01. Juli 2019

Aus meinem goldenen Notizbuch XVI.
25. Juni 2019:

"S-Bahn: 5- (oder 6-)jähriges Mädchen m. Stroh-Schlapphut mit Kirschen! Wie bei Schwarzwald-Tracht. Sommerkleid m. gesmokten Puffärmeln + Glitzer-Birkenstocksandalen
(schulterlange Haare, m. Oma oder Mama unterwegs)“

Damit es wieder etwas fröhlicher wird. Es fällt mir ja selber schon auf, dass sich fast alle meine Merkwürdigkeitsnotizen in der S-Bahn oder in der U-Bahn (oder bei meinem Physiotherapeuten) zutragen. Wahrscheinlich meine aufregendsten Erlebnisse - das könnte einen ja schon wieder traurig stimmen! Andererseits auch ein Hinweis, dass ich mit offenen Augen durchs Leben gehe und die ganze Fülle der Sehenswürdigkeiten unserer schönen Stadt bemerke, die so manch anderem entgehen. Der Hut des Mädchens war der absolute visuelle Höhepunkt an diesem Tag. Ich konnte nicht mehr wegschauen. Immer wieder blieb mein Blick an den puscheligen Kirschen-Paaren auf dem Hut hängen. Einfach zu schön. Ich musste auch an Liselotte Pulver und „Ich denke oft an Piroschka“ denken, obwohl der Film ja meines Wissens in der ungarischen Puzta und nicht im Schwarzwald spielt. Vielleicht verwechsle ich da auch was. Oder hat Liselotte Pulver auch noch in einem Film namens „Schwarzwaldmädel“ mitgespielt? Den Piroschka-Film habe ich jedenfalls mindestens fünf mal gesehen, immer Sonntagnachmittag im Wohnzimmer, zwischen ca. 1970 – 1980. Vielleicht auch noch öfter. Liselotte-Pulver-Filme mochte ich sowieso, bis auf das Wirtshaus im Spessart, der war mir langweilig und auch Kohlhiesels-Töchter war mir kein Augenschmaus. Ich mochte die Filme, wo sie gut aussieht, diese Paul Hubschmid-Schmonzetten, zum Beispiel „Die Zürcher Verlobung“, mein absoluter Favorit! Mit Bernhard Wicki, tolle Besetzung, das waren noch Schauspieler! Noch lebt sie ja, also kein Nachruf!

30. Juni 2019



Gedenkminute für Astrid North. 1973 - 2019. Mehr als eine Minute. Maria erzählte mir vorhin, dass Astrid am Dienstag starb. Wir saßen in meinem Atelier auf dem Balkon und rauchten eine Zigarette für sie. Im März 2018 sah ich sie zweimal kurz hintereinander. Einmal in der Bar jeder Vernunft, bei ihrer North-Lichter-Show, in der auch Maria auftrat und wenige Tage später in der Wabe, wo Jenny mit auf der Bühne war. Ich war hin und weg von ihr. Nach beiden Konzerten fragte sie mich nach einer Zigarette. Sie rauchte gerne, hatte aber nie welche. Es ist wirklich merkwürdig, dass ich vor wenigen Tagen - ich lief so in meinem Wohnzimmer hin und her, vielleicht habe ich die Pflanzen gegossen, plötzlich an sie denken musste, und wie es ihr wohl ginge. Und noch dachte, wenn es ihr nicht besser ginge und sie den Kampf gegen die Krankheit verlieren würde, ob das dann wohl eine Nachricht auf gmx wert wäre. Das dachte ich. Jetzt sehe ich, dass es in einigen Zeitungen online Meldungen gab. Sie war jedenfalls sehr begabt und diese Nachricht stimmt mich traurig. Ich hatte sie an beiden Abenden fotografiert, kurz danach wurde es ruhig auf ihrer facebook-Seite, merkwürdig ruhig. Einige Monate später gab es ein Posting von ihr, in dem sie ihre Krankheit mitteilte. Maria meinte, poste doch eines der Bilder, die du von ihr gemacht hast. Einer der schönsten Menschen, die meine Kamera je eingefangen hat. Sie war immer sehr auf das Schöne aus. Das Schönste.

