29. Dezember 2015

"Wecker – das unverzichtbare Accessoire zum pünktlichen Aufwachen"

Noch nie so betrachtet. Accessoires kann man ja nie genug haben. Gerade im Internet-Laden von Galeria Kaufhof gelesen. Wollte einen 10-Euro-Gutschein einlösen, den man aber nur bei online-Einkauf nutzen kann und habe nach Getränken, also einem bestimmten Getränk mit Kohlensäure geschaut. Die weitere Bedingung ist, dass man für mindestens 59 Euro einkauft, damit man 10 Euro erlassen kriegt. So dachte ich mir, ich kaufe im online-shop ganz clever drei bis X Flaschen von einer bestimmten Marke, die vom 27. bis 31. Dezember um zwanzig Prozent reduziert ist. Ist aber leider "derzeit im online shop nicht verfügbar". Ist nicht so schlimm, war gerade am Alex bei Galeria, um schon mal ein paar Flaschen von dem vergünstigten Getränk zu bunkern, vier Stück. An der Kasse - ich muss es doch erzählen, auch wenn meine Leser wahrscheinlich nicht die Zielgruppe sind, also nicht unbedingt. Schon als ich in die Getränkeabteilung steuere, sehe ich auf der Höhe von dem Tresen mit den Teesorten diesen jungen Musiker von dieser Gruppe, ein Gitarrist mit langen Haaren, der sehr freundlich an der Ecke zu warten scheint. Ich dachte mir schon, der wird auf seine Gefährtin warten, man kauft ein, man wohnt wahrscheinlich in der Nähe. Hab beim zügigen Durchlaufen geguckt, ob die bildhübsche Sängerin, die ja bekanntlich seine Gefährtin ist, auch in der Nähe ist, aber nicht gesehen, ich habe auch nicht viel Zeit damit zugebracht, sondern bin direkt weiter zum Regal mit dem interessanten vergünstigten Getränk. Vier Flaschen unter die beiden Arme gepackt und schnurstracks zur Kasse, nicht verzetteln. Ich hatte sogar ausreichend Bargeld, grob überschlagen. Jetzt stand im Internet aber ein anderer Preis pro Flasche, knapp fünf Euro weniger. Andererseits gab es in der Getränkeabteilung ein Schild, dass bis Silvester alle Sorten von dem Getränk, von allen Marken, zwanzig Prozent Preisnachlass kriegen. Nun war meine kurze Überlegung, ist der reguläre Preis z. Z. überall reduziert und teilweise noch nicht richtig ausgepreist und darauf gibt es nochmal 20 Prozent oder gibts hier nur die zwanzig Prozent, somit wären wir wieder beim Internet-Einkaufspreis. Ich wollte nur sicher gehen und spreche die Kassiererin darauf an, dass im Internet von vorneherein ein anderer Preis steht, aber alles ganz schnell, ich wollte ja den Betrieb nicht aufhalten, ich hasse das, wenn Kunden umständliche Befindlichkeiten an der Kasse äußern, und nun fing ich auch schon so an. Aus dem Augenwinkel sah ich, dass nun jemand hinter mir an die Kasse kam, um ebenfalls zu zahlen. Ach, der langhaarige Musiker. Und wer steht daneben, dachte ich mir's doch. Also die Verkäuferin überzeugte mich, dass es überall gleich viel kostet, nur unterschiedlich avisiert wird und ich reiche ihr den Betrag in vier Scheinen. Es machte irgendwas mit ,01 Euro am Ende, sie fragt, ob ich vielleicht einen Cent habe, ich gucke nach und finde nur ein zwei-Cent-Stück, das ich ihr anbiete, mit den Worten: "ich hab nur zwei Cent, ich weiß nicht, ob Ihnen das was nützt?" Die Kasserin ist hin- und hergerissen, ob ihr das was nützt oder ob es ihr nichts nützt. Da greift die bildhübsche Sängerin in ihr Portemonnaie und gibt der Kasserin den fehlenden Cent, den sie von mir hätte haben wollen. Ich bin nun auch irritiert und überlege, ob es der Spenderin etwas nützt, wenn ich ihr meine zwei Cent gebe und halte sie mit Fragezeichenblick in ihre Richtung, sie winkt deutlich ab "ach was." Kassierin gibt mir einen Euro zurück und meint "na ja nu hamse nen Glücks-Zent, der bringt Glück!" Ich "Danke!" in Richtung Sängerin, übrigens wirklich auch in echt sehr, sehr hübsch, nur etwas kleiner als gedacht, und sage noch (Schwerpunkt Richtung Kassiererin, aber natürlich auch ein Drittel Sängerin), "Na dann wünsche ich guten Rutsch allerseits!" Kassiererin und Sängerin wünschen mir dasselbe. Und weg war ich, direkt zum Ausgang. Das war also die Geschichte, wo ich einmal von der bildhübschen Sängerin, einen Cent von ihrer Gage geschenkt gekriegt habe. Gerade vorhin. Bringt mir vielleicht wirklich Glück, der Cent. Noch sind die interessanten Getränke um 20 Prozent reduziert! Ich habe mir übrigens verkniffen zu gucken, was die beiden einkaufen und aufs Band legen, nur so ein frisches Rosmarin-Sträußchen habe ich mitgekriegt, weil es unmittelbar neben meinen vier Flaschen gelegen hat. Also ich fand die Sängerin ja schon immer sehr sympathisch, auch gerade in der Jury von Voice of Germany. Und wie gesagt bildhübsch! Als ich dann daheim war, also jetzt vorhin gerade, wollte ich eben noch den 10-Euro-Gutschein einlösen, bevor ich es vergesse. Nur bis Silvester gilt er noch. Und nun haben sie das Getränk nicht. Und ich weiß nicht, was ich sonst dort bestellen könnte. Aus lauter Orientierungslosigkeit habe ich mir Wecker angeschaut. Aber ich brauche gar keinen Wecker. Ich habe schon zwei. Mir fällt wirklich nichts ein. Soll ich vielleicht für irgendjemanden irgendwas bestellen? Aber muss für mindestens neunundfünfzig Euro sein!

