09. August 2018



Gerne schalten Sie heute Abend Ihr Empfangsgerät ein, zur neuen Folge aus der beliebten Reihe Terra X: "Der große Bluff". Um 19:30 Uhr im ZDF. Heute unter anderem mit Gaga Nielsen. Und zwar in der dritten Geschichte, so gegen 20 Uhr über den Hochstapler Franz Tausend. Bevor mein kleiner Auftritt kommt, erscheint auch Ina in zwei Szenen, mit Zwanziger Jahre-Wasser-Wellen-Frisur, sehr schön zurechtgemacht. Sie hatte das Privileg, in einem ansprechenden Abendkleid nur gut auszusehen und interessiert zu gucken, während Franz Tausend schwadroniert. Ich hingegen hatte leider Gottes Text und ein eher biederes Kostüm, denn ich musste ja seriös rüberkommen, als Dolmetscherin der ultimativ belastenden Zeugenaussage. Lieber wäre auch ich im raffinierten Abendkleid vor der Villa Jacobs herumgestanden. Über den Drehtag habe ich ja schon in aller Ausführlichkeit berichtet. Der Film wurde vor vier Wochen schon einmal vorab für die Beteiligten im Garten der Villa Jacobs gezeigt, wo auch ein paar Szenen gedreht worden sind. Es gab auch Essen und Trinken und Musik. Zum Beispiel "Oh Donna Clara, ich hab dich tanzen gesehen" und andere schöne Weisen. Das Lied ist leider nicht im Film, aber diese Terra-X-Folge ist trotzdem recht sehenswert, weniger wegen mir, sondern weil es überhaupt sehr schön und unterhaltsam dargeboten wird, was die drei portraitierten Hochstapler verbrochen haben. Wenn man in einem Film mitspielt, heißt das ja nicht, dass man alle Darsteller getroffen hat oder alle Szenen kennt. Für mich war das auch größtenteils neu und interessant. Die eine Gespielin von Victor Lustig hätte ich auch gerne gespielt, die muss in der einen Szene nur hinter ihm stehen, so keck in der Hüfte eingeknickt ihre Kurven präsentieren und dabei dekorativ aus der Wäsche gucken. Ich hingegen habe mich mit fünf handbeschriebenen Blättern Text gequält, von denen am Ende (zum Glück!) nur ein Satz übrig geblieben ist. Da gibt man alles und macht und tut, und am Ende bleiben zehn Sekunden und ein Satz übrig. Aber ich habe gelernt, das ist halt so, man muss es nicht persönlich nehmen. Unser Hauptdarsteller, der den Franz Tausend gespielt hat, hatte einen ganz tollen Monolog im Gerichtssaal, wo er herrliche alchimistische Formeln präsentiert hat - davon ist auch nichts mehr übrig geblieben. Und er ist ein richtiger Schauspieler. Ich habe ja nur aus Jux und Tollerei mitgemacht. Heute Abend schauen wir uns den Zinnober noch mal zusammen mit der Crew an und trinken einen. Wen es interessiert, die Folge ist auch in der Mediathek vom ZDF. Viel Vergnügen!



(Szenenbild aus dem Kriminalgericht Moabit)

zuckerwattewolkenmond - So, 12. Aug, 11:44

Ah,

danke für den Hinweis. Ich werde mir die Folge aufnehmen.

g a g a - So, 12. Aug, 12:24

"Aufnehmen"! Dass es das noch gibt, bin beeindruckt. Man kann es aber auch mit modernem Fernseher oder Klapprechner (schon jetzt) in der Mediathek gucken.
zuckerwattewolkenmond - So, 12. Aug, 12:37

Natürlich

mit einem Onlinerecorder! Dann kann ich den Film, anders als in der Mediathek, auch runterladen.
g a g a - So, 12. Aug, 12:40

oh!
kid37 - So, 12. Aug, 11:57

Ich habe es ja auch schon gesehen und schließe mich hier noch einmal ausdrücklich an. Sehr unterhaltsam - und Ihr Auftritt am Ende ist ja nur die logische, steigernde Anordnung. Und ich meine, eine Sprechrolle! "Die Gaga spricht!" Das ist ja wie damals beim ersten Tonfilm der Garbo. (Die Älteren unter uns erinnern sich.)

g a g a - So, 12. Aug, 12:26

Die nächste Rolle muss unbedingt wieder Stummfilm sein, außer mir hält ja keiner mehr die Fahne hoch. Beinah alle die ich kenne, sind nun zum Tonfilm übergewechselt.
g a g a - So, 12. Aug, 14:20

ANH 12. August 2018 um 7:14
Heruntergeladen, liebe Gaga Nielsen. Ich sehe mir den Film später an. Gestern ging nicht, da wurde >>>> die neue Salzburger Salome übertragen….

