07. November 2018
"Pille fürs Vergessen".
Interessant. Vierzehn Jahre alt der Artikel zur medikamentösen Behandlung posttraumatischer Belastungsstörungen. Was wohl aus der Entwicklung des Medikaments geworden Ist? Ich war noch nie in psychotherapeutischer Behandlung, vielleicht sollte ich das ändern. Wobei ich mich erstaunlich gut halte, angesichts dessen, was mir widerfahren ist, widerfährt. Belastend empfinde ich, niederdrückende Erlebnisse unter den Teppich zu kehren, um keine gut gemeinten Ratschläge und unerwünschten Bewertungen und Zensuren zu erhalten.
Und selbst wenn ein offenes Ohr und Herz da ist, ohne Stirnrunzeln und anmaßende Handlungsvorschläge, mag ich es nicht, das Ganze mit noch mehr Wucht und Präsenz zu füttern. Im Grunde mag ich beides nicht, es herunterzuschlucken, als wäre nichts gewesen, aber auch nicht, es in die Welt zu tragen, zur öffentlichen Begutachtung. Am besten wäre Ausradieren. Man müsste eine Pille entwickeln, die man exakt chronologisch auf den Punkt einsetzen kann. Also zum Beispiel: bitte Erinnerungen an den 30. Februar 1928 komplett löschen. Ich würde da durchaus die eine oder andere Pille schlucken.
Interessant. Vierzehn Jahre alt der Artikel zur medikamentösen Behandlung posttraumatischer Belastungsstörungen. Was wohl aus der Entwicklung des Medikaments geworden Ist? Ich war noch nie in psychotherapeutischer Behandlung, vielleicht sollte ich das ändern. Wobei ich mich erstaunlich gut halte, angesichts dessen, was mir widerfahren ist, widerfährt. Belastend empfinde ich, niederdrückende Erlebnisse unter den Teppich zu kehren, um keine gut gemeinten Ratschläge und unerwünschten Bewertungen und Zensuren zu erhalten.
Und selbst wenn ein offenes Ohr und Herz da ist, ohne Stirnrunzeln und anmaßende Handlungsvorschläge, mag ich es nicht, das Ganze mit noch mehr Wucht und Präsenz zu füttern. Im Grunde mag ich beides nicht, es herunterzuschlucken, als wäre nichts gewesen, aber auch nicht, es in die Welt zu tragen, zur öffentlichen Begutachtung. Am besten wäre Ausradieren. Man müsste eine Pille entwickeln, die man exakt chronologisch auf den Punkt einsetzen kann. Also zum Beispiel: bitte Erinnerungen an den 30. Februar 1928 komplett löschen. Ich würde da durchaus die eine oder andere Pille schlucken.
g a g a - 7. November 2018, 14:56
Es muß ja nicht unbedingt
Das kann ich
Aber in einer Sache kann ich dir überhaupt nicht zustimmen, weil ich das völlig anders erfahren habe:
"Man macht etwas immer stärker, wenn man es laut ausspricht."
Im Gegenteil, ich glaube, bzw. weiß aus meiner Erfahrung, daß genau die Dinge, die man eben nicht ausspricht, vielleicht nicht einmal denken möchte, genau die sind, die das Leben am stärksten beeinflussen und die größte Macht über einen haben. Es ist einfach so, daß je mehr man etwas abwehrt, um so stärker haftet es an einem fest und zieht immer wieder ähnliches an. Es klingt paradox, aber wenn man etwas loswerden will, muß man es zuerst annehmen. Genauso habe ich das selbst erlebt. und wenn man etwas auspricht, sogar vor anderen, kann das manchmal bei einem Trauma sogar einer Katharsis gleichen. Plötzlich verliert es seine große Macht, wird immer kleiner und lastet nicht mehr so schwer, sondern reiht sich einfach in die Vielfalt menschlicher Schicksale ein.
Es kann auch