Treffpunkt 29.8., Dienstag nachmittag gegen 16 Uhr, stand in der Mail. Um zu entscheiden, welche Zellen bespielt werden, was an technischen Voraussetzungen vorhanden ist, angefangen bei Verlängerungskabeln und Verteilerbuchsen. Immerhin nur drei Tage, bevor es losgehen sollte. Die Tykwerzelle und eine kleine gegenüber genommen. Weil mir das Gitter vor dem Fenster gefiel und dass Pritschen darin waren. Und eine Lampe an der Wand, die warmes Licht machte. Da konnte ich mir gleich vorstellen, dass das schön wird. Das späte Tageslicht fiel noch ein und auch das war anheimelnd. Auf dem Hof fand ich einen kleinen, quadratischen Tisch mit einem schmiedeeisernen, geschwungenen Gestell und einer schweren Steinplatte. Der kam in die kleine Zelle und ein Stuhl, den ich in einer Ecke fand. Und noch einen Tisch für die Tykwerzelle und den zweiten Stuhl. Ich richtete im Kopf das Equipment mit den Notebooks und Beamern und Soundanlagen ein. Klebte Zettel an die Wand und auf den Tisch, um die Positionen zu markieren, als hätte ich die Befürchtung, im Eifer des Gefechts etwas durcheinanderzubringen. Schleppte das schwere Gestell mit der alten, gestreiften Matraze aus der kleinen in die große Zelle. Im Waschbecken der großen Zelle verkeilte ich ein Brett, das zu einem Regal gehörte, um es als Ablage für den Beamer zu benutzen. Da ich noch keine Exponate dabei hatte, musste ich aufhören, als alles in einer mir sinnvoll erscheinenden Position war. Es gefiel mir schon ganz gut. Und am übernächsten Tag würde ich mit dem Transporter und meinem Equipment und den Projektionswänden und den Reliquien anrücken. Während ich mich mit den Zellen vertraut machte, hatte Jan schon angefangen, seine Bilder in die obere Etage im Kuppelsaal zu bringen. Er hatte Unterstützung von seiner früheren Gefährtin, und die beiden guckten im Vorbeigehen, was ich treibe. Ich dachte laut nach, wie ich die kleinere Projektionswand stelle, ob an die Fensterseite oder an die freie Wand. Sie fand, es sollte an die Fensterfront, ich mochte zwar die Idee, dass man die Projektion dann noch deutlicher vom Flur her sieht, aber ich wollte die Fensterseite nicht so verstellen. Dann kam ich auf die Idee, die Projektionswand schräg zu positionieren, über Eck, das würde den räumlichen Eindruck weicher und dynamischer erscheinen lassen. So wie ich es auch in meinen privaten Räumen gerne mache. Es gibt immer eine Ecke, die nahezu aufgelöst wird und dem Raum dadurch weniger den Eindruck sturer, betonierter Rechtwinkligkeit verleiht. Hier ist der nächtliche Blogeintrag, den ich danach noch schrieb.
War schön... Saskia in Hochform. Die anderen natürlich auch. Da waren noch zwei anderen Fotografinnen, die ebenfalls imposante Bilder gemacht haben werden. Die eine hatte so ein Kanonenrohr, wie man es benutzt, um aus großer Entfernung ganz nah an den Künstler ranzuzoomen. Bin sehr gespannt auf die Bilder, zumal sie aus etwa zwei Metern Entfernung gemacht wurden. Als ich die schwer bewaffnete Kollegin gesehen hatte und noch eine weitere, die vorwiegend vom Fußboden aus, direkt vor der Bühne fokussierte, dachte ich, ich konzentriere mich mal ein bißchen mehr auf das Publikum und das sehr aparte Tresenpersonal. Die sind ja auch wichtig, damit so ein Abend gelingt. Aber Saskia und Ilka und Melli und Heike sind mir trotzdem irgendwie vors Objetkiv gerutscht. Ließ sich nicht umgehen. Bitte um Nachsicht!