15. juli 2006


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erinnerbar geträumt. irgendeine reise. sah mir auf einer mit sehens- würdigkeiten bemalten karte eines fernen, kleinen ortes die wege an, und fuhr sie mit dem fahrrad lang. ein stück durch einen schattigen, moosigen wald mit himmelhohen, lichten bäumen, sonnenreflexen, viel wurzelwerk auf dem schmalen erdigen weg, es ging leicht nach oben.

orientalisch verschleierte frauen, mütter, töchter kamen mir in langen schwarzen und weißen gewändern radelnd entgegen. links ein weißes schloss im wald, der haupteil des gebäudes mit viel stuck und türmchen sah aus wie die schnauze eines weißlackierten oldtimers. wie das auto, das kim novak in the legend of lylah clare von billy wilder fährt. ich dachte noch "ach nein, ich muss es nicht genau ansehen oder fotografieren, wozu. wofür die ganzen bilder".

fuhr weiter den hügel nach oben, bog rechts ab, erkannte kleine fachwerkgebäude, die kurios schienen und die ich von der karte wiedererkannte. das ungewöhnliche war, das sie aussahen wie aus einer märchenkulisse vom alten europa. mit bunten malereien an den kleinteiligen fassaden, hexenhäuschen. es muss wohl amerika gewesen sein. das war das komische. in amerika gibt es solche häuschen nicht, so klein und putzig.

ich hielt aber nie an, nur kurz inne. immer weiter in die pedale. noch mal rechts abbiegen und es würde ein längerer, leicht absteigender asphaltierter weg von oben nach unten kommen, auf halbem weg, irgendeine sehenswürdigkeit, die etwas mit neil young zu tun haben sollte. wie ein buntes denkmal auf einer verkehrsinsel, so wie das bunte bild von ihm auf dem cover seiner allerersten platte, oder ein bunter kiosk mit imbiss, der ihm sogar gehört oder nach ihm benannt ist. aber so weit bin ich nicht gekommen.

ich überlegte noch, ob ich den gleichen weg zurücknehmen sollte, der länger wäre als der unbekannte, und dass ich eigentlich nicht gerne zweimal denselben weg fahren mag, lieber einen unbekannten. aber dann würde ich vielleicht nicht sofort zurückfinden und pünktlich zurück sein.

irgendeine feierliche, abendliche vorführung im familienkreis, auf einer kleinen open air-bühne, wie ein amphitheater. steven spielberg würde auch wieder da sein, wie schon am tag zuvor (ganz elegant, im smoking) und mit dem würde ich mich gerne weiter unterhalten.

dann bin ich aufgewacht. so unglaublich und wunderbar ausgeschla- fen. endlich ein harmloser traum. einfach nur zeitvertreib, als ob man zug fährt und der vorbeiziehenden landschaft am fenster nachschaut.

ausgiebig geduscht, schlagschatten von der gleißenden vormittags- sonne an den wänden der terrasse gegenüber. und jetzt starken schwarzen kaffee, die nassen haare im nacken gezwirbelt und auf das versteckte sonnendeck. in den halbschatten. wunderbares licht heute. nicht zu heiß. ein sonnenklarer tag.

ich lese weiter in andreas altmanns getrieben. ein verrückter. die art, die mir gefährlich würde. einer, der eiternde narben hinterlässt. ein glück, dass er in paris lebt. weit weg. ein phantasievoller, verlogener windhund, der ein paar handverlesene abgründe aufdeckt. und stehen lässt.

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