20. November 2018

Alle Aloen alliiert. Im warmen Zimmer neu gruppiert. Dieses Jahr erfriert mir keine. Die Mutterpflanze ist sowieso immer drinnen, jetzt ist der Nachwuchs wieder ganz in ihrer Nähe. Ob das in so einer Pflanze etwas auslöst, gefühlsmäßig? Viele halten Aloen für Agaven, sehen auch zum Verwechseln ähnlich aus. Sehr leicht zu halten, brauchen wenig Wasser, aber erfrieren schnell, weil sie so viel Wasser in ihren Blättern speichern. Wenn das bei Frost zu Eis wird, zerstört es die Zellen der Pflanze und sie hängen schlapp und glitischig herunter und erholen sich nie mehr. Ein trauriger Anblick. Man kann die glibberigen toten Blätter dann nur noch mit den meistens ebenfalls toten Wurzeln wegschmeißen. Aber dieses Jahr habe ich alle gerettet, gestern Abend. Je größer die Kinder werden, umso mehr freuen sie sich über einen schönen großen Topf. Da muss man dann gut überlegen, wohin damit, es soll ja in der Wohnung nicht aussehen wie im Gewächshaus. Ins Treppenhaus will ich sie auch nicht stellen, dafür bin ich zu sehr mit meinen Pflanzenkindern verbunden. Ich habe ganz gute Stellen gefunden, nicht weit vom Balkon, ähnliches Licht, nur drinnen und schön warm. Nun kann Väterchen Frost kommen!

19. November 2018



(Zu)Stand der Dinge. Ab und zu kann man den Zustand festhalten. Besonders im Badezimmer. Zwei neue Bilder, nicht von mir. Ich habe neulich drei Gemälde gekauft und mit ein bißchen schlechtem Gewissen runtergehandelt. Ich war so verliebt und ich will doch sparen. Und dann auch wieder nicht. Eigentlich will ich überhaupt nicht sparen. Ich will das Geld mit vollen Händen ausgeben! Und auf jeden Fall mit 'warmer Hand', wie man so schön sagt. Irgendwann werde ich auch bereit sein, meine Werke zu verhökern, aber jetzt noch nicht. Der italienische Maler, den ich um drei Gemälde erleichtert habe, Riccardo Raul Papavero heißt er ("from Milano"), hat sich vor zwei Jahren entschieden, seinen Handwerksberuf aufzugeben, um sich mit seiner Kunst zu verdingen. Dann muss man natürlich verkaufen, aber er macht es auch gerne. Sein Prinzip ist simpel und oft genial im Ergebnis. Er arbeitet mit Fotokopien von ikonenhaften Fotografien der größten Stars der Weltgeschichte. Maria Callas, David Bowie, Frank Sinatra, Marilyn Monroe, Brigitte Bardot, Frida Kahlo, Kate Moss, Twiggy, usw. usf. Die Fotos sind die Basis, er klebt den Abzug auf eine Holzplatte und lasiert, lackiert, übermalt, dekoriert, bis eine Ikone alter Schule entstanden ist. So sehen einige aus, zumindest. Es ist wirklich Pop Art, hat mich Vieles angesprochen, als ich ihn entdeckte, auf der diesjährigen Importmesse unterm Funkturm. Er verarbeitet auch Motive von Seiten von Hochglanzmagazinen, zum Beispiel Modefotografien aus der Vogue. Dass er damit in Milano gut ankommt, ist klar. Aber auch bei mir. Nicht alles gefiel mir, aber die drei Bilder, die ich erstand, haben mich entflammt. Es sind mutmaßlich zwei Motive aus dem Fashion-Bereich und ein drittes, kleineres Werk, basierend auf einer berühmten Fotografie von Twiggy. Ich liebe diese drei Bilder sehr. Eins ist im Schlafzimmer und die beiden anderen im Badezimmer. Man sieht ein bißchen etwas auf dem Bild da oben. Im Hintergrund hinter mir, das präraffaelitisch anmutende Werk. Habe mich vorgestern, bevor ich zu Wredes Lesung bin, schnell mal davor eingefangen. "Kunst kann man kaufen" predigt ein lieber Freund aus Hamburg immer. So sei es. Amen. Kunst macht glücklich, sage ich. Vielleicht nicht komplett, das ist man ja nie - aber ein bißchen.

19. November 2018

Langes Interview mit (Onkel) Wolfgang Zicke Schneider in der taz. Die Stelle finde ich ja besonders interessant, war mir so nicht bekannt:

taz: (...) Die Biermann-Ausbürgerung wirkte sich gravierend in der DDR-Künstlerszene aus. Wurde innerhalb des Günther Fischer Quintetts oft über politische Dinge diskutiert?

WS: Eigentlich haben wir nicht sehr eifrig politisch diskutiert, wir waren eher locker drauf. Außerdem haben wir als Jazzer ja in eine ganz andere Richtung Musik gemacht als der Liedermacher Biermann. Wobei mir einfällt, dass ich mit ihm sogar mal eine Platte aufgenommen habe – in seiner Wohnung.

taz: In der legendären Chausseestraße 131 in Mitte?

WS: Ja, 1973. Bei den Jazzabenden in der „Großen Melodie“, wo ich zu der Zeit oft spielte, hatte mich Biermann angesprochen. Ich selbst hatte ihn bis dato gar nicht sehr wahrgenommen, weil er ja eher so politmäßig drauf war. Als er mich aber fragte, ob wir ein bisschen Musik machen wollten, bin ich darauf eingegangen. Von einer Plattenproduktion war da übrigens keine Rede. Ich bin also mit meinem Schlagzeug in seine Wohnung, wo wir erst mal Billard spielten. Dann habe ich ein bisschen getrommelt und dazu ein paar Geräusche gemacht, während Mario Peters Harmonium spielte. Irgendwann sagte Biermann: Ich schneide mal was mit. Dass er das für eine Platte tat, hat er nicht erwähnt. Das Album hieß „Warte nicht auf beßre Zeiten“ und erschien dann im Westen. Mein Lohn waren übrigens zwei Büchlein von ihm, die er mir geschenkt hat. (lacht)

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