12. Juli 2022















St. Klara. Oder vielmehr der moderne Eingangsbereich, eine Vorkapelle mit dem Namen Pirckheimerkapelle. Wir sind nur wenige Meter vom Königstor entfernt, dem Eingang zum Handwerkerhof in der Königstraße. St. Klara ist etwas nach hinten versetzt in der Königstraße Ecke Klaragasse. Alles fotografiert auf meinem Weg zwischen meinem Hotel, dem Sorat Saxx am Hauptmarkt und dem Hauptbahnhof.

Ich habe keinerlei Erinnerung an St. Klara und diese ganz spezielle Ecke, wie ausradiert. Mich zog der 2006 bis 2007 umgebaute, nun moderne Spitzbogen-Eingang von weitem magnetisch an. Da der Tag heiß war, um die 32 Grad oder mehr, lockte der kühle, schattige Eindruck. Die eigentliche alte, konservierte Kapelle ist darüber indirekt zugänglich, ich warf einen Blick durch ein Innenfenster auf den mittelalterlichen Gottesraum. Grandioser Vorraum, klasse zeitgenössische Innenarchitektur. Wie ich immer sage: wenn der Entwurf, die Qualität hochkarätig ist, verträgt sich Neues sehr gut mit Altem, das ebenfalls eine hohe Qualität hat. Nie bei Architektur und Formgebung sparen, niemals! Wie wir sehen, sind Bauwerke mit das Nachhaltigste, was unsere Zivilisation hervorgebracht hat und leider Gottes sind darum eben auch die missratensten Bauwerke überaus nachhaltig, um diesen mittlerweile ausgeleierten Modebegriff zu benutzen. "Nachhaltigkeit" ist nicht per se "gut", sondern lediglich eine zeitbezogene Eigenschaft. Mein Interesse an der Nachhaltigkeit von Billig-Architektur ist gleich Null. Bausünden einstampfen und zwar nachhaltig! Kurzum: was da in der Vorkapelle der St. Klara-Kirche gemacht wurde, ist einfach schön. Magisches Licht. Erhebend.

Seit wann die schmerzensreiche Hiob-Skulptur aus den Fünfziger Jahren von Gerhard Marcks dort steht, vermag ich nicht zu verifizieren. Ich finde es dokumentationswürdig, dass vor einer mittelalterlichen Kapelle eine Figur eines Künstlers steht, der aus der Berliner Secession stammt und dem Bauhaus verbunden war, dessen Werke von den Nazis als entartet eingestuft wurden, außerdem ein Autodidakt, der größtes künstlerisches Renommée erlangte (eigenes Museum) und vieles noch selbst erlebte. Will sagen: in dieser Stadt ist nicht nur Platz für Mittelalter-Folklore, was man zunächst meinen könnte, wenn man meine bisherigen Fotografien sieht. Ich habe mich explizit und mit Wonne den historischen Ecke gewidmet, die ich als Jugendliche als Alltagskulisse selbstverständlich nahm, aber nicht relevant, mich damit näher zu beschäftigen.

Die biblische Geschichte des gramgebeugten Hiob, der nach Ruhm und Erfolg alles verlor, hat in der Bibel übrigens ein Happy End, damit vom lieben Gott begründet, dass er trotz der Plagen an seinem Glauben festhielt. Was für jeden schön ist, der harte Prüfungen durchstehen muss, ob seelisch oder körperlich. Wenn das der Deal sein sollte, glaube ich gerne! Wenn ich auch 1994 bei vollem Bewusstsein aus der evangelischen Kirche ausgetreten bin.







11. Juli 2022

Morgen, 12. Juli 2022, das große GET STONED feat. The Sticky Tones | 60 Jahre Rolling Stones @ frannz Club Berlin, gibt noch Tickets, rund 23 €. Die sehr gute Band spielt diesmal mit dem ganz großem Besteck, die Brass Section "The Sticky Stones" ist dabei. Das wird ein Fest! Ina, Lydia und ich gehen hin, wir haben schon unsere Tickets. Ich habe vor, um 19 Uhr vor Ort zu sein, Showtime ist 20 Uhr.