29. Dezember 2015

Berührend, virtuos, transzendent. Ein heilender Exorzismus. Was für ein Abend. Meisterwerk.

27. Dezember 2015



Ja, das ist starker Tobak. Ein Feuerwerk in Farbfotografie, abgehandelt in einem Motiv. In der Konversation mit sehr visuellen Menschen, was beinah zwingend auch ein fotografisches Auge einschließt, höre ich mich immer wieder sagen, dass ich nur dann die Farbversion einer Aufnahme bevorzuge, wenn die Farbe an sich ein erhebender Teil der Bildaussage ist. Wenn die Farbe etwas zeigt, was mir einen Kraftstoß versetzt, Elektrizität, Aufregung. Das kann man auch ganz grundsätzlich als professionelles hohes Ziel fokussieren, innerhalb des Gebotenen, ob naturbelassen oder initiiert, das magische Farbspektrum zu beackern. Das ist bewunderungswürdig. Das können nur wenige. Wer nicht inszeniert, so wie ich, kann leichter Befriedigung finden, wenn alles ergebnisoffen ist und kein Dogma herrscht. Wenn man gerne Menschen fotografiert, die man an einem Ort vorfindet, der nicht den eigenen Vorlieben angepasst wurde, was den Hintergrund und auch die Farbwelt angeht, kann man das Durcheinander von wenig erhebenden bis grausamen Farbkombinationen in Umgebung und Kleidung oft sehr gut durch einen Schwarzweiß-Filter, die Umsetzung in Grauwerte, neutralsieren und muss nicht auf ein Motiv verzichten,, das ein schönes Licht, einen schönen Ausdruck in einem ansonsten unnötige Aufmerksamkeit fordernden farblichen Durcheinander zeigt. Sonnenuntergänge sehen in Grauwerten nur dann erwärmend oder inspirierend aus, wenn sich eine Wolkenstruktur zeigt, die Reflexe einfangen kann, ein einfach nur gleichmäßig flächiger Farbverlauf von hell- nach dunkelgrau wirkt meistens tot. Der Himmel, die Himmelsbilder, die gestern vor meinen Fenstern nach Westen projiziert wurden, provozierten mich so in ihren beinah absurden Farben und den Streifen, dass ich die Kamera nehmen musste. Ich könnte in diesem Eintrag keine weiteren Bilder aus der Strecke einfügen. Ich habe es versucht.




Das ist zuviel. Zuviel Fototapete. Inflationäre Buntheit. Nicht zum Aushalten. Aber zwei Bilder sind noch erträglich und ein guter Impuls. Meine Welt ist voller Farben. Sehr schönen, die sich gegenseitig aufwerten. In jedem Raum ein anderes Spektrum, sehr differenziert, aber nicht beliebig. Ich weiß um die Kraft von Farbe und umgebe mich damit. Schwarzweiß dominiert nur in meiner Küche und rund um dem Tisch. Aber auch da gibt es Details, die die Orgie brechen. Äpfel und Orangen. Eine nachtblau und weiß gemusterte japanische Teekanne, farbige Keramikschalen, ein massiver Griff aus Holz an der schwersten meiner Kupferpfannen.



Wann mag zum ersten mal in der Geschichte der Fotografie eine naturgetreue Farbaufnahme eines Sonnenunterganges möglich gewesen sein? Sicher sehr lange her. Die Farbfotografie. Etwa hundert Jahre könnte es her sein, etwa um 1905. "Sergei Michailowitsch Prokudin-Gorski unternahm ab 1905 ein aufwendiges Projekt, das ihn von 1909 bis 1915 durch das gesamte russische Reich führte, um dieses in ca. 10 000 Farbaufnahmen festzuhalten. Von 1909 bis 1931 legte Albert Kahn eine Kollektion von 72 000 Farbfotos an, Die Archive des Planeten." Da wird so manches Himmelsbild dabei gewesen sein. Eine Sensation wird es gewesen sein. So von Ergriffenheit begleitet, wie man das immer wieder in der Wirklichkeit erfährt. Mir geht es beinah jedes mal so. Wenn die Sonne mit besonderen Farben aufgeht oder sinkt, dann halte ich inne, egal wobei, und nehme mir diese wenigen Minuten, die es dafür braucht und halte Andacht. Und manchmal, selten nur, greife ich zu meiner Kamera.

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