22. Dezember 2013

Von wegen: "der 21. Dezember ist die längste Nacht des Jahres, danach werden die Tage wieder länger". Laut der Seite da haben wir gestern, heute und morgen zur gleichen Zeit Sonnenaufgang und Sonnenuntergang. Ich bin heute extra früh aufgestanden, um das zu kontrollieren. Die Tage werden erst übermorgen länger. Also beruhigen Sie sich wieder. Bzw. feiern Sie dann halt drei Tage Wintersonnenwende. Auch schön. Also gehen die Feiertage vom 21. Dezember bis zum 23. Dezember 2013. Danach machen einige viel religiöses Gedöns um innere Einkehr, Rauhnächte oder feiern dieses Fest neuerer Zeitrechnung "Weihnachten". Jeder, wie er will. Hauptsache, ich kann auch machen, was ich will. Nämlich alles, was ich will. Sogar gewagte Dinge wie, mich um mein Hauptabflussrohr in der Küche kümmern, das immer noch nicht in idealem Zustand ist. Dazwischen ein bißchen bloggen und kommentieren. Natürlich kriege ich mit, dass die Sonne wieder stärker wird. Gestern und heute hat sie mich ganz schön geblendet, hier vor meinem Klapprechner. Mein Neffe hat sich über die Brille seines Vaters gefreut. Er hat sich selber damit abgelichtet. Ich habe gesehen, dass sie neu aufgelegt wurde, diese kosmonautische Angeber-Brille aus Titanium. Für einen Preis, der wohl ungefähr dem entspricht, den sie damals in Mark hatte. Gerade der letzte Takt von einem Song von Joni Mitchell im Hintergrund, in der Version von Diana Krall "A Case of you". Sehr besinnlich, bin ja multi-tasking-fähig. Und jetzt "Paint it Black". I wanna see the sun, I wanna see the sun blotted out from the sky... Und danach "Forgive me, my little Flower Princess". Der erschossene John Lennon. Danach hatte sich Yoko Ono die Brille gekauft. Gleich danach. Und wurde jahrelang nicht mehr ohne gesehen. Statt schwarzem Trauerschleier. Ein schwarzes Titanium-Schutzschild. Sie war eben schon immer ihrer Zeit voraus. Ich glaube mich zu erinnern, dass Yokos Witwenlook auch die Inspiration für meinen Bruder war, die Brille zu kaufen. Er fand Yoko Ono schon immer wahnsinnig cool. Ja, vor allem deswegen -

19. Dezember 2013



Isn't that strange, how one day follows another
Like rain drops on your panes
Running out of time and running out of breath
You drop your dreams one after the other

Isn't that strange how we can't keep up with the days
And how one face replaces another
And the names they change, and the stories they end
But it's the same words lover after lover


Ja.

16. Dezember 2013



I.C.U. Most beautiful. Lou Doillon. Die jüngste Tochter von - man sieht von wem. Nicht zu übersehen - Jane Birkin. Vor fünf Tagen starb Jane Birkins älteste Tochter, die große Schwester der zauberhaften Lou Doillon. Die mittlere kennt man schon lange, Charlotte. Respektabel, faszinierend. Aber diese Lou, die ist mir ganz nah. Auch ein Septemberkind. Wenn ich sie sehe, sehe ich nicht nur Jane mit einer viel tieferen, gefühlvolleren Stimme, es ist beinah, als wären in ihr alle Metaphern inkarniert, in ihren Blicken, die diesen Geist der 68er-Rebellion, verbunden mit irrwitziger Romantik, ausmachten. Als hätten Mick Jagger und Keith Richards nicht nur Lieder erschaffen wie Paint it Black und Wild Horses und Gimme Shelter, sondern dieses Geschöpf. Ich bin ganz verliebt. Und zugleich erschüttert von dieser Nachricht, dass diese große Schwester vor fünf Tagen aus einem Fenster in Paris in den Tod stürzte. Wie schmerzhaft. Sie war Fotografin. Ich bin ganz seltsam über Lou gestolpert. Eine Klatschpressemeldung über eine mutmaßliche Affäre zwischen Benjamin Biolay und Vanessa Paradis, dazu Einlassungen über den angeblichen Frauenheld Biolay, dessen Musik ich seit vielen Jahren sehr mag, ein Sensibelchen, der an Grenzen geht. Wie soll auch sonst etwas Bemerkenswertes entstehen. Na gut. Zwischen all dem eine Nebenbemerkung über eine Verbindung vor fünf Jahren mit - eben - Lou Douillon. Geschaut, wer das ist, weil in Frankreich offenbar bekannt. Und da war sie. Ich hörte und sah dieses Video da oben. I.C.U. und lauschte wie gebannt, berührt von Anfang an, ihrer Stimme, weidete mich an ihrem Anblick. Auch das ist wundervoll.

Und heute Nachmittag brachte ich etwas Persönliches auf den Postweg, zur Post. Diese völlig verrückte Porsche-Sonnenbrille, dieses respekteinflößende Schutzschild für die Seele von Traumtänzern, die Yoko Ono auch dauernd trug, nach dem Tod von John Lennon. Sie war seit dem Unfalltod meines Bruders bei mir. Sechsundzwanzig Jahre, behütet, wie ein Schatz. Für meinen Kopf war sie immer zu groß. Morgen, am siebzehnten Dezember, hat mein nun einziger Neffe Valerian seinen sechsundzwanzigsten Geburtstag, und er hat auch einen so großen Kopf wie sein Vater und überhaupt Ähnlichkeit. Wie er den Kopf hält. Und die Gitarre. Er soll sie haben. Er weiß es schon, ich konnte es nicht für mich behalten. Und er freut sich wie verrückt, die arschcoole Sonnenbrille seines Vaters zu bekommen, den er nie gekannt hat, aber von dem ein Bild neben seinem Bett steht. Und eines seines Bruders, wie er mir vorhin schrieb. Das sind sehr persönliche Dinge, die ich hier schreibe. Und ich finde das absolut richtig. Denn wem nützen Allgemeinplätze, Nichtigkeiten, die einen nur halb berühren. Ist doch Unfug, das bringt doch nichts. Ich will mich selbst berühren, wenn ich schreibe. Auch dafür - und für die Welt.

[ And I see you
in every cab
that goes by
in the strangers
at every cross road
in every bar ]

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Ina Weisse Oh da muss...
19.09.25, 22:41
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19.09.25, 22:33
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Imke Arntjen Sylt...
19.09.25, 15:56
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16.09.25, 20:56
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Jan Sobottka Sieht...
12.09.25, 18:22

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