einer Radtour verabredet ist das freilich etwas anderes. Aber das ist ja meistens zur Abendstunde eher nicht der Fall.
kid37 - 29. Aug, 20:50

Also, ich weiß nicht. Wenn Ewan McGregor mit seinem Rad vorbeikäme? Wenn man hingegen selbst fahren möchte, zeigt dieses Instruktionsvideo wie es geht. Ansonsten wäre ich aufgeschlossen genug, den Nachbarbarhocker (...sagt ein Drucklufttechniker zum anderen, nenn' mal ein Wort mit zwei "Bar") zu besetzen. Wir hatten schließlich schon lange kein Rendez-vous mehr. Vorausgesetzt - Achtung, mein Lieblingslied! - es gibt diese Bars in diesem Berlin überhaupt.

g a g a - 29. Aug, 21:26

Wenn Sie bitte noch einmal nachlesen möchten. Ich habe nicht Beschwerde darüber geführt, dass attraktive, sportliche Männer bei mir vorbeikommen. Wenn so ein Sportsmann vorbeikommt und an meiner Haustür klingelt, und dann zügig nach oben kommt, kriege ich im Zweifel ja gar nicht mit, welches Fortbewegungsmittel der gute Mann gewählt hat, außer er hat einen Fahrradhelm in der Hand. Das stellt für mich überhaupt kein Problem dar. Den legen wir dann beiseite! Im Flur ist reichlich Platz.

Schwieriger gestaltet es sich, wenn der Rendezvous-Partner gedenkt, mich mit seinem Rad 'abzuholen' und dann hofft, ich trotte neben ihm her, auf dem drei-Kilometer-Weg zum Spitzenlokal. Aus Erfahrung habe ich gelernt, dass der männliche Fahrradfahrer kein Damenklapprad auf dem Gepäckträger mit sich führt.

Und hier kommen wir zum zweiten Punkt, warum ich (wobei ich mich sehr für das Instruktionsvideo bedanke) nicht an der Fähigkeit scheitere, selbst den Lenker zu halten und mit dem Absatzschuh in die Pedale zu treten. Dieses Fahrrad, in dessen Pedale ich zwecks gemeinsamer nächtlicher Fahrradtour treten könnte, steht in aller Regel nicht neben dem Kavalier bereit, da ich Achtung! Mit dem Taxi zum Treffpunkt angereist bin! Das können Sie mir jetzt zum Vorwurf machen.

Und schon sind wir beim dritten Akt des Dramas. Warum wohl ist der obige, phantastische Plan bislang Traumgespinst geblieben? Nein, es war nicht allein die Schuld der Rendezvous-Partner! Es gibt keine Bars in Berlin! Wer ein bißchen im Thema steht, weiß längst, dass diese Sache mit dem Berliner Nachtleben eine billige Reklame-Kampagne vom Büro von Herrn Wowereit ist, um ahnungslose Hamburger (die wie man ja weiß, alle sehr wohlhabend sind, im Gegensatz zu uns!) in unsere arme Stadt zu locken. Ich habe da natürlich nichts dagegen. Schließlich lässt das hoffen, dass man die Rechnung in der Bar (an die man dann keine großen Ansprüche stellen darf) nicht alleine begleichen muss.
kid37 - 29. Aug, 22:03

Ähnliches hat mir vor Jahren bereits Mlle Modeste erläutert. Potemkin'sche Nachtgeschäfte sozusagen, vom Touristenbüro erdacht. Ich bin ja gutmütig & naiv genug, das weitgehend klaglos nachtzutragen hinzunehmen. Hier im multimillionären Hamburg (für die Elbphilharmonie z.B. legen wir dieser Tage noch einmal und mit müdem Lächeln hundert Mio. drauf) gibt es ja genug Etablissements, in denen man nach Sonnenuntergang Vergessen und Zerstreuung finden kann. Das läßt vieles leichter ertragen, auch den möglichen diesbezüglichen Mangel anderswo.

Aber ich hatte das schon richtig verstanden, mich vielleicht nur nicht klar genug ausgedrückt. Selbstverständlich wollte ich Ewan McGregor nicht bei Ihnen vorbeischicken, obwohl da grundsätzlich nichts dagegen spräche. Ich meinte nur, Ihre Weigerung, neben einem geschobenen Herrenfahrad einherzutrotten (auf hohen Absätzen noch dazu), könnte möglicherweise eine weiche, nachgiebige Seite erleben, sollte es sich beim Fahrradschieber um den Schausspieler mit der Schiebermütze handeln, der zudem nicht im Verdacht steht, dieses Rad aus Geiz zu bewegen, sondern aus einer ästhetischen Gesamterwägung heraus, einer nostalgischen Reverenz an eine insgesamt besser gekleidete Zeit, als urbane Mobilität mit Autos noch eine Ausnahme war.
g a g a - 29. Aug, 22:34

Ich muss das alles erst verarbeiten!
kid37 - 29. Aug, 22:42

g a g a - 29. Aug, 23:07

Diese großartige Veranstaltung (Stars in der Manege?) war ganz bestimmt in Ihrer schönen Heimatstadt, wo man noch versteht, bei einem gepflegten Schoppen in bester Gesellschaft den herrlichen Weisen großer Sangeskünstler zu lauschen. Oft auch habe ich mich gefragt, was mag wohl aus der großen Nadia Comaneci geworden sein? Eine große Künstlerin bleibt eben immer eine große Künstlerin, ob am Reck oder in der Manege!

Ich habe mir auch gleich alle Verse dieses einmalig schönen Liedes per Mausklick gesichert und speichere sie hier öffentlich ab, damit alle teilhaben können:


Nimm dir die Zeit - die du glaubst nicht zu haben, Du brauchst die Zeit zur Zufriedenheit
Zeit für dich selbst und für all' deine Freunde
Kostbare Zeit, die es gut mit dir meint.

Nutze sie gut - hab' einfach den Mut - mach dir die Zeit zum Freund, der zu dir gehört, dir hilft und dich führt, der mit dir lacht und mit dir weint!

Ich wünsch dir Zeit für deine Träume, daß sie in Erfüllung gehn - wünsch dir die Zeit um all´ die Wunder dieser Erde zu versteh´n

und ich wünsch dir Zeit zum Lachen - zum "verrückte Sachen machen" nicht nur an der Uhr zu kleben - ja ich wünsch dir: Zeit zum Leben!

Nimm dir die Zeit - für viele gute Gedanken
Zeit für ein Spiel - das dir die Jugend erhält.
Laß dir doch Zeit - deine Wege zu finden
Es gibt die Zeit, die dir gefällt.

Zeit ist wie Balsam, wenn die Seele mal brennt
Zeit kann man nicht kaufen - nicht für alles Geld der Welt!


Ich bin jedesmal tief berührt, wenn ich diese Zeilen in ihrer schlichten Weisheit lese. Da ist einfach alles drin. Ein Jammer, dass mir diese große Lyrik nicht früher zuteil geworden ist.
g a g a - 29. Aug, 23:26

P.S.

Meine absolute Lieblingszeile ist:

"Es gibt die Zeit, die dir gefällt!"

Und mit diesen Worten der Erbauung möchte ich meine Leser für heute in die Nacht entlassen. Gesegneten Schlaf und geruhsame Träume Ihnen allen da draußen!

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