13. Juni 2017

Gehört auch hierher. Ich kann zwar entscheiden, nicht mehr initial auf facebook zu posten und dann hierher zu kopieren, aber wenn jemand dort etwas formuliert, das mich betrifft und berührt, muss ich es hier integrieren, einbetten. Einen Ehrenplatz einräumen. Cosmic und ich waren einige wenige Jahre permanent präsent, hier in meinem Blog. Wir hatten eine sehr intensive Zeit und wahrscheinlich liegt es in der Natur der Dinge, dass sich eine aufstrebende Dynamik nicht endlos fortsetzt. Heute kann ich ohne lange zu überlegen sagen, dass wir besonders vertraute Freunde sind, die sich selten sehen, und die gemeinsame Zeit in Ehren halten. Vielleicht hätte ich heute gar keinen Eintrag verfasst oder einen eher banalen. Ich war ein paar mal heute kurz davor, hatte dann aber so viel zu tun, dass ich andere Prioritäten gesetzt habe. Meine facebook-timeline, oder "Pinnwand" oder wie es auch immer heißen mag, ich kann es mir ums Verrecken nicht merken. Chronik? Völlig egal - war gerade wieder komplett leer. Ich brauche das ab und zu. Setze alle Postings aus der Vergangenheit offline, sie sind noch da, aber in einem Status, der sich privat nennt. Kann niemand sehen, außer mir. Wer neugierig genug ist, was aus mir geworden ist, oder was mich bewegt, oder auch in der Vergangenheit bewegt hat, wird den Weg hierher finden. Ich bin inzwischen beim 14. Februar 2017, mit meinen rückwärts gerichteten copypaste-Schularbeiten. Die Löcher in diesem großen Käse hier umfassen nur noch einige Phasen innerhalb der Zeitspanne zwischen Februar Sechzehn und Februar Siebzehn.

Um zu diesem Eintrag zurückzukommen - auf meiner leergefegten facebook-Seite standen heute Abend plötzlich Zeilen von Cosmic, Georg. Er erinnerte sich - oder vielleicht wurde er auch vom System erinnert - an einen Eintrag von ihm selbst, als er noch in sein Blog schrieb, vor sieben Jahren. Und an mich, die Zeiten, als wir all das unternommen hatten, was nun in digitalen Archiven liegt. Immer noch zu sehen und zu hören. Ich kommentierte unter dem Eintrag, das gehört sich einfach so. Ich kann mich nicht entsinnen, je von jemandem deutlicher in Worten gewürdigt worden zu sein, als von ihm. Es gab und gibt auch andere, die mir Zuspruch zuteil werden lassen, aber niemals in vergleichbar wiederholter und nachdrücklicher Weise. Wenn man Würdigung dann in dieser Form bekommt, spürt man, dass es einem eigentlich immer gefehlt hat. Ich bin sehr empfänglich für Worte. Wenn ich mich jemandem verbunden fühle, und es keinen bemerkenswerten verbalen Austausch gibt, fühle ich mich wie eine ver(w)irrte Orchidee, die vom feuchten Dschungel in eine karge Wüste versetzt wurde.

Ich kopiere den Eintrag von Georg hierher. Das habe ich in den Kommentaren angekündigt. Aber selbst, wenn ich es nicht getan hätte, würde ich keine Sekunde zweifeln, dass es völlig in Ordnung ist. Diese Freiheit empfinde ich auch noch bei zwei anderen Menschen, die in meinem Leben eine Bedeutung hatten oder haben, seit vielen Jahren. Jan hat mir in dieser Hinsicht nie auf die Finger geklopft. Aber auch von Duke erlebte ich bei meinen überschaubaren, handverlesenen, aber umso tiefer gehenden Veröffentlichungen nur warmen Zuspruch, gleich, wie persönlich meine Erinnerungen und Gedanken wurden. Ich kann mich nicht entsinnen, dass man mir je Grenzüberschreitung oder Indiskretion vorgeworfen hätte. Aber bei manchen Menschen halte ich sehr bewusst strikte Grenzen ein, auf die ich nicht immer Lust habe. Ich gehe eigentlich sehr gerne an die Grenze, wo man etwas spürt. Sich berührt.



