11. August 2020

Wo ich jetzt schon ins Plaudern komme, kann ich auch noch erzählen, wie ich neulich den Postkasten aufgemacht habe und darin eine Postkarte finde, also klassisches Postkartenformat, mit blauem Hintergrund und in der Mitte so eine Art Wappen mit goldenen Ähren links und rechts. Auf dem Wappen stand "Hofpfisterei". Es war schon einer der wärmeren Tage und ich kann ohne Lesebrille auch nicht alles erkennen, aber denke noch: ach! Die Hofpfisterei hat mir eine Postkarte geschrieben! Sofort habe ich angefangen zu überlegen, wie ich das Motiv umsetze, dass ich z. B. die Ähren als blonde Zöpfe darstellen könnte, eine Frisur, die ich länger nicht mehr hatte. Ich nahm also die Hofpfisterei-Postkarte mit nach oben und setzte am Küchentisch die Brille auf.

Das war gar keine Postkarte, sondern ein Gutschein für ein Viertel Bauernbrot. Obwohl ja doch eine handgeschriebene Mitteilung vermerkt war: "Oranienburger Str.", was mich vermuten lässt, dass es sich um Reklame für eine neue Filiale handelt. Ist das schon eine Zwangsstörung, wenn man aufgrund des Postkartenformats von einem Gutschein von der Hofpfisterei anfängt zu überlegen, wie man ein Geschäftslogo als Haarfrisur umsetzt? Ich weiß es nicht. Jedenfalls hab ich noch eine Weile überlegt, ob ich diese Grenze überschreiten soll, und meine Reihe mit Handzetteln aus dem Briefkasten erweitere. Mein Resümée war dann aber, dass ich hier eine Grenze ziehen sollte und um der Versuchung zu widerstehen, den Gutschein am besten weiterverschenke. So geschehen. Der Empfänger ist ein Feinschmecker und hat sich sehr gefreut. Ein Glück, dass die wenigsten Reklamezettel Postkartenformat haben. So bin ich nicht zu oft diesem Dilemma ausgesetzt. Nun habe ich es offen ausgesprochen und das ist bestimmt schon ein Schritt zur Bewältung meiner Zwangsstörung.

11. August 2020

ich hab mich gerade bei einem blöden Zwangs-Werbespot (Mediathek) verhört, weil der Mann (ein bekannterer Nachrichtenmoderator von einem Privatsender) so genäselt hat: "Dachbarschaft". Beim Googeln, ob es das Wort schon gibt, ist mir als Suchergebnis "Digitale Nachbarschaft" präsentiert worden. Daher schlage ich Dachbarschaft als neuen Begriff für den engeren Internet-Bekanntenkreis vor.

Obwohl, richtig gut finde ich das Wort auch nicht. Kein schöner Klang. Also Schwamm drüber! War eine blöde Idee!

Ich sollte mich lieber der Vorbereitung meiner neuen Postkartenperformance zuwenden. Ich habe heute schon an den Requisiten gearbeitet, für die Fotos war ich vorhin zu schläfrig, jetzt ist es zu dunkel. Läuft ja nicht davon. Unangenehm ist auch, dass ich gezwungen bin, wärmere Kleidung zu tragen. Es wäre schön, wenn bei den künftigen Zusendungen die aktuelle Wetterlage berücksichtigt würde. Man kann doch das Postkartenmotiv jahreszeitlich abstimmen. Es sollten jetzt nicht unbedingt Nacktfotos sein, aber Rollkragen und Mütze muss auch nicht sein!

11. August 2020



2009

10. August 2020

EUKALYPTUSASTGABELTERMITE

2000 xx eukalyptusdings

Kugelschreiber auf Bettlaken, 28 x 36, Okt. 2000, Staatl. Museen v. Gaganien

09. August 2020

Françoise Sagan, Mein Blick zurück, S. 12 - 13 (ca. 1953):

"Im zweiten Anlauf schaffte ich mein Abitur mit Leichtigkeit, wenn auch erst im Oktober, und begann zu allerlei Spontanparties zu gehen, die meine Eltern mir ohne jedes erkennbare Kriterium gestatteten oder verboten. (Ich erinnere mich noch, wie ein junger Mann -- ein ziemlich langweiliger Kerl, übrigens - von meinem Vater, der sich plötzlich aufführte wie ein Haremswächter oder eine Figur von Feydeau, barsch an der Wohnungstür abgewiesen wurde, wohingegen meine Mutter mich fröhlich zu einem Abend bei einer Schulfreundin gehen ließ, den wir dann damit zubrachten, uns der Hände ihres Vaters und seiner Freunde zu erwehren.) Tagsüber zog ich, wie sechshundert weitere Studenten gewissenhaft in die Hörsäle der Sorbonne, die bei manchen Professoren überfüllt, bei anderen gähnend leer waren. Die übrige Zeit lauschte ich im Vieux-Colombier den Klarinettenklängen von Sidney Bechet und Réwéliotty, die uns an den Nachmittagen sanft wiegten oder zum Zappeln brachten. Mal spielte ich nur Mauerblümchen, mal hatte ich Glück und tanzte, bis ich schließlich - zu Fuß - nach Hause gehen mußte, weil mein Taschengeld aufgebraucht war. Um pünktlich zum Abendessen zu Hause zu sein, mußte ich den ganzen Weg vom Boulevard Saint-Germain zur Place Wagram im Galopp laufen, so daß ich jedesmal völlig erschöpft ankam. Und all das, um einen 'Bottich Trauben zu zertreten', wie mein Vater den Jitterbug umschrieb. Bei diesem abendlichen Rennen schlug ich bestimmt so manchen Rekord."



Summertime, Sidney Bechet 1939

g a g a
Margarete 21. November...
21.11.25, 13:19
g a g a
Saskia Rutner Ist...
19.11.25, 16:49
g a g a
Doku
17.11.25, 21:51
g a g a
Ruth Rehmann hatte...
17.11.25, 18:42
kid37
g a g a
Margarete 16. November...
16.11.25, 19:46
g a g a
Saskia Rutner Das...
13.11.25, 22:05
g a g a
g a g a
Margarete 12. November...
13.11.25, 00:01
g a g a
Margarete 12. November...
12.11.25, 20:04
g a g a
Afall 12. November...
12.11.25, 19:56
g a g a
Saskia Rutner Hast...
11.11.25, 22:13
g a g a
Clemens Schittko Gaga...
11.11.25, 01:16

21.47
a
April
april 2004
april 2005
april 2006
april 2007
april 2008
April 2009
April 2010
April 2011
April 2012
April 2013
April 2014
April 2015
April 2016
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren