13. Juli 2014

Unser Super-Groupie... niedlich

13. Juli 2014


















"Eine der schönste Barockgassen Wiens heißt Kurrent. Sie verbindet die Steindlgasse mit dem Judenplatz. In ihr befinden sich zwei Restaurants: etwa in der Mitte, auf Nummer 8, das mit sogenannter bodenständiger, gutbürgerlicher Küche aufwartende Ofenloch (in dessen Gästebuch dereinst Friedrich Torberg schrieb, daß ihm das Ofenloch, von allen ihm bekannten Wiener Löchern, das mit Abstand sympathischste sei) und, kurz vor der kleinen Galerie, die hinter dem Rücken des Lessing-Denkmals am Judenplatz das erschütternde, alptraumhafte, die Schrecken des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau reflektierende Werk des Holocaust-Überlebenden Adolf Frankl zeigt, das mediterraner Küche hingegebene Pastell." ANDRÉ HELLER, EINE MOMENTAUFNAHME.



Dem habe ich nichts hinzuzufügen. Oder nur ganz wenig. Vielleicht, dass ich ganz zufällig in der Kurrentgasse landete, und sie mir gleich gefiel. Aber als ich das Schild vom Ofenloch sah, dämmerte mir, dass ich durch eine glückliche Fügung in dieser Gasse gelandet war, die ich mir sowieso gerne anschauen wollte. Ein paar Meter weiter war dann auch das Pastell und erst da, wo die kleine Gasse auf den Judenplatz führt, sah ich mir das Schild an, auf dem Kurrentgasse stand. Ich hatte kurz vor meiner Reise, als eines der letzten Wienbücher, dieses kleine Sammelsurium vom André Heller gelesen, aus dem das Zitat stammt. Das habe ich mir gut gemerkt. Im weiteren Verlauf der Geschichte erzählt er, wie er im Pastell mit einer Freundin essen war und beschreibt eine seltsame Truppe, die ebenfalls dort war, und ihm nicht geheuer. Ich habe mich jedenfalls gefreut, dass die schöne kleine Gasse die Kurrent ist. Im weiteren Verlauf des Nachmittags, oder besser des Abends, bin ich auch noch einmal zurückgekerht, diesmal mit Duke. Wir waren im Ofenloch zum Abendessen. Wiener Schnitzel und Erdäpfel-Vogerl-Salat. Aber das erzähle ich alles noch en detail.









: : alle Wiener Geschichten : :

08. Juli 2014








More Vienna. Also weiter. Aus dem Tuchlaubenhof kommend, finde ich mich in der Seitzergasse. Eine nicht übersehbare Bauzaunverkleidung markiertproklamiertzitiertdefiniert das Goldene Quartier. Durch Wiederholung lernen wir. Die in vielfältigen Sand- und Beigetönen gewachsenen, aufgefächerten Fassaden wirken beruhigend, unerschütterlich etabliert. Das Establishment alter, gewürdigter Architektur. Die Wiener "Innere Stadt" ist Weltkulturerbe. Und das ist bestimmt keine Fehlentscheidung. Mir war schon einigermaßen klar, dass der Begriff "Goldenes Quartier" neueren Datums sein muss, denn das Althergebrachte, Selbstverständliche wird selten plakatiert. Es ist einfach allzu bekannt und deswegen obsolet, es groß an die Glocke zu hängen. Wie man eben auch nicht plakatieren würde "Der Goldene Komponist" (W. A. Mozart). Warum das Etikett fürs Quartier? Wahrscheinlich, eine Kampagne zur Status-Festigung, Unterfütterung der Exklusivität des Areals. Mit so einem schicken Etikett kann man sich noch besser abgrenzend verorten. Eine kleine, kostspielige Grenzziehung innerhalb des ersten Gemeindebezirks. Wahrscheinlich wird sich auch die entsprechend liquide Klientel finden, um das "Living" nicht nur auf der schicken Internetseite zu visualisieren. Schon schöne Wohnungsangebote. Teuer ist ja sehr relativ. Für den einen unbezahlbar, für den anderen Portokasse. Ich vermute, wer dringend interessiert ist, sehr viel Geld zu erwirtschaften, wird es auch irgendwie hinkriegen. Eine Frage des Willens. Könnte aber sein, dass es auf Dauer ein bißchen eintönig wird, wenn lauter gleichgestrickte Premium-Gelderwerber auf einem Haufen sind. Da muss dann wieder die Kunst ran, die Narren zur Belustigung. Und natürlich Drogen für das nächste Ekstase-Level. So viele finanziell sehr wohlhabende Menschen habe ich noch gar nicht getroffen, aber die Wenigen hatten oft einen starken Hunger nach Reichtum auf virtueller, visionärer Ebene. Dem, wofür die Kunst im besten Fall steht. Oder auch einfacher: sogenannte Lebenskünstler. Ich stehe da irgendwo dazwischen und schaue mir den ganzen Zirkus an. Wieder mal ein paar Gedankensprünge. Wie man eben auch mit den Gedanken springt, wenn man durch die Gassen von Wien flaniert, oder sonstwo auf dieser schönen Welt. Ah, ich höre Feuerwerk. Meine Nachbarn freuen sich. Sollte heute etwa der Dauerfluch des ewig finalen Halbfinales gebrochen werden? Unglaublich. Schon schön. Aber auch irgendwie... man möchte sich ein bißchen bei den Gastgebern entschuldigen... oh là là... fast hätte ich gestern meine Überschrift noch korrigiert... von wegen "Victory".... jetzt Khedira 5:0 in der 29 Minute...

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