28. August 2022





Noch ein Tor u. noch ein Bogen u. noch ein Durchgang und dann...



27. August 2022







Zur Burg: da lang! Jede Etappe meines Spaziergangs wird gewürdigt. Ich bin beim Flanieren gleichermaßen gründlich wie in allen anderen Lebensbereichen. Der Mann im Schatten von hinten ist auf dem einen Bild mit der Frau missverständlich eingefangen. Es sieht auf dem Foto aus, als ob er ihr hinterherguckt und sie anstiert. Tatsächlich ist es ein Saxophonspieler, der die Besucher der Burg mit Swing Standards empfängt, daher auch die ungewöhnliche Haltung. Der Hall im Vestnertor ist beeindruckend.





27. August 2022











Man läuft kreisförmig am Burggraben entlang und dann, rechter Hand, blitzt wieder die versteckte Burg hervor und ein paar Schritte weiter der putzige runde Sinwellturm. Die untere Bastei endet am Vestnertorgraben, so heißt auch eine große Straße, nicht mehr autofrei. Linker Hand (kein Bild), schaut man durch wucherndes Grün verschwommen Richtung Plärrer, das ist eine stark befahrene Kreuzung und dahinter liegt der Stadtteil Gostenhof, in dem ich 1985 bis 1986 in meiner allerersten eigenen Wohnung (zur Miete) in der Kernstraße 37 gewohnt habe. Jetzt ist es doch schade, dass ich die Blickrichtung nicht als Bild habe. Ich hatte ein Foto gemacht, das auch ganz gut war, aber als ich dann aussortierte, dachte ich mir, dass sich in Unkenntnis nicht erschließt, wieso ich Richtung Plärrer fokussiert habe, ohne dass eine Sehenswürdigkeit erkennbar ist. Ich hätte es ja hier erklärt. Blöd. Da hinten, in Gostenhof war ich am 2. Juli aber eh nicht, also ein andermal. Ich blieb schön im Bereich der Burg, denn ich wollte ja endlich auch in die Burg hinein. Wo der Eingang ist, war mir entfallen, als Bewohner von Nürnberg spaziert man auch nicht mehrmals jährlich zur Burg - schade eigentlich. Es war klar, dass der Zugang irgendwann kommen wird, also immer weiter der Nase nach, im Uhrzeigersinn. Und nach ein paar Metern am Vestnertorgraben entlang, gibt es eine neue Holzbrücke auf hohen Stelzen, die Vestnertorbrücke, vorbei am kleinen Hexenhäuschen, einem trubeligen kleinen Gartenlokal, und danach kommt dann wieder so ein Tunnel, das Vestnertor, der Zugang zur Burg. Ich guckte wieder zum Sinwellturm, der mich abermals stark anzog und den ich besteigen wollte. Ich wollte auch einmal aus so einem Fenster gucken, ich war fest entschlossen. Aber nun endlich zum Burghof!

26. August 2022





Und immer wieder verwildertes Grün. Das verwinkelte Gemäuer der Basteien bietet Tausend Verstecke und Wohnräume für Tiere. So mancher Vogel kann von sich sagen, in der Bastei zu wohnen.





26. August 2022



Es war immer noch Mittagszeit, 13:37 Uhr sagen die Metadaten vom 2. Juli 2022 von den Tunnelbildern, über dreißig Grad, da waren nicht sehr viele Menschen unterwegs. Ich konnte schön meinen Gedanken und Erinnerungen nachhängen. Ein starkes Déjà vu, als ich nach unten in den Burggraben blickte, da wo jetzt ein Biergarten zu sein scheint, der aber offensichtlich gerade nicht aufhatte. In diesem Burggraben war bis in die Achtziger Jahre das Bardentreffen. Und zwar nur dort, auf mehreren Open air-Bühnen.



Jetzt erstreckt es sich auf die gesamte Altstadt. Wenn man früher zum Bardentreffen ging, war klar, dass jeder nur dort sein kann, sofern er sich überhaupt dafür interessiert. Ich bin nicht jedes Jahr hin, aber schon manches, wenn mich ein Künstler besonders interessierte, oder ich ihn sogar kannte. Hier kann ich mir die weibliche Form sparen, da es ausschließlich Männer waren. Es traten sicher auch Frauen auf, aber für meinen Geschmack war da nichts dabei. Der war auch eher unkonventionell. Wegen Bettina Wegener wäre ich bestimmt nicht hingegangen, bei allem Respekt, dieses traditionelle Liedermacher-Geschrammel war mir zu altbacken. Seltener gab es auch mal etwas Gewagtes, Avantgardistisches, dazu gehörte ein Auftritt von Duke Meyer, einem damals in Nürnberg lebenden Performancekünstler, den ich nicht nur vom Hörensagen, sondern persönlich kannte. Wir sind heute noch befreundet. Er wurde in der Nürnberger Presse stets als "Enfant Terrible" bezeichnet und machte möglicherweise den ersten Deutsch-Rap überhaupt. Ich spreche von 1983 bis 1986. Er kleidete sich wie eine wilde Mischung aus Massai und Weltraum-krieger, selbstverfertigte Kreationen. Die Frisur mal superkurz, der Schädel mit kunstvoll ausrasierten Leopardenflecken, oder Sidecut und in der Mitte hochtoupiert, dazu Kriegsbemalung in seiner Jaggerfresse. Und diese Erscheinung im mittelalterlichen, gemütlichen Burggraben, this was really something! Eine Veröffentlichung seiner Texte bezeichnete er als Betonpolemik. Das pink-weiß gestreifte Lyrikheft habe ich noch. Zudem war er der Sänger und Texter der mir auch privat verbundenen Nürnberger Rockband "Männer wie noch nie". Der Bandname war eine kecke Anspielung auf Ina Deters Lied "Neue Männer braucht das Land". Sozusagen die Antwort. Daran dachte ich unter anderem, aber hauptsächlich, als ich dort in der heißen Sonne entlangflanierte.



26. August 2022







Wir betreten die Burganlage durch das Tiergärtnertor, direkt gegenüber von Albrechts Haus. Was für eine Lage! Premium. Man geht durch einen Tunnel aus Sandstein, deswegen auch Lampen am hellichten Tag. Und vor einem liegt die untere Bastei im Südwesten, die Tiergärtnertorbastei. Was für eine Festung. Jeder kann selbst im Internet nachlesen, wie eine Bastei oder Bastion aufgebaut ist. Das spare ich mir, wir wollen flanieren. Nur soviel: Nürnberg hat die einzige erhaltene bzw. restaurierte Großstadt-Befestigung Deutschlands. Es gibt einige kleinere Orte mit auch gut erhaltenen Stadtmauern, aber keine dieser Größe mit mehreren Ringen und Ebenen, und über eine Länge von fünf Kilometern, dazu die Höhe von sieben bis acht Metern und einen Meter dick. Alle anderen deutschen Großstädte haben nur noch Teilstücke, wie zum Beispiel Berlin ein 57 Meter langes Stück bei der Zitadelle. Kann man hier nachlesen. Herrlich, die Nürnberger Stadtmauer mit den wild überwucherten Bastionen. Und die mächtigen Tore! 71 Mauertürme! Die schöne Stadtbefestigung aus Sandstein steht zum Glück unter Denkmalschutz, so soll es sein und bleiben. Am Ende des Tunnels läuft man über eine große Holzbrücke, die geht über den zwölf Meter tiefen Burggraben.



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