Wirre TrĂ€ume, aber das sind sie ja immer. Und viel zu tun. Auch das hat man immer. Denkt man. So lange man es sich gedankenlos bereitet, dieses viele Tun. Es kann. Man könnte sich auch völlig ausklinken, von StĂŒtze leben. In Ecken und auf BĂ€nken sitzen. Wie im vorzeitigen Ruhestand. Will man auch nicht. Nicht jammern. Wenn man alle Bewegungen schmerzfrei ausfĂŒhren kann, ist man in einer guten Ausgangsposition fĂŒr schöne Erlebnisse. Das ist wirklich wahr, und man muss es sich zu GemĂŒte fĂŒhren. Ich nehme in den kommenden Tagen und Wochen wieder verschiedene Sachen wahr, die einen etwas experimentellen Charakter haben. Kann sein, dass ich es dann doch nicht so aufregend und interessant finde. Aber Experimentieren an sich ist immer eine Reise zu einem unbekannten Kontinent, das liebe ich. Besonders, wenn es möglich ist, ohne ein Flugzeug zu besteigen.
Ich experimentiere mit chemischen Verbindungen und starker Hitze in meiner Werkstatt, was im Idealfall etwas zutage fördern soll, was mir noch nicht in Vollendung gelungen ist. Man könnte denken, ich versuche die Formel fĂŒr Gold zu entschlĂŒsseln, aber es geht nur um schlichte Zellbildung mit Silikonöl und Acryl. Ich werde diese Nuss knacken! Nummer Sieben hatte immerhin einen winzigen Erfolg. Das Experiment wird auf kleineren LeinwĂ€nden ausgefĂŒhrt, und in allen FĂ€llen kam etwas Interessantes, wenn auch völlig Anderes dabei heraus. Nennt sich auch Serendipity (googeln).
Ein weiteres Experiment ist mein Versuch, die UFA davon zu ĂŒberzeugen, wieder zum Stummfilm zurĂŒckzukehren. Diese Sache mit dem Tonfilm ist doch nun wirklich ausgereizt! Neulich bei meinem Casting in Babelsberg wurde auch wieder einwandfrei der Beweis erbracht, dass diese Text-Aufsagerei vor laufender Kamera keine Zukunft hat. Das ist doch kĂŒnstlerisch völlig irrelevant! Ich lasse in meinem Bestreben auch nicht locker, und werde daher in den kommenden Wochen eine
aktuelle Produktion mit meinen versierten Stummfilmdarbietungen unterwandern. Am Samstag geht's los, ich gebe zunĂ€chst einen Gast in einem VergnĂŒgungsetablissement in Tempelhof.
Was dann nÀchste Woche dran ist, weià ich noch nicht, aber man hÀlt mich auf dem Laufenden. Nun ja. Steter Tropfen höhlt den Stein! Hauptsache, ich habe keinen Text. Arbeitstitel dieser Tonfilmsache ist "
Rampensau". Man darf dann ja niemals nicht berichten, was genau gedreht wird, aber ich bin ja nicht nur eine ausgefuchste Stummfilmdiva vom alten Schlag, sondern auch eine mit allen Wassern gewaschene Alt-Bloggerin, die schon einen Weg finden wird, die eine oder andere Beobachtung am Set ordnungsgemÀà verschwurbelt an den Leser und natĂŒrlich die Leserin zu bringen. WĂ€r ja schade drum!
Mein drittes Experiment ist, herauszufinden, ob es am Set den einen oder anderen Mitarbeiter gibt, der mich irgendwie anspricht und motiviert, auch am nÀchsten Tag vollen Einsatz vor der Kamera zu zeigen. (ich berichte. Clark Kent hat sich ja nun nicht mehr bei mir gemeldet, ich hoffe, der gute Tropfen hat ihm geschmeckt, mit seiner Freundin oder wechselnder Begleitung, whatever.)
Hier ĂŒbrigens
mein Stummfilmprofil bei der guten alten UFA.
