16. April 2015





"Im Steinzeit-Saal begrüßen die Besucher der berühmte 11-jährige Neandertalerjunge aus Le Moustier in Frankreich und der beliebte Elch vom Berliner Hansaplatz. Die zweite Saalhälfte zeigt mit prächtigen Funden der Jungsteinzeit den Übergang zu Ackerbau und Viehzucht. Im Bronzezeitsaal bilden die Großvitrinen mit beeindruckenden Exponatmontagen und einem dreidimensionalen Blick auf das älteste Schlachtfeld der Menschheitsgeschichte eine Prozessionsstraße hin zum berühmten Berliner Goldhut. Am Ende des Rundgangs in Ebene 3 präsentieren sich die eisenzeitlichen Kulturen mit hallstattzeitlichen Fürstengräbern und latènezeitlichen Fundkomplexen auch im Kontext der mittelmeerischen Kulturen."



"3000 Jahre alt und doch fast unversehrt. Der Berliner Goldhut. Noch immer geht ein Zauber von diesem hohen, schmalen Kegel aus, der, geheimnisvoll angestrahlt, in der Mitte des Sternensaals zu schweben scheint. Aus einem einzigen Stück ist er gearbeitet, ganz ohne Naht, von allen Seiten gleich. Inzwischen ist sicher, dass es sich um eine zeremonielle Kopfbedeckung handelt."



"Wahrscheinlich war dieser Goldhut ursprünglich gefüttert, vielleicht mit Filz oder Leder. Nur drei weitere aus Gold getriebene Zeremonialhüte aus der Bronzezeit haben sich erhalten, zwei davon haben ihre Krempe verloren und waren daher gar nicht als Hüte zu erkennen. Doch die konische Form und die Ornamente gleichen sich bei allen vier Exemplaren, so dass man von einer ähnlichen Funktion ausgehen kann. Die Menschen des 2. vorchristlichen Jahrtausends pflegten Gaben an die Götter im Boden oder auch im Moor niederzulegen und sie auf diese Weise auch vor einer möglichen Entweihung zu schützen. Getragen wurde diese zeremonielle Kopfbedeckung wohl von einem Priester oder Stammesführer bei kultischen Handlungen. Der Hut erhöhte seinen Träger nicht nur, er machte ihn auch zum Herrscher über die Zeit und die Abläufe in der Natur. Denn die Kreisscheiben, die den Kegel scheinbar zur Zierde überziehen, bilden ein ausgeklügeltes kalendarisches System. Dieser Hut enthält das Wissen über Sonnen- und Mondjahre und ihr Verhältnis zueinander. Der Goldhut ist also nicht nur ein Meisterwerk spätbronzezeitlicher Goldschmiedekunst, er ist auch ein hochkomplexer Kalender."



"Dazu ertönt der Klang [.....] einer bronzezeitlichen Lure, eines Blasinstruments. Meist wurden Luren aus Bronze hergestellt. Luren bestehen aus einem Mundstück und mehreren zusammengesetzten gegossenen Stücken bzw. Rohren. Sie sind zwischen einem und zwei Meter lang und S-förmig geschwungen. Die Schallöffnung besteht oft aus einer reich verzierten Scheibe. Zumeist wurden sie als Paare gefunden, die harmonisch aufeinander abgestimmt waren. Daher geht man davon aus, dass sie gemeinsam gespielt wurden. Die Felsenritzungen von Tanum und eine Ritzung im Grab von Kivik zeigen das Instrument. Es ist anzunehmen, dass Luren zu ihrer Zeit von großer Bedeutung waren. Darauf weisen nicht nur die Horte mit vermutlich kultischem Hintergrund hin. Es wird auch durch die häufige Darstellung von Lurenbläsern auf bronzezeitlichen Felsbildern unterstrichen."

13. April 2015






Die Amarna-Sammlung im Neuen Museum ist in einem Raum, in dem sich keine Spur von historischer Bausubstanz findet. Nichts. Der Saal ist in der ersten Etage, angrenzend an den Apollonsaal, in dem in der einzig verbliebenen Kuppelnische Echnaton rückwärtig Wand an Wand mit seiner Nofretete im erhaltenen Nordkuppelsaal steht. "Bei Bombardierungen am 22./23. November 1943 brannte das zentrale Treppenhaus mit den Wandfresken zur Geschichte der Menschheit aus. Im Februar 1945 zerstörten Bomben den Nordwestflügel sowie den Übergang zum Alten Museum und beschädigten den Südwestflügel sowie den Südostrisalit. In der Schlacht um Berlin zwischen den verbliebenen Wehrmachts- und SS-Einheiten und den sowjetischen Streitkräften Ende April 1945 kam es zu weiteren Zerstörungen." Ich musste eine Weile recherchieren, um den Zusammenhang zwischen der Bezeichnung "Ägyptischer Hof", den man gleichermaßen auf diesen Raum mit der Armana-Sammlung bezogen findet, und dem im Untergeschoss liegenden Saal "Jenseits und Ewigkeit" mit den Sarkophagen, der ebenfalls dem Ägyptischen Hof zugeordnet wird, zu verifizieren. Chipperfield hat ein Zwischengeschoss eingefügt, wenn ich es recht verstanden habe, die Ebene, auf der man hier steht, hat vor der Zerstörung nicht existiert, und befindet sich, wie auf den Grundrissen ersichtlich ist, unmittelbar über dem Bereich der Sarkophage im Untergeschoss. Der historische Ägyptische Hof wäre vermutlich zu aufwändig zu rekonstruieren gewesen und die Substanz der eingelagerten Säulen- und Kapitellfragmente zu geringfügig. Es war einer der exotischsten und opulentesten Säle im Neuen Museum, das Herz der ägyptischen Sammlung. Ein dicht mit ägyptischen Motiven bemalten Säulen gesäumter Tempelraum für die spektakulärsten Exponate, herrliche Sphinxen darunter. Auf dieser alten Fotografie erahnt man diese Pracht des alten Ägyptischen Hofes, in dem auch die Schätze der heutigen Amarna-Sammlung gezeigt wurden. Und hier ist eine kolorierte Zeichnung. Der heutige Raum trägt die Bezeichnung "Unter Atons Strahlen - Die Königliche Familie in Amarna". David Chipperfield hat einen eigenen Begriff für diesen Bereich gewählt. Sanctuary. Heiligtum.

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