Dienstag, 13. Juni 2017 21:20 Uhr

Georg
Da war ich gerade frisch in Berlin angekommen und traf meine
Schwester Braut Gaga Nielsen. Zurückblickend war das mit eine der besten Zeiten im Leben, obwohl ich denke, dass ich das in ein paar Jahren auch über die jetzige Zeit sagen werde. Alles läuft irgendwie sehr gut. Ich liebe meine neue Heimat Berlin und die Menschen, denen ich hier begegne. Und immer mit Musik zu tun, Soundtrack fürs Leben. Ich schreib irgendwie meine eigene Filmmusik zu meinem Film. Ist nicht verkehrt, das kann ich jetzt schon sagen. Musik ist mein Ding! :)

Gaga
auf einer meiner Festplatten gibt es eine alte (Film)projekt-Datei, ich hatte schon viele Schnitte in der Bildspur gemacht.... dann beiseite getan. Es war noch 3:4. Obgleich ich immer versuche, Dinge zu Ende zu bringen, besonders wenn ich viel Zeit und Hingabe investiert habe. Hier ist es mir nicht gelungen. Aber ich erinnere mich an alles. Auch für mich eine kostbare Zeit. Es gibt keinen vergleichbaren Lebensabschnitt, in dem ich so viel - auch filmend - dokumentiert habe. Ich muss sogar sagen, das hat Maßstäbe gesetzt, insofern, dass ich seltsam enttäuscht war,, wenn etwas Vergleichbares nicht mit anderen möglich war. So spielerisch und selbstverständlich. Wir hatten auf dieser Ebene einen unheimlichen Draht. Ohne Worte und komplizierte Verabredungen.

Georg
Du warst gewiss eine der bedeutendsten Begegnungen in meiner Timeline... - und es ist ja noch nicht vorbei. Abschnittsweise ja, es gab eine Zäsur - aber ich bin noch da und Du bist noch da. Und ich schmiede grade wieder Pläne. Wer weiss, vielleicht läuft wieder was zusammen, was Konkretes. Du bist für mich eine grosse Artistin, gerne würde ich wieder anknüpfen, an die Vergangenheit im Jetzt. ;)

Gaga
Ich danke dir. Für alles. Der besondere Wert unserer Begegnung lag darin, dass wir uns wahrhaftig gesehen haben und gegenseitig in unserem Talent gewürdigt. Da war kein Gefälle derart, dass man das Gefühl gehabt hätte, man liefert jemandem zu, der im absoluten Mittelpunkt steht oder die Alpha-Position beansprucht. Wir waren beide Alphatiere, die sich nichts genommen, sondern gegeben haben. Ich hasse es, wenn mir jemand das Gefühl gibt, eine Dienstleistung zu erbringen, anstatt das Alleinstellungsmerkmal meines Tuns zu feiern. Das hast du immer getan, Letzteres. Das kann sich gerne jeder zum Vorbild nehmen, der mit mir zu tun hat. Oder zum Teufel gehen;.) (
Tonspur zum letzten Kommentar....)

Georg
Besser kann man es nicht in Worte fassen, auch für diese Gabe liebe ich Dich! :-)

Gaga
Ich sage jetzt nichts mehr, sondern freue mich einfach nur über deine Würdigung. Zumal zu Lebzeiten. Das sind die allerschönsten.

P.S. ich copypaste den Strang in mein Blog. Ich schreibe wieder, ich meine dort. Da gehört alles hin. Mein ganzes Herzblut.

Georg
Ich fang auch wieder an...

