14. August 2016






Sechzehnter Januar Zweitausendsechzehn. Eigentlich eine Geburtstagsfeier. Sechs Tage vorher starb David Bowie und die Welt erfuhr davon am elften Januar. Das Geburtstagskind und die geladenen Gäste der geplanten Geburtstagsparty waren derart von dieser Todesnachricht erschüttert, dass kurzerhand einvernehmlich beschlossen wurde, diese Zusammenkunft David Bowie zu widmen. Wir waren Feuer und Flamme, herauszufinden, was David am liebsten gegessen und getrunken hat, und recherchierten wie verrückt im Internet und trugen unsere Funde und Erkenntnisse dazu auf einer facebook-Eventseite in den Kommentaren zusammen. Es war gar nicht so einfach, aber am Ende gab es einige Aussagen, die vielleicht auch nur auf Gerüchten oder Polemik und Übertreibung basieren, aber egal. Jemand behauptete, David Bowie habe sich in den Siebziger Jahren ausschließlich von Milch, Kokain und rotem Paprika ernährt. Dann gab es einen Bericht, in dem Davids Frau Iman dem Reporter erzählt, das Gericht, das sie ihm am häufigsten zubereiten würde, weil es ihn an seine Kindheit erinnert und er es einfach liebt, sei Sheperd's Pie (übrigens auch das Lieblingsgericht von Keith Richards). irgendwo erwähnte jemand Brownies, die er gerne mag - oder mochte. Und ich fand einen launigen Backstage-Bericht, diesen hier, in dem erwähnt wird, wie David mit zwei schwarzen Schönheiten und einem Korb mit Sancerre, französischem Käse und Räucherlachssandwiches auftauchte und alle damit versorgte.






"(...) So he comes back with this entourage of two black statuesque ladies and a hamper full of Sancerre, French cheeses and smoked salmon sandwiches and plonks himself next to us. I’d only ever had Blue Nun before, and as for smoked salmon… ”Sorry I don't know you all," and he goes round shaking our hands, lordly and utterly charming. "Help yourself boys,” he beams…"






Das war mein Part, ich kaufte einige Flaschen Sancerre, ein wirklich großartiger französischer Weißwein, sehr erdig und charaktervoll, den ich auch gerne trinke, dazu fünf verschiedene Sorten französischen Käse, Räucherlachs und Weintrauben. Unser Geburtstagskind hatte sich den legendären Blitz ins Gesicht malen lassen und an den Füßen selbst gebastelte, futuristische Goldstiefel. Ich erschien in einem Anzug mit weißem Hemd und Krawatte, wie ihn David als Thin White Duke trug, die Augenklappe über dem Windsorknoten. Und klebte mir zwei schwarze Sterne auf dem Handrücken, von denen alle meinten, ich sollte mir das tätowieren lassen, sie fanden es absolut cool. Unsere beiden Gastgeber hatten mehrere Portraits von David vervielfältigt, sie waren in der ganzen Wohnung verteilt und man konnte sie ausmalen. Es gab ein paar Linien mit weißem Pulver (was auch immer) und ein Becherchen mit Milch und einer roten Paprikaschote. Und einen Browniekuchen mit einem Blackstar in der Mitte. Und sie hatten sich die unglaubliche Mühe gemacht, eine phantastische Playlist aus allen erdenklichen Songs von David einschließlich zahlloser Coverversionen seiner Songs vorzubereiten. Wir tanzten, als gäbe es kein Morgen, davon gibt es keine Bilder, weil beim Tanzen selbst ich die Kamera beiseite lege, und derlei Aufnahmen ohnehin verwackelt werden. Als ich mich zu diesem Fest aufmachte, war ich gar nicht so sehr in Partylaune, doch kaum war ich da, weckte die gute Stimmung, der Sancerre und die Musik meine Lebensgeister und wir tranken, tanzten, rauchten und aßen und erinnerten uns an die Zeiten in Schöneberg, in memoriam David. Für immer ein Held.




