15. Oktober 2025





Es ist, wonach es aussieht: der Abreisetag, erster September 2025, gegen halb elf in Kampen. Das gewünschte Taxi zu zehn Uhr war nicht machbar, weil es auf Sylt stark regnete, alle Fahrer ausgebucht waren. Auf ein elf-Uhr-Taxi vertröstet worden, das führte dazu, dass eine spätere Zugverbindung erforderlich war. Die Bushaltestelle "Kampen Mitte" war ca. nur hundert Meter entfernt, aber mein dreiteiliges Gepäck sehr schwer und der Bus fährt auch nicht alle zehn Minuten nach Westerland. Und dann musste ich vorher ja noch zum Büro der Ferienwohnung, Schlüssel und Kurkarte zurückgeben. Das Büro war in einer südlichen Ecke von Kampen, zu weit von einer Bushaltestelle entfernt, alles zu beschwerlich, das wollte ich mir nicht antun, das elende Herumgewuchte (und ohne Gewissheit, dadurch den früheren Zug zu kriegen), zumal im strömenden Regen - und am Geburtstag. Da möchte man doch verwöhnt werden - oder sich wenigstens selbst im Rahmen der Möglichkeiten verwöhnen. Im Reisetagebuch u. a. vermerkt: "Frau von Kampen bei der Abreise. Gestern Vormittag, leicht verknautscht wegen zu wenig Schlaf, im Entrée der Unterkunft fotografiert. Warten. Warten. Warten aufs bestellte Taxi. (...) So ein Abreisetag ist vorzüglich geeignet, um davon abzulenken, dass man einen irgendwie runden Geburtstag hat."



14. Oktober 2025





Jetzt noch ein diskreter Blick auf die andere Seite, die mit dem Bett. Eingebaute Regale. Links davon zwei bis drei Schranktüren in die Schräge eingebaut. Mehrere Einbauschränke unten in der Küche, im Wohnzimmer und im Bad habe ich nicht fotografiert. Ich weiß nicht, wie religiös die Sylter sind, aber Einbauschränke in cremeweiß scheinen bis mindestens in die Neunziger heilig gewesen zu sein. Angefangen hat diese Einrichtungsmode wohl in den Siebzigern. Was sich die feudalen Kampener leisteten, wollten nun alle haben: maßgefertigte Einbauschränke und Vertäfelungen in Schleiflack in jedem Raum, Bad inclusive. Friesisch-französischer Landhausstil. Aber alles stabil! Und jetzt: Licht aus.



14. Oktober 2025







Die Treppe nach oben führte direkt unters Dach. Zu der Ecke blickt man vom Bett. Zuguterletzt noch ein paar Aufnahmen gemacht.









14. Oktober 2025





Da war es September, Wunderkerze abgebrannt, Zeilen aus Kampen nach Mitternacht: "(...) Strandweg nach oben, ins Herz von Kampen. Die sandigen Schuhe und Strümpfe und restlichen Klamotten vom Körper gestreift, unter die Dusche (...), in trockene bequeme Klamotten. Kühlschrank gesichtet, letzte Bestände vorgenommen. Eine der guten Flaschen vom Kampen-Kaufmann geöffnet. Die ist jetzt leer. Ach… da ist ja noch ein Rest spanischer Rotwein… Gute Nacht aus Kampen, ein letztes Mal. War schön."











14. Oktober 2025





Letzte Augustnacht, letzte Notiz, letzte Bilder, letzter Spaziergang: "Der Himmel zeigte furiose Farben und das noch lange, nachdem die Sonne bereits ins Meer gesunken war. Facetten zwischen Blaubeer- und Brombeer- und Himbeereis. Meine Füße wurden nass, ich hatte die Turnschuhe anbehalten. Die Socken fühlten sich noch überraschend lange nicht unangenehm nass und kalt an. Aber auch menschliche Strandvögel, drei Surfer mit ihren Brettern hatten Lust, ihre Kunst in dieser Nacht am Meer auszuprobieren. Die Surfbretter und ihre Silhouetten wie Scherenschnitte." (Letztere leider nicht fotografiert)





14. Oktober 2025





"Das Fräulein stand am Meere und seufzte lang und bang, es rührte sie so sehre der Sonnenuntergang...." H. Heine