Gaga
P.P.S. für alle, die keinen blassen Schimmer haben, wovon wir hier reden... https://www.flickr.com/photos/gaganielsen/collections/72157610749241169/ (...) https://vimeo.com/album/2566345










12. Juni 2017

Vererbte Traumata

11. Juni 2017




Vor dem Abend in Soeht7, wo Katharina - nicht Thalbach - Wackernagel - mit ihrer Mutter, die auch Schauspielerin ist, und einer weiteren, böse Texte las. Das Böse wiederholte sich irgendwann allzu berechenbar, man ahnte, worauf es hinauslaufen würde. Kreislers Tauben vergiften im Park umzudichten auf Männer, und dann so ganz ohne das zugehörige Wienerische, das war auch nicht so überzeugend. Aber Katharina schon. Die Bilder entstanden davor und danach. Wir trafen uns bei Jan, das war gut, weil wir uns zusammenraufen mussten. Sozusagen. Unser Projekt im September in Soeht7, ist mit der einen oder anderen Absprache verbunden, es gibt verabredete Dinge, die ich nicht im Detail hier verhandeln will, aber auch produktive Auseinandersetzungen. Am Ende immer bereichernd, mittendrin mitunter aufgeregt. Ich bin äußerst fixiert, wenn ich eine Absprache getroffen habe. Wenn dann jemand von dem verabredeten Weg abzweigt, oder auch vermeintlich, erwarte ich Erklärungen. Aber das haben wir an dem Abend beiseite getan, weitgehend, und auch befriedet. Ich habe inzwischen einen schönen Artikel für die Fotografie-Zeitschrift Brennpunkt verfasst, mit dem wir beide zufrieden sind. Darin geht es auch um die dreitägige Ausstelllung Anfang September, wo ich meine Visuals zeige, mein "sentimentales Archiv". Bzw. Teile davon. Alles wäre ja gar nicht möglich, da müsste der Projektor nonstop Tag und Nacht laufen. Ich wähle aus, was mit Jans Sachen korrespondiert, er kommt ja auch in dem einen oder anderen Opus vor. Und Bilder unserer gemeinsamen Streifzüge.



Sicher ist auch noch Platz für anderes. Bei dem was ich mache, ist auch eine gewisse Freiheit da, zu variieren, das ist bei gedruckten und gerahmten Fotografien nicht so ohne weiteres machbar. Ich hatte lange eine gewisse Hemmung, auszustellen, weil ich damit immer zwingend die Idee verbunden habe, man müsste die Fotografien großformatig in höchster Museumsqualität aufwändig gerahmt, hinter edlen Passepartouts an Wände hängen, um das Publikum maximal beeindruckt zu hinterlassen. Das erschien mir aber als das geringere Problem. Eher stand ich vor einer Art Rätsel, nach welchen Kriterien ich auswählen sollte, und was DANACH damit geschehen würde. Wenn es abgehängt wird, da ich nicht so überzeugt war, dass eine Fotografie, die vor allem mir etwas bedeutet, oder jemanden zeigt, der oder die mir nah steht, für jemand anderen in seinem persönlichen Lebensbereich als Dauerzustand relevant sein könnte. Ich habe zwar immer noch mein Atelier in Neukölln, wo ausreichend Platz ist, so etwas zu lagern, aber es käme mir auch wie ein Friedhof vor, mit zu vielen Erinnerungen, die man auch hin und wieder einfach ganz wegpacken möchte. Dort sind einige abgezogene Fotografien, größerformatig. Daher weiß ich, wie das auf mich wirkt. Ich bin extrem empfänglich für stichwortgebende Augenblicke. Mein Gefühlshaushalt ist sehr filigran, ja fragil. Ich sehe zuweilen ein Bild und breche in Tränen aus. Das geht ruckzuck. Insofern ist es für mich eine wunderbare Lösung, Bilder in einem Loop zu zeigen, wo jede Erinnerung nur ein paar Sekunden aufflackert, und so schnell wieder vergangen ist, überlagert wird von dem nächsten Eindruck, dass ich außer Gefahr bin. Den kurzen Moment genieße, ohne in iein tiefes Meer zu fallen und zu sinken. Und ich muss nicht zahllose Bilder rahmen und transportieren und hängen. Wobei ich nicht ausschließen möchte, dass ich auch dies irgendwann mache, vereinzelt. In Verbiindung mit den bewegten Bildern. Alles im Fluss. Durchaus spannend... die Komfortzone ein Stückchen verlassen.

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