12. Oktober 2025





Mein kleines Sylt. Nicht die Mittelmeer-Wolfsmilch, aber das Gras (genauer China-Schilf) in so einem Korb, das ist schon ikonenhaft. Wenn man mir ein Foto von einem Friesenhaus mit zwei Graskübeln links und rechts und schickem Boutique-Ladenschild zeigen würde, hätte ich sofort den Reflex: Kampen! Als ich vor ein paar Jahren die Hochzeitsberichtserstattung zu Guido Maria Kretschmers Vermählung auf Sylt mitbekam (man konnte der ja gar nicht entgehen), nahm ich interessiert, ja fasziniert zur Kenntnis, dass sein Wunsch, was die Blumen-Dekoration anging, explizit: NUR GRÄSER! war. Gefiel mir, hielt ich für ästhetisch ansprechend und originell, ja fast schon gewagt. Nun aber, nachdem ich mir ausgiebigst Kampen angesehen habe, stelle ich fest, dass das so eine Mode in gehobenen Kreisen zu sein scheint, unaufgeregt wirkende Ziergräser in großen Kübeln hinzustellen. Ist auch wieder so ein bisschen Richtung Hamptons Style, klar. "Mein 'kleines' Strandhaus mit dem Dünengras". Understatement zum Lachen. Aber ich finde es auch schön. Bisschen Wildnis und unkompliziert.



12. Oktober 2025



Geliebtes Gestrüpp, Pippi Langstrumpf-Style. Obwohl das für pingelige Gärtner chaotisch und beliebig aussehen mag, steckt dahinter ausgeklügelte, intuitive Berechnung. Höhere Mathematik!



12. Oktober 2025



Meine Annabelle, ganz schüchtern in diesem Sommer. Hab sie noch nie zurückgeschnitten, soll man wohl machen. Nächstes Jahr.

12. Oktober 2025







Und die kuriose Trichterwinde auch. Heute rosa - ...morgen blau.



12. Oktober 2025



Meine Feststellung, dass der Tag nur grau, kein bißchen rosa sei, ist nicht zutreffend. Die letzten Blüten auf meinem Balkon sind es.





12. Oktober 2025





Daheim, im Kämmerlein. Oktobertag, nicht golden, nicht rosa, alle Facetten von Grau. Hellgrau, steingrau, blaugrau, dunkelgrau. Fotos von jenem anderen dämmernden Morgen, der sich auch farblos entwickelte. Hat Gott wohl den Farbfilm vergessen, mein Michael... Gerade Fotos von Diane Keatons Anwesen gesehen, ihrem kalifornischen Haus, das sie im März für 29 Millionen zum Verkauf anbot. Hat mir erstaunlicherweise überhaupt nicht gefallen, weder von außen, noch von innen. Diese Interpretation von "industrial chic". Überall reihenweise schwarze Blechlampen an den Decken. Käme ich mir vor, wie in so einem stundenweise mietbaren Co-Working Space, nur ohne fremde Co-Worker. Früher, also ganz ganz früher, so vor fünfunddreissig Jahren, kaufte ich mir häufiger Mode- und Interior-Hochglanz-Zeitschriften, in denen auch Editorials über Celebrity-Heime waren. Es gab mal eine Strecke über das Haus von Diane Keaton, das war aber ein anderes, das sie vor ihrem letzten bewohnte. Faszinierende Architektur von einem berühmten Architekten, leider vergessen wer (muss mal recherchieren). War interessant verwinkelt, aber auch geradlinig, tolle Licht- und Schattenspiele. Warum Diane das wohl verließ... Oh là là... lese gerade bei Architectural Digest, dass sie quasi eine Obsession pflegte, die darin bestand, namhafte, historische Häuser zu erwerben, zu renovieren und dann wieder zu verkaufen. Das heißt, sie hat bis zu ihrem Tod allermindestens sieben verschiedene bemerkenswerte Anwesen besessen und bewohnt. Kann ich gar nicht verifizieren, welches darunter das war, das mich so faszinierte. Auf den Fotos in dem gerade erschienenen AD-Artikel ist es jedenfalls nicht. Es war nicht im Kolonialstil, moderner.





P.S. Habe das Haus, das mich seinerzeit so faszinierte, anhand von Bildern identifiziert. Es war ihr erstes Haus, das sie denkmalgerecht renovierte, gebaut vom legendären Frank Lloyd Wright, das sogenannte "Samuel Novarro House" - Art Déco.



P.P.S. In diesem Artikel hier, auch soeben anlässlich ihres Todes erschienen, sieht man den traumhaften Poolbereich des Samuel Novarro Hauses und ganz unten den Pool ihres letzten Hauses mit den freudlosen schwarzen Blech-Lampen allenthalben.