Gaga Nielsen 12. August 2018 um 12:42
Man muss es auch nicht überstürzen, Hochstaplerei ist ja ein zeitloses Thema, viel Vergnügen beim Anschauen.

kid37 - So, 12. Aug, 20:17

Muß einen Fehler beim Casting monieren. Jetzt beim zweiten Sehen fiel mir auf, daß da ein Mann im Ringelhemd das Motorboot steuert. Dieser Mann bin nicht ich.

g a g a - Mo, 13. Aug, 00:26

Richtig beobachtet. Man muss in der Tat punktuell festhalten, dass es gelegentlich Probleme beim Informationsfluss gibt, was die Absprachen mit der Wunschbesetzung angeht. Sonst wäre ich ja auch bei der Partyszene in der Villa Jacobs dabeigewesen. Eike verliert da hin und wieder den Überblick. Wenn man dann allerdings mal durchzählt, wieviele Komparsen und Darsteller in so einer 45-Minuten-Dokumentation zugange sind, kann man es auch fast wieder verstehen. Habe heute Abend beim erneuten Anschauen mit der Crew zahllose Leute zum ersten mal gesehen, die auch involviert waren und das war nicht mal die Hälfte. Dabei dachte ich, ich hätte schon vor vier Wochen bei der Preview einen großen Teil gesehen. Man kann nur staunen, wie Eike Schmitz diesen riesigen Flohzirkus überhaupt in den Griff kriegt. Jedenfalls mit viel Hingabe und Herz. Klingt wie eine lahme Entschuldigung, ist aber eine. Ja, die Szene mit Schampus auf dem Boot, da wäre ich auch gerne eine der Grazien gewesen. Man darf nicht zu sehr darüber nachdenken, sondern muss dankbar sein, dass man überhaupt ein Teil davon sein durfte. Ganz extrem sympathische Produktionsfirma Atlantis-Film. Der ZDF-Chef-Redakteur war heute auch da, der war auch recht angetan, von diesem familiären Gebilde, das mit soviel Herz und Liebe zum Detail an die Stoffe herangeht.
g a g a - Mo, 13. Aug, 00:48



Flohzirkusdirektor Eike (spielt spaßeshalber auch manchmal selber mit, zum Beispiel in der Poyais-Episode ist er einer der Auswanderer)
kid37 - Mo, 13. Aug, 10:27

Oh. So was brauche ich für mein Blog. Den Flohzirkus zusammenhalten. Ich bin nicht gram, ich bereite mich ja schließlich auf eine internationale Karriere vor. Manhattan habe ich schon im Sack!
g a g a - Mo, 13. Aug, 11:35

First we take Manhattan, then we take Berlin! Auch ich denke im größten Maßstab, schon aus Prinzip! Das Leben ist zu kurz, um sich mit einer Karriere in der Provinz zu verzetteln!
g a g a - Mo, 13. Aug, 12:36

Ina Weisse
Das waren Evelyn Sommerhof und ich am Aufnahmetag.



Man kann es gar nicht oft genug Posten. So einen Spaß hat das gemacht

g a g a - Mo, 13. Aug, 12:46

hier Bilder von der Preview vor vier Wochen
http://www.flickr.com/photos/gaganielsen/albums/72157696908850712

g a g a - Mo, 13. Aug, 15:02

Zehn Gebote für den Meisterbetrüger:

1. Sei ein guter Zuhörer.

2. Zeige niemals, dass du dich langweilst.

3. Warte, bis dein Gesprächspartner seine politischen Ansichten enthüllt, und stimme ihm dann bei.

4. Lasse ihn religiöse Themen anschneiden und teile ihm mit, dass du ebenso denkst.

5. Fange vorsichtig an, von Liebesgeschichten zu erzählen, aber verfolge das Thema nur, wenn der andere besonderes Interesse zeigt.

6. Sprich nicht von Krankheiten, es sei denn, der andere ist fasziniert davon.

7. Stelle keine persönlichen Fragen - früher oder später machen die Menschen ja doch immer unverlangte Enthüllungen über ihr Privatleben.

8. Protze nicht - deine ganze Persönlichkeit muss deine Wichtigkeit ausstrahlen.

9. Sei niemals schlampig gekleidet.

10. Betrinke dich nie.

Victor Lustig

g a g a - Mo, 13. Aug, 15:12

schicker Beruf: "Gentleman-Gangster"!

g a g a - Fr, 17. Aug, 01:29

Anna B.
ich hab's gesehen! Ist das eine neue Karriere oder nur ein zweites Standbein?

Gaga Nielsen
weder noch, das ist ein Intermezzo unter Freunden. Ich kenne Eike Schmitz, den Regisseur und Produzenten, der seit vielen Jahren für Terra X produziert, von vielen privaten Begegnungen, ein Geburtstag hier, ein Sommerfest da, meine liebe Freundin Ina, ist sehr eng mit ihm befreundet und hat schon öfter dekorativ in der einen oder anderen Szene herumgestanden. Es hatte sich die letzten Male gehäuft, dass Eike bei jedem Treffen wiederholte: "Du musst unbedingt mal mitmachen!" Dann gab es die schöne Szene mit Party und Zwanziger-Jahre-Kleidern im Garten der Villa Jacobs, da hätte ich eigentlich mitmachen sollen, ich hatte den Termin aber versäumt, er ist nicht bei mir angekommen, und bei nächster Gelegenheit fragte Eike irritiert: "Mensch, wo warst du denn?" Ich wusste von nichts und fragte, ob er noch einen Drehtag in Berlin hat, da gabs nur noch den einen mit der Szene im Gerichtssaal, wo ich auch erst nur Sekretärin spielen sollte und er dann kurzerhand beschloss, dass ich ja auch die Dolmetscherin machen könnte. In seinem neuen Film, der auf Tahiti gedreht wird, komme ich nicht zum Zuge, aber er ist ja unermüdlich und mal schauen, ob der übernächste Film wieder eine Episode hat, wo er mich einsetzt. Also wie die Jungfrau zum Kind gekommen. Aber ich kann mir ja eh keinen Text merken und werde schon deshalb nur weiter als Stummfilmstar existieren!

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