09. Dezember 2015
Haben andere auch Einträge in Warteschleifen? Die darauf warten, geschrieben zu werden? Ich meine, zu wissen, dass man etwas festhalten will, das einem widerfuhr. Irgendein Erleben, Erlebnis. Aber es angemessen einzufangen, geht nicht nach Stundenplan. Und manchmal weiß man auch gar nicht, worauf die Sache hinauswill. Manches muss noch ein bißchen ruhen. Reifen ist ein zu großes Wort. Es sind ja keine derart historischen Ereignisse... nur für meine Historie. Sobald Bilder entstanden sind, denen ich einen Wert zugestehe, lege ich mir eine Verpflichtung auf, etwas Angemessenes dazu zu schreiben. Aber alles nicht mehr chronologisch.. Nicht mehr eilig. Irgendwann. Wenn es einen Wert hat, geht er nicht in ein paar Wochen verloren. So selten ich in diesen Tagen Einladungen wahrnehme, so intensiv erlebe ich sie. Und suche nach Intensität. oder mache einen Abgang. Ohne Erklärung. Geschieht nicht mehr so häufig. Der Instinkt ist geschärft, was sich lohnen könnte. Aber auch bin ich nicht mehr so genügsam. Zumeist gibt es eine Interaktion, die ich entweder provoziere oder zulasse. Keine Angst vor großen Tieren. Lange nicht mehr. Aber große Tiere müssen auch ihre Größe bestätigen, sonst vergeht mir die Lust. Das ist jetzt wirklich kryptisch und so war es nicht beabsichtigt. Ich trinke einen sehr guten Haut-Médoc und muss auch schlafen gehen. Fast hätte ich das in eine Bildstrecke geschrieben, die in der Schleife ist. Aber nur weil man trunken und müde ist, muss man nicht fahrlässig werden. Auch nicht in unbezahlten Blogeinträgen. Außerdem lausche ich mit halbem Ohr mir neuer Musik. Und darum höre ich jetzt lieber auf.
g a g a - 9. Dezember 2015, 03:25
Oh ja, die habe ich, und wie. Aktuell sind es schon wieder 116.
Geschichten mit Bildern dauern bei mir immer sehr lange, allein schon die Bildauswahl und -bearbeitung. Ich bewundere Sie dafür, wie zügig und regelmäßig Sie Ihre veröffentlichen.
Ich bin aber auch exorbitant visuell orientiert, ich weiß nicht, warum das so stark in mir angelegt ist.
Sie haben nicht umsonst so große, schöne Augen. :-)
Dass ich gut daran getan habe, zeigte sich als die persona non grata von blogger.de wieder einmal massiv ihr Unwesen trieb. Vielleicht sind Sie schon einmal über ihn gestolpert. Ab und an kotzt er mir noch ins Blog, weil er glaubt, ich hätte seine Poesie löschen lassen, dabei hat er sich genügend Feinde gemacht.
Darum jenes Posting.
(Was für "schlimme Folgen" waren denn das? Vielleicht wäre das auch was für das Drehbuch, der potenzielle Regisseur liest hier eventuell mit und freut sich möglicherweise über zusätzlichen Input.)
Berufliche Schwierigkeiten. Man kannte in diesen Kreisen keine Trolle und vermutete, die betroffene Person müsse irgendetwas getan oder selbst dazu beigetragen haben.
Wobei man sich in dem konkreten Fall schon fragt, ob das eher ein Fall für die Psychiatrie denn für ein Museum wäre. Dem betroffenen Blogger kann man nur wünschen, dass der Haustroll sich nicht noch zahllose Pseudonyme und alternative E-Mailadressen zulegt, wie es eine gewisse Unperson zu tun pflegt, sondern dass die Filterregel weiterhin gut funktioniert.