27. Juni 2019

Aus meinem goldenen Notizbuch XV.
(noch mal) 21. Juni 2019:

"Ausgang S-Bahn Zoo, Baustelle Hardenbergstr. (vor C/O)
3 Straßen-Bauarbeiter, Wortfetzen:
- "Lindemann!"
- "Till???"
- "TILL LINDEMANN!"
- "Till! TILL!!!"

Erinnerung an Brandschutzschulung, Löschdecken bei Rammstein"

Die kleine Unterhaltung unter großen Männern kam tatsächlich mit zwei Wörtern aus. Also soweit ich es mitbekam. Ich nehme an, dass Bauarbeiter 1 Herrn Lindemann irgendwo gesehen hat, vielleicht auf der Straße und aus nächster Nähe. Was schon etwas sehr Besonderes ist, da man ja praktisch auch an Rammstein-Tickets, wo man ihn dann ja immerhin mal von weit weg sehen könnte, so gut wie gar nicht kommt. Das sind ganz hochkomplizierte Vorgänge mit ganz eng getaktetem Zeitfenster, wann diese personalisierten Tickets erworben werden können, ich bin da leider überfordert, sonst hätte ich mir sehr gerne auch mal so eine Rammsteinkonzertkarte gekauft.

Es handelt sich um eine reine Vermutung, dass eine Zufalls- - "Begegnung" kann man ja vielleicht kaum sagen - eher "-Sichtung" des charismatischen Sängers Grund des Fachgesprächs an der aufgerissenen Hardenbergstraße war. Die anderen beiden klangen jedenfalls auch sehr fasziniert. "Lindemann...???" "Till!" "TILL!!!"
"TOLL" möchte man noch hinzusetzen.

Als ich das notierte, fiel mir wieder ein, dass ich mal eine Schulung als Brandschutzhelferin hatte, wo der Schulungsleiter verschiedene Feuerlöscher etc. erklärt hat und erläutert hat, wieso in Großküchen seit einer Weile Brandschutzdecken verboten sind: weil die superlässigen Profiköche die Löschdecken meistens mit zu viel Schwung, so aus der Hüfte, Richtung Brandgut geworfen haben, was eher zur größeren Ausweitung des Brandherds, als zur Löschung führte.

Und dann brachte er ein Beispiel, wo heutzutage überhaupt noch beim Profi-Brandschutz Löschdecken zum Einsatz kommen: Nämlich bei Rammstein! Er ist da nämlich immer im Einsatz, und wenn was daneben geht, steht er mit der Löschdecke parat, um Till zu löschen! Till! TILL!!! Also war er ihm auch schon ganz oft ganz nah! Wenn man Till mit einem anderen Löschmittel löschen wurde, wäre ja die Bühne und sein Outfit versaut, und die Show könnte nicht so weitergehen wie gedacht. Also Löschdecken bitte nur zum Till-Löschen verwenden, sonst nicht!

27. Juni 2019

Aus meinem goldenen Notizbuch XIV.
21. Juni 2019:

"v. Rudi P(r)otrudi geträumt, hat Kneipe in Berlin, ist meistens selber betrunken bzw. verkatert (Alkoholproblem)"



