03. Oktober 2020

Bonjour de Paris! Je m'appelle Regina 'Reggie' Lampert et je suis très honoré de presenter mon nouveau voile* et mon vieux trench!





Vielleicht komme ich Ihnen ein wenig bekannt vor. Nein, nicht aus Frühstück bei Tiffany, sondern aus meinem anderen Erfolgsfilm "Charade", in dem ich eine junge Witwe gebe, die aufgrund einer wirren Geschichte Cary Grant durch Paris verfolgt. Wenn Sie sich davon überzeugen möchten, schalten Sie ganz praktisch Ihr Empfangsgerät an und gehen mit dem Schieber zu Minute 48:02.

Da kommt zuerst Cary als Peter Joshua (alias Alexander Dyle etc.) aus dem Hotel Saint-Jacques und ich schleiche ihm in meinem schicken Outfit mit Trenchcoat und Kopfuch hinterher. Die Szene ist eigentlich recht lustig anzuschauen, weil ich diesen unattraktiven Mann, draußen im Café immer wieder behelligen muss, der nicht weiß, wie ihm geschieht, der Ärmste.

Wir haben den Film von Oktober 1962 bis Januar 1963 hauptsächlich in Paris gedreht. Damals war ich Dreiunddreißig und Cary Achtundfünfzig. Frühstück bei Tiffany war zwei Jahre vorher. Ich konnte mir die Rollen aussuchen, man hat sich um mich gerissen! Man sagt ja auch mal gerne einen Film mit fragwürdigem Drehbuch zu, wenn die Partner angenehm sind und die Drehorte attraktiv, da war ich keine Ausnahme.

Zwischen Tiffany und Charade habe ich zum Beispiel "Paris when it sizzles" mit William Holden gedreht. An den Film erinnert sich kaum wer, er war auch nicht sehr anspruchsvoll. Aber Bill (also William) und ich hatten damals eine sehr intensive Affäre, von der niemand wissen durfte, da hat man jede Gelegenheit ergriffen, um dem anderen nah zu sein. Ich hätte ihn sogar geheiratet, wenn er nicht schon verheiratet gewesen wäre, und gerne Kinder mit ihm bekommen, aber er hatte ja diese Vasektomie.

Zum Glück habe ich dann meinen ersten Ehemann getroffen, ausgerechnet auf einer Geburtstagsparty von Bill! Das war natürlich schon ein ganz schöner Brocken für ihn, denn eigentlich hat er mich doch auch sehr geliebt. Na ja, es hat nicht sollen sein.

Das sind so die Geheimnisse, die erst später ans Licht kommen. Was zum Beispiel auch viele nicht gewusst haben, außer meinen Kollegen natürlich, dass ich ganz schön groß bin. Viele dachten ja immer, die kleine, filigrane Audrey Hepburn, das zarte Ding. Dabei war ich 1,76 m groß und oft sogar größer als meine männlichen Partner. Im Internet wird oft eine falsche Größe geschrieben, nämlich 1,70. Da schreibt einer vom anderen ab, aber es ist falsch!

Weil ich so eine Bohnenstange war, konnte ich auch nicht mit dem Ballett weiter machen, also bin ich zum Schauspiel gewechselt. Die eine Szene in Sabrina, wo ich mit Humphrey Bogart Wange an Wange tanze, war eine der schwierigsten Szenen meiner Laufbahn. Ich musste immer in die Knie gehen, damit sein Kopf nicht an meinem Schlüsselbein lag. Ja, da staunen Sie!

Und diese Ballerinas, die ich populär gemacht habe, habe ich auch hauptsächlich deswegen getragen, damit ich nicht noch größer bin. Übrigens Schuhgröße 41. Das ist alles zutage getreten, als es eine Ausstellung mit meinen Kleidern und Schuhen gab, da war es dann vorbei mit dem Mythos von dem kleinen süßen Spatz Audrey Hepburn.

Das sind jetzt viele neue Informationen, die Sie sicher erst einmal verdauen müssen. Machen Sie einen schönen Spaziergang, es ist herrliches Wetter draußen. Aber vergessen Sie nicht den Übergangsmantel und das Kopftuch. Diese sehr aparte Challenge verdanke ich meiner geschätzten Freundin Lydia.























*) Kopftuch

30. September 2020





Libellenkönigin III. Die Heilende. ANH (Alban Nikolai Herbst) gewidmet. Acryl auf Leinwand, 10. Juli bis 5. August 2020, 50 x 70





















27. September 2020

Aber in Bewegung ist Angela Winkler noch schöner.
Das Lied, das sie zum Schluss gesungen hat.

27. September 2020







Die zauberhafte Angela Winkler. In Filmstills und auf der Bühne bei ihrer Lesung am 19. September. Letzter Tag Internationales Literaturfestival Berlin im Silent Green. Ein Kulturquartier auf dem Gelände und in den Gebäuden des ehemaligen Krematoriums im Wedding. Mir wäre das wieder entgangen, aber Lydia hatte das Programm verfolgt und mehrere Lesungen besucht und mich auf Angela Winklers Lesung aufmerksam gemacht. Ich hatte sie ja schon einmal vor zehn Jahren im LCB aus nächster Nähe erlebt, wo sie mit Begleitung am Flügel im Kaminzimmer gesungen hat. So hatte ich auch meine Kamera diesmal dabei, was nicht mehr selbstverständlich ist, wenn ich ausgehe. Nach dem Ende ihrer Lesung hat sie a capella ein Chanson von Barbara gesungen.







Danach schlenderten wir, also Lydia und ich, noch durch die Gegend im Wedding und entdeckten eine Nacht der offenen Ateliers in den ehemaligen Gerichtshöfen, wo wir auch ein paar Maler in ihren Werkstätten besuchten. Sie saßen meist (sicher schon seit vielen Stunden) etwas unbeteiligt in einer Ecke und tranken. Ich fand das nicht sehr gastlich, dass sie uns nichts angeboten haben. Also ich hätte da nach Strich und Faden Hof gehalten und Champagner in petto gehabt, und jedem gleich ein Glas in die Hand gedrückt, der mich da in meiner Werkstatt besucht. Aufgedonnert hätte ich mich natürlich auch, alles was geht. Man möchte doch beeindrucken, nicht nur die Werke! Na ja. Jeder soll nach seiner Façon selig werden (Friedrich der Große).



So hat sich nur eine kleine Konversation im letzten Atelier unterm Dach ergeben, weil ich neugierig war, wieviel Miete so etwas kostet. Zahlen wurden nicht genannt, aber es ist subventioniert und man hat einen günstigen Mietvertrag und selbst in den Ausbau investiert etc. pp. Also wie überall: über Geld spricht man nicht. Schön, mal zu sehen. Aber das Highlight des Abends war eindeutig Angela Winkler. In ihrem Fall möchte man immer gerne das unwahrscheinliche Alter dazuschreiben. Sie ist auf dem Papier 76. Aber im Herzen irgendwas zwischen Sechs und Sechsunddreißig.

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