14. Juli 2020



Was aus der Hellebarde wurde, gestern Nachmittag in meinem Atelier verewigt. Blattgold, dc-fix, Gesso, Spachtel, Spiegelmosaik.

14. Juli 2020



13.07.2020 - Jan Sobottka besucht Gaga Nielsen in ihrem Atelier

12. Juli 2020







Gaga Jawlensky. In meinem ordentlichen Haushalt findet sich alles, auch ein zwanzig Jahre alter Bodypainting-Malkasten aus dem Hause Kryolan. Ohne die Vorgabe des Jawlensky-Selbstportraits von 1912 hätte ich bestimmt keine unkoordinierten bunten Kleckse auf mein Gesicht gemalt, dafür bin ich viel zu strukturiert. Als ich vor zwei Jahrzehnten damit herumexperimentierte, war immer klare Linienführung vorhanden. Aber ich musste mich auch in diesem Fall streng an die Vorlage der Postkarte halten. Jawlensky begleitet mich seit etwa vierzig Jahren in Form des Miniaturbildes des blauen Kopfes, auch aus dem Jahr 1912, das mir als Briefmarke in die Hände fiel. Die Post hat die Marke 1974 herausgebracht und ich fand sie so bemerkenswert, dass ich mit der Handsäge aus der Kellerwerkstatt meines Vaters und einer Leiste von einem kaputten Rahmen einen Miniaturrahmen zusammenschusterte. Die dilettantische Gehrung kann fast schon als Beweis gelten. So lange habe ich also einen Jawlensky in meinem Haushalt.





Die Farbe wieder vom Gesicht zu bekommen, war fast so langwierig, wie die Malerei davor. Interessant, dass die Summe aller Farbpigmente beim Abwischen ein schönes Grau ergab. Deshalb ist Grau auch ein beliebter Hintergrund für Bilder, es korrespondiert fast immer mit den Farben eines Bildes. In meinem Fundus hätte ich auch noch eine Perücke mit einem blonden Pagenkopf, wenn mir da jemand mal eine Postkarte schicken wollen würde? ich bin bereit für die nächste Postkarten-Challenge. Lustig wäre auch, wenn ich nun mehrere Zuschriften mit Motiven von blonden Köpfen bekommen würde und die Perücke mehrfach verwenden. Sie sieht an mir ziemlich bescheuert aus, aber ich würde versuchen, etwas draus zu machen.





11. Juli 2020

platzhalter hochkant cover

Tagebuch, Januar 1990. Farbumkehrung für eine Illustration der März-Ausgabe 2006 "mindesthaltbar", ein Wiener Online Magazin, das später ein Jahrbuch veröffentlichte. Leider keine Online-Präsenz mehr, alle Spuren verwischt. Aber ich habe zwei Exemplare des Jahrbuchs aufbewahrt, in dem mein Bild "Evolution" ganzseitig abgedruckt war. Solche Spuren von Materialisierung freuen mich. Umso mehr, weil sie nur durch sogenannte Zufälle entstanden sind. Ich bin nicht der Typ, der sich bewirbt und wedelt, um zum Zuge zu kommen. Weder beruflich, noch privat. Ich mache, was ich machen muss, aus Trieb, aus Spieltrieb, auch aus dem Wunsch mich abzulenken, etwas für mich persönlich Sinnstiftendes in meiner Lebensspanne zu machen.

Aus einem mir nicht erklärbaren Grund, habe ich eine besondere Neigung und Liebe zu Materialisierung meiner Gefühle in Form von Sichtbarem. Je älter ich werde, umso klarer wird mir dieser ganz extrem ausgeprägte Drang. Ich finde es rückblickend selbst geradezu mysteriös und auch ein wenig verwunderlich, dass ich so viele Jahre vor mich hinwerkelte, ohne es offensiv öffentlich zu machen. Jedenfalls nicht so offenkundig wie das Fotografieren. Wobei Letzteres ja nach digitaler Sichtbarkeit schreit. Ich war somit eine Weile ganz dem Zeitgeist verhaftet. Was die Malerei angeht, die einige Jahre im Dornröschenschlaf war, hatte ich wohl schon recht früh ein Bewusstsein dafür, dass es mir nicht leicht fällt, mich von meinen Werken, den Originalen zu trennen. Also kann der Weg nur im Bereich der Vervielfältigung, professioneller Reproduktion sein. Und genau da arbeite ich mich jetzt ein.

11. Juli 2020

2000 11 traumwächter


In gold’nen Abendschein getauchet,
Wie feierlich die Wälder stehn
In leise Stimmen der Vöglein hauchet
Des Abendwindes leises Weh’n.
Was lispeln die Winde, die Vögelein?
Sie lispeln die Welt in Schlummer ein.

Ihr Wünsche, die ihr stets euch reget
Im Herzen sonder Rast und Ruh
Du Sehnen, das die Brust beweget,
Wann ruhest du, wann schlummerst du?
Beim Lispeln der Winde, der Vögelein,
Ihr sehnenden Wünsche, wann schlaft ihr ein?

Was kommt gezogen auf Traumesflügeln?
Was weht mich an so bang, so hold?
Es kommt gezogen von fernen Hügeln,
Es kommt auf bebendem Sonnengold.
Wohl lispeln die Winde, die Vögelein,
Das Sehnen, das Sehnen, es schläft nicht ein.

Ach, wenn nicht mehr in gold’ne Fernen
Mein Geist auf Traumgefieder eilt,
Nicht mehr an ewig fernen Sternen
Mit sehnendem Blick mein Auge weilt;
Dann lispeln die Winde, die Vögelein
Mit meinem Sehnen mein Leben ein.


Friedrich Rückert, Gestillte Sehnsucht, 1841


[ Bild: Traumwächter v. Gaga Nielsen, Sept. 2000 ]

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