Merkwürdig. Es handelt sich bei Rudi Protrudi um einen Musiker aus Amerika, der mich gedanklich so gar nicht beschäftigt. Er ist auch schon älter (66), war in den Achtziger Jahren recht erfolgreich mit seiner Gruppe Fuzztones, und wenn Georg mir seinerzeit nicht davon erzählt hätte, dass er mit seiner Band mal die Vorgruppe der Fuzztones war, hätte ich meinen Lebtag noch nie von ihm gehört. Er sah früher sehr Rockstarmäßig aus. Eigentlich immer noch, halt wie ein ganz gut gealterter Rockstar. Ich hatte letztes Jahr mal Gelegenheit, ihn persönlich zu sehen, bei "Ein Hit ist ein Hit", im Ballhaus in der Chausseestraße, diese etwas moderationslastige Musikshow, da ist er aufgetreten mit dem Schlagzeuger der immer noch existierenden Formation und Hans hat die beiden an der Gitarre unterstützt. Das ist zwölf Monate her und hat mich jetzt auch nicht so nachhaltig beschäftigt, dass es sich damit erklären könnte, dass ich ein gutes Jahr später träume, dass Rudi Protrudi eine Kneipe in Berlin führt, und zwar schon ziemlich lange, und sein bester Gast ist. Er torkelte mit einem Tablett oder Wischlappen in der Hand von Kneipentisch zu Kneipentisch, es war eher leer. Braune Holzstühle und -Tische, so klassisches Eckkneipenmobiliar, nichts hippes oder szeniges, auch recht dunkel der Gastraum. Weiter ist im Traum mit Rudi Protrudi nichts passiert. Ich habe nur bemerkt, dass er einen ziemlichen Pegel hat und recht müde um die Augen ausschaut, also verkatert. Ich hoffe, es geht ihm in echt besser und es ist nicht ganz so schlimm mit dem Alkoholproblem. Ich wünsche ihm alles erdenklich Gute.

27. Juni 2019

Aus meinem goldenen Notizbuch XIII.
20. Juni 2019:

"S-Bahn, "Kinderwagen" mit 6 Plätzen, 2 Kindergartentanten, 8 Kids (Mini) ca. 2 - 3 Jahre alt (2 größere hängen wie Äffchen dran) StVo(?)

Kindergartentante 1 wie Gaugin-Südseeschönheit (ca. 23 - 24) m. langen, glatten Haaren, mit s/w-(längs-)gestreiftem Cocktailkleid mit kesser roter Schleife in d. Taille, dazu weiße Turnschuhe, sehr schick + cool! (schöner als die Kids!)"

Noch nie gesehen: die beiden erwähnten Kindergartentanten schoben zu zweit einen ca. zwei Meter langen und 1,20 Meter breiten "Kinderwagen" mit gegenüberliegenden Sitzbänken mit Platz für sechs Racker in die S-Bahn, wo sie mit dem Gefährt die ganze freie Fläche vor den Türen einnahmen. Ja, ist das denn erlaubt? Das war schon mehr eine Kutsche als ein Kinderwagen. Die Kids saßen dann auch drin wie die englische Königsfamilie, die Kindergartentanten waren die Bediensteten. Nur zwei größere Kinder hatten keinen Platz und hängten sich irgendwie so seitlich dran ans Gefährt. Welche Fahrkarte kauft man denn, wenn man eine große Kutsche mit in die S-Bahn nimmt?

Na gut, nicht mein Problem. Jedenfalls ein merkwürdiges Gefährt.

Ebenfalls merkwürdig fand ich das sehr schicke Outfit der jüngeren Kindergartentante, wie bereits erwähnt. Sie hätte eigentlich mit ihrem schönen gestreiften Cocktailkleid in die Kutsche gehört. Normalerweise sehen Kindergartentanten ja immer mehr so praktisch gekleidet aus. Nicht, dass Cocktailkleider zwangsläufig unpraktisch sein müssen. Ich plädiere dafür, dass sich Kindergartentanten immer schick machen, damit die Kids schon vorgelebt bekommen, dass man sich möglichst schön zurechtgemacht in der Öffentlichkeit präsentieren sollte, um die Mitmenschen zu erfreuen, deren Laune zu heben und damit die Welt zu einem friedlicheren Ort zu machen. Sozusagen aus politischem Verantwortungsbewusstsein.

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