15. Juli 2024
Hochzeitstag meiner Eltern, nach der Zeremonie. Die kirchliche Trauung war an einem Samstag, dem 31. August 1963. Die standesamtliche Eheschließung am Tag vorher, Freitag, 30. August. Ich musste heute das Datum der standesamtlichen Eheschließung in ein Formular für das Nachlassverfahren eintragen. Auch viele Geburts- und drei Sterbedaten. Letztere, von meinem Bruder, seinem erstgeborenen Sohn und meinem Vater. Und dazu von allen die letzte Wohnadresse. Bei meinem Bruder kam ich durcheinander. Ich wusste noch, dass er zuletzt in der Tetzelgasse in St. Sebald in Nürnberg mit seiner kleinen Familie lebte. Aber auf dem Papier war er in Berlin gemeldet. Bei mir. Ich musste also auch meine alte Adresse in Schöneberg ins Formular eintragen. Er war 23 und hätte noch zum Wehrdienst eingezogen werden können. Das konnte man mit einer Meldeadresse in Berlin umgehen. Deshalb hatte ich in den Achtzigern immer junge, männliche Pazifisten aus Nürnberg als Untermieter in Schöneberg.
g a g a - 15. Juli 2024, 22:32
Und von wem hast du dein exzentrisches Wesen geerbt?
Gaga Nielsen
Exzentrisch...? Du meinst wohl eher "akzentuierte Persönlichkeit", hm? 🙂 Da meine Eltern SEHR konträre Charaktere waren, kommt das raus, wenn man das mixt, zudem bringt jedes Menschenkind eine eigene Persönlichkeit mit. Ich empfinde Parallelen zwischen mir und meiner Oma Alma und ihrem Mann André, dem Großvater, den ich nie kannte. Meine Mama hat mir auch oft gesagt, dass ich viel von ihrem Vater André habe. Insbesondere, was den ausgeprägten Hang angeht, sich kunsthandwerklich auszudrücken (er hat mit einer Maschine Bilder gestickt, auf denen Elfen auf Wiesen saßen und tanzten). In gewisser Weise war meine Mutter (charakterlich) auch nicht unexzentrisch... Nicht äußerlich erkennbar à la "die schräge Alte mit den großen Brillen und verrückten Hüten". Aber das ist ein anderes Kapitel.