13. Oktober 2025



Gestern bestellt, Trostpflaster für Regenwetter - "showerproof" - hoffe, er passt. Letzte Woche den seltenen Fall gehabt, dass ich eine Retoure in einem Hermes-Shop loswerden wollte, Klamotte war zu eng. Der erste Hermes-Shop, ein Späti am Rosenthaler Platz, wollte mein Päckchen nicht entgegennehmen - Begründung: "kein Platz". Na, super. Ob die das bei Hermes wissen, dass ihre Kooperationspartner mitunter rumzicken? Er hat mich dann zum nächsten Hermes-Laden, so viele gibts gar nicht in meiner Ecke, in der Torstr. 113 geschickt. Der Inhaber war gnädig, hat es angenommen. Dass man da zum Bittsteller wird, finde ich ja kurios.

13. Oktober 2025









Letztes Herumkaspern am Strand. Die Luft war an dem Tag gar nicht meins, arg hohe Luftfeuchtigkeit, bin ich nicht dafür gemacht. Ich sehe auf den Fotos definitiv munterer aus, als ich war. Wohl letztes Aufflackern kurz vor Kampen. Nach diesem langen Spaziergang und zuletzt ein paar Kilometern durch den Sand laufen, der mitunter die Schritte ganz schön bremst, sehr bettschwer. Hätten andere vermutlich als Wanderung bezeichnet. Ich rückwirkend aber auch. War mir beim Losgehen überhaupt noch nicht klar, dass es so ein Marathon-Spaziergang mit zwei Unterbrechungen in der Kupferkanne und in der Vogelkoje würde. Einfach neugierig immer weitergelaufen, keine allzu konkreten Pläne gemacht, Zeit vergessen. Immerhin sehr bequeme Turnschuhe an. Dachte, hoffte, es ergäbe sich noch, den Abend in einer der alteingesessenen Kampener Lokal-Legenden, wie etwa "Manne Pahl" oder dem Dorfkrug zu beschließen, aber da hätte ich dringend vorher das Bedürfnis gehabt, mir den Sand abzuduschen und mich umzuziehen, dafür war es dann schon viel zu spät. Zurück in der Wohnung rekonstruiert, dass es rund zwanzig Kilometer waren, zuerst kreuz und quer durch Kampen zur Kupferkanne, dann am Watt entlang, Vogelkoje, Akademie des Meeres in List, Klappholttal, dann auf der anderen Seite von Sylt den Weststrand entlang zurück, Richtung Rotes Kliff, Kampen.

13. Oktober 2025



Und das ist die Ratswaage in Lankwitz bei Nacht. Wo mich der Unfall-Kavalier freundlicherweise absetzte. Ich konnte mir zunächst gar nicht vorstellen, dass in dem kleinen Gebäude von 1917 eine Ausstellung mit mehr als zwei Bildern möglich ist - aber ja. Ich war ja da, hab es gesehen. Mich schlau gemacht, was es damit auf sich hat. Was das ist oder war - eine "Ratswaage". Solche Gebäude gab es früher an vielen Orten, wo nicht jeder Händler eine eigene große Waage haben konnte, um große Warenmengen zu wiegen. Eine Gemeindewaage. Es gab einen Wiegemeister, der die Waren wog. Da konnte nicht geschummelt werden, auf den Wiegemeister war Verlass, er war ja neutral und die Gewichte waren geeicht - grob zusammengefasst. Heute ist die Lankwitzer Ratswaage ein vom Senat geförderter Treffpunkt für Frauen. Gibt allerhand Seminare und Workshops dort. Und Ausstellungen, wie die von Nora. Hier vor Ort von mir eingefangen. Die Ecke in Lankwitz hat gutbürgerlichen Charme. Schöne alte Häuser, ruhig, unaufgeregt, ungefährlich. Ich kenne nur eine einzige Berlinerin, die in Lankwitz wohnt. Sie ist dort aufgewachsen und etliche Jahre nach eigener Familiengründung wieder hingezogen, ins ehemalige Elternhaus, dort wurde extra angebaut, Vater Architekt. Die Ecke von Berlin hat man selten auf dem Schirm. S-Bahn gibts auch, Lankwitz und Lichterfelde Ost. Von letzterer kam ich, mit der S 25.







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