13. august 2006



selten haben mich bilder derart glücklich gemacht. nicht wegen der ausnehmend schönen motive, sondern einfach nur, weil sie überhaupt möglich waren. mir ist gestern mein fotoapparat auf den holzfußboden geknallt. mit einen satten bums. ich war in meinem kabuff und wollte endlich mit reichlicher verspätung strom und gas ablesen. bis gestern nachmittag hatte ich die angewohnheit, sobald ich in mein atelier komme, den fotoapparat an den knauf der badezimmertür zu hängen. die tür wird nicht bewegt, sondern steht immer offen an die wand geklappt und ich vergesse meine kamera nicht wenn ich gehe, weil sie so auffällig da rumhängt. und dann hab ich mich gebückt, um an den in fußbodennähe angeschraubten gaszähler zu kommen, mache eine blöde bewegung mit der linken schulter und rumms. mir war gleich sauschlecht. ich hab sie wie ein rohes ei aufgehoben und erst mal weich gebettet. mich in gedanken demütigst tausendmal entschuldigt und mit dem schlimmsten gerechnet. aber nicht, dass ich den mut gehabt hätte, ihren gesundheitszustand gleich zu überprüfen.

nein nein. erst mal hundertausend sachen gemacht, die ich sowieso machen wollte. zum beispiel die zwischenwand zum nachbarbalkon in alpina aprikose 16 überstreichen, damit mein vermieter ruhig gestellt ist. er war nicht sehr erbaut, dass ich das feuerwehrauto-orange-rot unlängst in einem hellen maisgelb überpinselt habe, weil der perma- nente rote fleck durch die balkontür blockaden bei mir ausgelöst hat. am liebsten wäre mir ja weiß, aber ich dachte, das komische gelb, das ich gerade dahatte, wäre ein kompromiss und so ähnlich wie der stuck an der fassade. das war aber kein maisgelb sondern alpina aprikose 16. nachdem ich meinem sonst überaus entgegenkommenden ver- mieter mitgeteilt habe, dass ich das atelier wegen blockade-wegen- auf-roten-fleck-gucken-müssen kündigen müsste, wenn er an der zwischenwand auf sein komisches rot bestünde, haben wir uns auf den kompromiss geeinigt, dass es auch ok wäre, wenn ich das teil in genau der farbe von dem fassadenstuck streiche. habe ich dann gestern endlich gemacht. dann noch schön pinsel ausgewaschen, abgespült und aufgeräumt. und dann tief durchgeatmet und gebetet.

dann habe ich mich ganz sachte neben meine kamera auf die weiche matte gesetzt und tief geatmet. ganz vorsichtig angefasst und den objektivdeckel abgenommen. gestreichelt. noch mal tief durchgeatmet. und mutig angemacht. kein rattern. kein komisches geräusch. hoff- nung. es gibt hoffnung. auf das display geguckt. keine verschiebung, normales bild. und abgedrückt. bin ich froh. bin ich froh.
Raducanu - So, 13. Aug, 16:47

Nicht nur Sie, auch Ihre Leser sind heilfroh darüber, dass die Kamera so hart im Nehmen ist!

sammelmappe - Mi, 16. Aug, 17:24

Dann kann ich verstehen, dass dich diese Fotos glücklich gemacht haben.

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