Gibt es eigentlich einen Fachbegriff für diese Fernsehformate, wo irgendein Thema anhand von uralten Bild- und Filmdokumenten von mehr oder weniger Prominenten abgehandelt wird, und wo dann links oder rechts im Bild eingeblendet, ein aktueller G-Prominenter einen pointenfreien Privatkommentar dazu abgibt? Also so ähnlich, wie ich auf dem Bild da oben. Auch ich könnte jetzt Angelesenes über Joseph Beuys absondern. Getroffen haben wir uns nie. Und G-Promi bin ich ja auch. Na gut, in Bloggerkreisen eventuell sogar Doppel-D. Auf jeden Fall ein Format, das meinethalben nicht unbedingt wieitergeführt werden muss. Mir würde direkt nichts fehlen. Es sei denn, man könnte in nächster Zukunft geistreiche Prominente mit geistreichen Kommentaren, zu meinethalben auch mitunter nicht nur geistreichen Themen gewinnen. Aber es dürfte schon ein nennenswertes Quentchen Geist drinstecken.
Am letzten Sonntag bei Jan. Sie sehen siebzehn von zweihundertneunundzwanzig Fotos. Da sind auch welche dabei, die Jan gemacht hat. Man erkennt sie ganz leicht daran, dass meine Hände drauf zu sehen sind. Also alle beide. Ein sicheres Indiz, dass ich ein Foto nicht gemacht habe. Später waren wir noch spazieren, im Park. Ich sage aber nicht, in welchem, wegen Datenschutz! Auf jeden Fall in Berlin. Da, wo die Frau mit den rot angemalten Lippen im Beet rumsteht. Man muss sich mal vorstellen, man wäre Detektiv und wollte herauskriegen, wo in Berlin eine Frauenskulputur im Park mit rotem Lippenstift steht. Ein moderner Detektiv mit Internet würde wahrscheinlich ein Foto posten und eine Prämie aussetzen. "Suchen Sie mit BZ Online die Frau mit dem roten Lippenstift! Als Prämie winkt ein Gratis-Beschattungs-Auftrag vom Detektiv-Büro Schulze! Kommen Sie Ihrem untreuen Gatten endlich auf die Schliche!" Super. Ich denke, die Fotos, wo man Jan kochen sieht, werden bestimmt wieder gut bei meinen weiblichen Leserinnen ankommen. Männer am Kochtopf sind einfach im Trend! Ich persönlich finde es auch nicht verkehrt, wenn der anschließende Abwasch auch von qualifizierter Männerhand verrichtet wird. So ein Mann hat einfach, genetisch bedingt, bessere motorische Fähigkeiten und lässt nicht so leicht aus Versehen einen Teller beim Abtrocknen fallen, wie unsereiner. So zarte Frauenhände sind einfach besser geeignet, um einen empfindlichen Fotoapparat zu halten oder interessante Requisiten wie Barbiepuppen- und Totenköpfe und schwarze Masken. Man sollte niemals gegen die Natur arbeiten. Wegen Ökologie und so.