13. August 2016

I'm an atheist and I thank God for it.
George Bernard Shaw

13. August 2016

No man ever believes that the Bible means what it says: He is always convinced that it says what he means.
George Bernard Shaw

12. August 2016



Unter meinen annähernd 50.000 Bildern der letzten Dekade müsste fast jeder, der das liest, und dem ich persönlich begegnet bin, in diesem Lexikon der Suchbegriffe dabei sein - und Viele mehr. Wobei einige der früheren Bilder teilweise nicht namentlich getagged wurden, da es ab und zu Befindlichkeiten gab, die ich berücksichtigt habe. Hoffe, es hagelt jetzt nicht haufenweise Bitten, die tags zu entfernen. Erschiene mir zumindest bei Personen, die von Berufs wegen in der Öffentlichkeit stehen, eher skurril. Ich werde auch keine schwarzen Balken über Augen machen. Übrigens interessant: am unkompliziertesten mit Fotografien in der Öffentlichkeit sind die, die bereits einen Namen und eine nennenswerte Karriere haben, Herumgezicke findet man eher bei Leuten, die gerne mal ganz groß rauskommen wollen und Panik haben, dass ein unvorteilhaftes Bild die Weltkarriere gefährdet. Haha. Aber zum Glück habe ich ja so gut wie nie mit solchen Zicken zu tun. Fehlte noch. Auch sehr bizarr, vor gut zehn Jahren mal erlebt: ein (damals) relativ gutaussehender Mann, ein Journalist, der auch bloggt, woraus er nie ein Geheimnis machte, (nein, nicht Du, Thomas) machte zunächst Komplimente, wie gut die Bilder doch geworden seien, es ging um eine Lesung, bei der er auch anwesend war, ich veröffentlichte die Bilder innerhalb der Strecke, zwei Tage später mailte er mir erneut, ich sollte doch bitte sämtliche Bilder mit ihm unverzüglich entfernen. Der Tonfall war ungefähr so charmant wie der Drohbrief einer Rechtsanwaltskanzlei. Während der Lesung hat er nett mit mir geplaudert, sah, dass ich fotografiere, ich war auch eigens von den Veranstaltern aufgefordert, das zu tun, er teilte mir zu keinem Zeitpunkt mit, dass ich ihn aussparen sollte. Bizarr. Und zum Glück selten. Ein anderer Blogger, der mich um ähnliches bat, allerdings sehr freundlich und aus nachvollziehbaren Gründen. Er schrieb damals ein tendenziell erotisches Blog, was er mit seiner Tätigkeit als Redakteur im politischen Ressort eines nicht unbekannten Nachrichtenmagazins nicht vermengt haben wollte, und lachte vor nicht allzu langer Zeit darüber, als ich ihn daran erinnerte. Ich wollte die Gruppenfotos, auf denen er war, nicht komplett löschen und klebte tatsächlich schwarze Balken über seine Augen oder zog ihm einen schwarzen Strumpf über den Kopf. Und ein Fotograf, auch recht gutaussehend, meckerte über drei Bilder in einer unverfänglichen Bildstrecke von einer Fotomesse. Nicht, dass die Bilder unvorteilhaft gewesen wären, ganz und gar nicht. Ich hatte eines in meinem Blog innerhalb eines Kommentars gepostet, was zur Resonanz hatte, dass eine Kommentatorin schrieb "Woher kennst du nur immer diese vielen gutaussehenden Männer?" Ich entfernte die Bilder bzw. setzte sie auf 'privat', so dass nur noch ich sie sehen kann. Vor wenigen Monaten traf ich ihn nach Jahren wieder bei einer Eröffnung in einer Fotogalerie in Friedrichshain und erinnerte ihn an seine damalige Aufforderung, die Bilder zu entfernen. Er grinste, als ob er selbst darüber lachen müsste. Er wusste auch nicht mehr, warum er das wollte. Und noch eines - je reifer an Jahren die Menschen sind, umso unkomplizierter werden sie in dieser Hinsicht, vielleicht, weil man sich freut, überhaupt noch als relevant erachtet zu werden.

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