07. Mai 2017

17-04-27 Liebermann-Haus (29)

Was hätte Max Liebermann dazu gesagt. Vielleicht "Mir ist eine gut gemalte Kohlrübe lieber als eine schlecht gemalte Madonna." Oder "Das Publikum sieht Kunstfertigkeit für Vollendung an, ohne zu ahnen, daß eleganter Vortrag und virtuose Mache nur untergeordnete Fingerfertigkeiten sind, gegen die wahre künstlerische Durchbildung." Und er hätte mit beidem Recht gehabt. Schlaglicht auf die Ausstellung von Daniel Richter im Max Liebermann Haus am Pariser Platz. Was für eine Ehre, dort hängen zu dürfen. Richter stellt dort Exponate aus, die es aus verschiedenen Gründen noch nicht in Ausstellungen gegeben hat. Manches ist nicht ausgereift genug, um mit viel Gedöns präsentiert zu werden. So in etwa hieß es in einer der Ansprachen bei der Eröffnung, sinngemäß. Nicht durchgängig natürlich. Richter war da und mir durchaus sympathisch. Besonders in dem Moment, als ihm im Namen des Hauses mit den besten Wünschen eine Flasche Single Malt, ein guter, überreicht wurde. Begleitet von der Anmerkung "Wir wissen ja gar nicht, ob Sie überhaupt Whisky trinken... äh....?" Richter: "Ich trinke ALLES!". Habe ihn nicht fotografiert, hat sich nicht ergeben. Also nicht organisch. Es gibt Situationen, da käme ich mir vor, als würde ich paparazzen. Das ist nicht mein Stil. Aus dem Hinterhalt, wie er auf dem Balkon eine raucht oder mit seinem kleinen Sohn, der entzückend mit einem Anzug herausgeputzt war, herumalbert. Das gehört sich nicht. Zu privat. Ich bin ja nun nicht die Mutter oder Lebensgefährtin. Habe recht spät angefangen zu fotografieren, mehr so nebenbei. Als ich fasziniert das Brandenburger Tor und den Reichstag und das Adlon aus den Fenstern und vom Balkon sah. Wirklich unfassbare Lage, dieses Liebermann-Haus. Eines Königs würdig. Die Architektur ist eine sogenannte "kritische Rekonstruktion". Man hat sich im Bezug auf die Proportionen und Fassade und Grundriss am zerstörten Original orientiert, aber keine Replik hingesetzt. Im Kern ist das Haus sehr modern. Besonders im oberen Bereich, wo die mich sehr faszinierende Toilette ist, mit den gegenüberliegenden Spiegeln, die einen bis in die Unendlichkeit spiegeln. Mich muss ich ja nicht um Erlaubnis fragen, wenn ich mich abschieße, da kann schon einmal eine Serie unterlaufen. Daher komme ich etwas häufiger als sonst in dieser Strecke vor. Meine durchaus fotogenen Freundinnen Irina und Lydia wollte ich auch nicht über Gebühr belästigen. Nur weil man sich kennt, ist das keine Lizenz sein Gegenüber mit der Kamera zu verfolgen. Hier ist die ganze Strecke vom Liebermann-Haus.
g a g a - Sa, 27. Mai, 00:01

[ fb-Komm. ~ 08.05.17 ]

Gaga Nielsen
Und doch jemanden paparazzt, unbeabsichtigt. Erst zuhause auf dem Rechner gesehen, dass die Dame in dem entzückenden Kleid, Caroline Peters, ins Bild lief..

17-04-27 Liebermann-Haus (33)

Es war übrigens brechend voll, ich habe nur die Phase ausgenutzt, als im Erdgeschoss das brachiale Trommelkonzert stattfand, und sich dort alles versammelte. Währendessen war es im Obergeschoss, wo Richters Sachen hängen, nahezu leer.

Jan Sobottka
.... ich war auch da.. aber erst später. Mein Ansatz ist - wie bekannt - ein anderer.. (Pappa ratzt eben; in der Regel mit Ansage!)

Gaga Nielsen
ich paparazze in dem Sinne, dass ich ohne Ansage in vertrauter Atmosphäre fotografiere. Das heißt, die Eingefangenen kennen nicht den Moment, in dem ich sie ablichte, aber mich und das mutmaßliche Ergebnis gut genug, um das nicht zu unterbinden. Wenn Daniel Richter für eine Weile in einer Bühnensituation gewesen wäre, hätte ich ihn auch fokussiert. Es läge mir aber fern, jemanden zu bitten, sich für ein Foto zu positionieren. Zumal, wenn ich denjenigen nicht privat kenne. Dann merkt der das ja, dass fotografiert wird und guckt wie jemand, der weiß, dass er fotografiert wird. Das ist dein Ding. Da kommen wir uns nicht in die Quere;-) Seltener passiert es, dass jemand oder eine kleine Gruppe mich bei Gelegenheit auffordert , doch mal schnell ein Bild zu machen. Ich fühle mich dabei immer leicht bedrängt und unwohl, weil ich schon von vorneherein weiß, dass es genau die Art Bilder zum Ergebnis hat, die mich überhaupt nicht berühren, um nicht zu sagen langweilen. Ich stehe wie erstarrt vor einer gekünstelten Haltung und verliere die Lust, mache aber gute Miene zum bösen Spiel. Ich bin da regelrecht traumatisiert. Hat auch damit zu tun, dass mich mein Vater beim Fotografieren gerne vor ein Gebüsch im Garten gestellt hat und dann sollte man eine Haltung und einen Blick nach Anweisung aufsetzen. Als hätte ich keine natürliche Anmut, die ein ablichtenswertes Bild ohne Regiewanweisung möglich macht.

Jan Sobottka
Die Väter sind so wichtig in Sachen Zuneigung und Liebe .. und oft so unwissend...

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