Was solche einseitige, unerwünschte Obsessionen angeht, so erinnere ich mich noch an die Ergüsse eines Bloggers, der jedes Posting von mir in seinem eigenen Blog aufgriff, um sexuelle Anspielungen und Schwurbeleien loszuwerden. Dass er das ohnehin schon dauernd in seinen Kommentaren unter den Bäumen tat, hatte ihm wohl nicht gereicht. Da musste ich schon sehr deutlich werden. Zum Glück ist das lange her.
Die oben erwähnte persona non grata stalkte übrigens auch einige Leute, beschaffte sich in mindestens einem Fall sogar auf Umwegen Fotos vom Objekt seiner Begierde, um dann die betroffene Person in deren Blog wissen zu lassen, dass er sie besitzt. Außerdem schrieb er massenhaft "Gedichte" oder/und Anzüglichkeiten sowie Schmähkommentare. Ein Blog wurde deshalb auch aufgegeben.
"Das kann die Dame natürlich auch als Kompliment empfinden, wenn sich ein hochgelehrter und feinsinniger Exeget wie Sie an ihren Einlassungen so profund abarbeitet"..
Es gibt doch wenig Schöneres, als wenn in einem Blog auch im Kommentarbereich so wohlgesetzte Worte zu finden sind. Ich erinnere mich ganz dunkel (tatsächlich schon wieder zehn Jahre her) an dieses Bartleby-Blog, das ich immer nur dann angeklickt hatte, wenn einer seiner prätentiösen Kommentare wieder meine Aufmerksamkeit erregt hatte. Ich hingegen habe seinerzeit die exquisite Aufmerksamkeit jenes Oberstudienrates nicht erlangen können. Es beschäftigt mich doch ein wenig. Vielleicht habe ich zu wenig mit subtilen Andeutungen gearbeitet, die seine Phantasie hätten beflügeln können und ausschweifende Kommentar-Aufsätze hätten gebären können. Die Wahrheit ist aber vermutlich eher, dass ich nie zur Oberliga in Sachen Zugriffszahlen gehörte und damit der Mulitplikatoreffekt eines Kommentars und damit das Selbstmarketing des Kommentators begrenzt gewesen wäre. Wobei ich gestehen muss, dass ich mich immer freue, wenn jemand im Kommentar ausschweifend wird und vom Hundertsten ins Tausendste kommt. Mich amüsiert das. Aber natürlich nur, wenn die Erörterungen eine gewisse Qualität haben und auch mit einer gewissen Empathie daraufhin zugespitzt sind, mich oder die anderen Leser damit amüsieren oder anderweitig bereichern zu wollen. Ich möchte schon im weiteren Sinne als Empfängerin der Botschaft gemeint sein. Aber natürlich nicht belästigt Ich habe ein (einziges) mal die Erfahrung von einer Kommentartäigkeit gemacht, die ich als grenzüberschreitend empfand, vor allem im Tonfall. Eine Art versteckt überheblicher Dauer-Belehrungs-Duktus. Was man diesem Herrn Bartleby auch nicht absprechen kann, insofern verständliche Genervtheit. Man denkt sogleich, da hört sich jemand gerne reden und nutzt die Präsenz eines anderen Blogs, das vermutlich mehr Leser hat als das eigene, Aufmerksamkeit für die eigene Eloquenz zu erzwingen. Kann mir kaum vorstellen, dass der Herr nicht anderswo weiterschreibt. Es musste doch offenbar etwas raus, jemand der so gerne fabuliert...
Schmierige Kommentatoren stelle ich mir aber äußerlich auch immer unattraktiv vor. Bei der eingangs erwähnten Person, die bei blogger.de Hausverbot hat, bewahrheitete sich das übrigens. Er hatte damals noch eine eigene Website, auf der er außer seiner "Lyrik" ein Foto von sich veröffentlicht hatte.
"Lyrik" in Gänsefüßchen wäre auch nicht die Kategorie, mit der ich in zehn Jahren in einem Kommentar erwähnt werden wollte.
Ich kann mich nicht daran erinnern, von der verhüllten Person und dem lauten Platzen gelesen zu haben.