»Was bedeutet der Verlust der Sehkraft für einen visuellen Menschen? Ballhaus: Wenn man durch die Arbeit mit den Augen gelebt hat, dann ist diese Veränderung ungeheuerlich. Ich kann nicht sagen, dass ich diesen Verlust überwunden habe. Was mich tröstet: Ich habe so viel Schönes gesehen. Aber es hilft nicht so richtig. Ich hätte nämlich gerne noch viel mehr Schönes gesehen. Und gefilmt? Ballhaus: Ja, ich hätte sonst sicher weitergefilmt. Aber es ist auch gut, dass man einmal aufhören muss. Ich habe meinen Beruf geliebt. Vom Anfang bis zum Ende.«
Michael Ballhaus | 5. August 1935 - 12. April 2017 Ich mochte ihn so sehr. Kaum zu beschreiben, der Augenblick, als er nahezu erblindet, ungelenk, aber unendlich bemüht, meinen Namen zur Widmung in sein Buch schrieb. Da fehlen einem die Worte. Und dennoch war er heiter und dankbar. Und wehmütig zugleich. Das kenne ich gut, wenn auch aus anderen Gründen. Wenn die Welt so sehr über die Augen zu erfahren, ein Teil der Persönlichkeit ist, fühlt man noch viel intensiver mit. So ein großer Verlust.