11. Oktober 2025



Nach dem Schreck. Nicht erwähnt, dass ich angefahren wurde. Am vergangenen Sonntag, 5. Oktober, auf dem Weg zu Noras Ausstellungseröffnung, stand ich an der stark befahrenen Lankwitzer Straße, wollte die Straßenseite wechseln, es war schon halbdunkel. Mein Blick geradeaus zum Verkehr, auf eine Lücke wartend, an der Stelle war keine Ampel. Plötzlich rammt mich ein Auto von rechts hinten. Ein gewaltiger Rumms gegen meine rechte Seite, vor allem den Arm, ich wankte, der Fahrer bremste. Konnte mich gerade noch fangen, was für ein Schreck. Er war entweder dabei, rechts hinter mir zu parken und wollte ein Stück zurück-setzen, oder war im Begriff wegzufahren. Er stieg erschrocken aus, wir guckten uns perplex an. Ich: "Das war aber ganz knapp. Da haben wir jetzt ja beide Glück gehabt, Glück im Unglück." Er sieht mich entschuldigend an, war natürlich keinerlei Absicht, klar. Gutaussehender Mittfünfziger (schätzungsweise). Groß, schlank, grauhaarig, markantes Gesicht, könnte modeln. Ich die Gelegenheit beim Schopf gepackt, ihm gesagt, wo ich hinwollte, ob er mich hinfahren könnte. Ich hatte sowieso keine rechte Lust, zumal in der verwirrten Verfassung, das noch ganz schöne Stück zu Fuß zu laufen. Er meinte, er wollte gerade zum Fitness-Studio, kennt sich hier auch nicht aus, wo das sei. Palaver über den Weg dahin. Wir unterhielten uns ganz nett. Ich erklärte, dass ich zur Ausstellung einer Freundin wollte. Er daraufhin, die letzte Ausstellung wo er war, sei in der Newton Foundation gewesen. Eine alte Freundin von ihm, Jasmin Tabatabai, hätte ihn gefragt mitzukommen. Sie hätten sich kennengelernt, als sie im selben Jahr nach Berlin gezogen waren. Vermutlich beide Wurzeln im Iran. Beim Aussteigen er, wir sollten vielleicht in Kontakt bleiben, wollte meine Telefonnummer. Ich geoutet, dass ich ungern telefoniere, wollte ihm aber meine Mailadresse aufschreiben. Er wieder: nein, bitte Deine Nummer, nachsetzend, ihm ginge es nicht darum, mich zu belästigen, so Mann-Frau-mäßig. Ich wieder, dass ich einfach nicht gerne telefoniere, das so gut wie nie mache. Kritzelte meine Mailadresse und die von meiner Seite auf den Zettel. Wir verabschiedeten uns freundlich, einen schönen Abend wünschend.

11. Oktober 2025





Nicht zu vergessen: ich war am fünften Oktober bei der Ausstellungseröffnung von Nora Sturm in der Lankwitzer Ratswaage. Ein putziges historisches Bauwerk. Die Bilder passten so sehr, dass man dachte, die hingen immer hier. Ich mag Noras Sachen, sie ist eine virtuose Malerin. Die Ausstellung geht bis 9. November, hauptsächlich sonntags geöffnet, von 14 - 17 Uhr.







11. Oktober 2025







Herbst am Gips-Dreieck. Samstag, 11. Oktober 2025, 14.25 Uhr

10. Oktober 2025



Vierter Oktober. So vielversprechend fing ein ganz trüber Tag an. 7.11 Uhr bis 7.16 Uhr. Ich musste mal, sah rosa Licht aus den halboffenen Augen, Fotos gemacht, zurück ins Bett geschlüpft und bis Mittag weitergeschlafen. War ja ein Samstag. Nur dunkle Wolken und Regen verpasst. Am späten Nachmittag beim Regenradar geguckt, wann mal eine Regenlücke ist. Zu Edeka in der Großen Hamburger, hat geklappt. Dort hab ich der Kassiererin eine Rückmeldung zum verkleinerten Sortiment im Weinregal gegeben, das mich nicht erfreut hat. Neue Filialleiterin kennt meinen Geschmack noch nicht. Dann kam der Schichtleiter, weil die Filialleiterin in Urlaub ist. Er hat sich ganz aufmerksam meine Wünsche angehört, was ich gerne wieder zurück im Sortiment hätte. Er will es weiterleiten. Die Idee war wohl, erst mal zu gucken, was wie läuft. Nur, wenn das, was bei mir und anderen "gut läuft", gar nicht mehr im Regal steht, lässt sich daraus schwer etwas ablesen. Jedenfalls brauchen wir hier in der Ecke keine sechs Sorten Rotkäppchen halbtrocken. Das Regal war an der Stelle randvoll. Habe mitgeteilt, wo traditionell immer mal Lücken waren, weil schnell vergriffen. Sämtliche drei der weißen Crémantsorten wurden bevorzugt genommen. Rosé war immer übrig. Am besten lief der weiße Mon Mousseau. Hab ich auch am häufigsten gekauft. Man muss dem Fachpersonal auch unterstützend zuarbeiten. Habe dann zur einzigen vorrätigen, mir gesundheitlich verträglichen Alternative gegriffen, der Edeka-Eigenmarke Grand Plaisir. Kann man auch mal trinken. Gab nur noch drei Flaschen, habe nur zwei genommen, aus Rücksicht auf die Nachbarn. Das war das zweite Mal, das ich nachfragte, ob es eine neue Filialleitung gäbe, die Woche davor hatte mir das schon mal eine Kassiererin in etwa bestätigt, der ich mein kleines Einkaufsleid geklagt hatte und die solidarisch die Augen verdrehte.





Ich kam mir ein bisschen wie die Prinzessin auf der Erbse vor, Frau von Kampen sozusagen, aber die junge Frau hatte komplettes Verständnis. Aus mir kam der unsympathisch-elitäre Satz "Man muss sich doch auch ein bisschen darüber im Klaren sein, in welcher Ecke wir hier sind... ich meine - äh - das ist hier nicht - - - " (hilflos um Worte ringend, keine politisch korrekten findend). Die junge Einzelhandelskauffrau mein Dilemma realisierend, sachlich ergänzend: "Neukölln.". Ich (mit gesenkter Stimme): "Eben." Sie: "Ick weeß - ick versteh et ooch nich". Sie empfahl mir dann am Tag Soundso gegen soundsoviel Uhr nochmal vorzusprechen, da sei die Filialleitung da, aber den Tag konnte ich mir nicht merken. Champagne Problems halt, aber veritable! Bin guter Hoffnung - die wollen doch Umsatz machen. In meinem Alter muss ich noch stärker als früher auf meine Gesundheit achten, ich darf nur alkoholische Getränke mit einer ganz bestimmten Qualität trinken.



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