11. Juli 2022





















Der Handwerkerhof. Ich hatte schon erwähnt, dass der Handwerkerhof für mich, vom Hauptbahnhof kommend, eine ideale Durchgangspassage zur Königsstraße darstellte. Nicht mehr und nicht weniger. Nie wäre man auf die Idee gekommen, sich dort niederzulassen und etwas zu essen oder trinken oder sich gar dort mit jemandem zu verabreden - völlig indiskutabel. Der Handwerkerhof galt als disneyhafte Touristenfalle. Die mangelnde Authentizität ließ sich schon an der lebkuchenhäuschenartigen Kulissenarchitektur erkennen, dazu Abtrennungen mit Jägerzaun, alles eng und puppenstübchenhaft vollgestopft, eine Kirmesbude neben der anderen, so das harte Urteil. Der Handwerkerhof konnte einfach nicht überzeugen. Man war sich einig, das ist ausschließlich für die touristische Zielgruppe "Christkindlesmarkt" erschaffen worden, die ganzjährig einen kleinen Weihnachtsmarkt benötigt. Als aufgeklärter junger Mensch eilte man schnell durch, um zum place to be zu kommen, nämlich dem exakt gegenüberliegenden KOMM. (Ich komme noch ausführlich dazu)



Ich muss allerdings sagen, als ich nun vor einer guten Woche vom Bahnhof kommend, etwas müde mit meiner schweren Reisetasche durch das Frauentor trat, empfand ich so etwas wie eine kleine Idylle. Fast hätte ich mich in eines der puppigen Lokale in den Halbschatten gesetzt. Ich hatte die rosa Touristenbrille auf. Mein Zeitplan gab das aber nicht so recht her, ich wollte auch erst mal zum Hotel und mein Gepäck loswerden. Es ergab sich dann auch zu einem anderen Zeitpunkt nicht mehr, sich dort niederzulassen, wäre jetzt auch nicht meine allererste Wahl für ein Treffen, aber ich sehe das Ensemble nun mit einer gewissen Altersmilde. Der Handwerkerhof wurde 1971, im "Dürerjahr", seinem 500. Geburtstag, aus der Taufe gehoben und sollte 1972 wieder abgebaut werden. Das Handwerkerdörflein kam so gut an, dass man es im ehemaligen Waffenhof am Frauentorturm ließ. So gibt es bis heute den Handwerkerhof. Was mir jedoch ausnehmend gut gefällt, sind die gestreiften Holztore der beiden Eingänge Königstor und Frauentor. Hier gehe ich aber von der traditionellen Altstadtmöblierung aus. Wirkt auf mich doch recht überzeugend.













10. Juli 2022



Lorenzkirche. Der U-Bahnhof. Das erwähnte Zitat der Rosette über dem Hauptportal der Westfassade - sehr gelungen. Ich betrachte den U-Bahnhof nun mit dem Wissen um viele andere U-Bahnhöfe, vor allem in Berlin natürlich, aber auch in Paris oder London. Ende der Siebziger Jahre gebaut. Mir dämmert, dass die Fahrt mit der U-Bahn vom Nürnberger Hauptbahnhof die eine Station zur Lorenzkirche in meinen Träumen noch heute eine Rolle spielt. Es gibt wiederholte Sequenzen, vor allem die lange Rolltreppe am Hauptbahnhof hinunter in den U-Bahn-Bauch. So lange Rolltreppen kenne ich nur aus Paris. In meinen Träumen bin ich in Eile, um einen Zug zu erwischen, der Zug fährt immer Richtung Prag, es ist viel Umsteigen, Hektik um verlorenes Gepäck, vergessene Fahrkarten, die, warum auch immer, nicht rechtzeitig gekauft wurden. Als ich nach langer langer Zeit wieder diese Rolltreppe nach unten fuhr, erkannte ich diese Szenen, was für ein Déjà vu. Zumal mich diese Bahnhöfe bald vier Jahrzehnte nicht tangieren. Das verrückte, geheimnisvolle Unterbewusstsein.





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