12. Dezember 2013



Manches möchte man bloggen. Ich schrieb gerade jemandem (der mich gut kennt oder genauer: kannte) - im Kontext eines Austausches über (s)eine besonders schöne Hochzeitsfeier, die in der Vergangenheit liegt, das Folgende:

"Weißt du, ich dachte mir manches mal in meinem Leben: ich würde gerne heiraten, aber möchte anschließend nicht unbedingt verheiratet sein. Einfach nur einmal so ein Ritual erleben, so ein Fest, sich gegenseitig die größte Wertschätzung zu zeigen. Und danach aber wieder frei und ungebunden sein, mit dem Gefühl, um jemanden werben zu wollen."

Ich finde, das bringt es so gut auf den Punkt, dass ich es auch noch hierhinein kritzeln will. Obwohl mich Heiraten und Hochzeit halten so wenig wie nie zuvor in meinem Leben beschäftigt. Aber ich erinnere mich an das Gefühl, an die Idee. Und wenn es jemals wiederkehren sollte, das Gefühl, das so eine Idee im Schlepptau hat, bin ich neugierig, ob es sich immer noch so zeigen wird. Eines fernen Tages. Den ich gar nicht herbeisehne. Es gibt dieses Sprichwort "Hochmut kommt vor dem Fall". Vielleicht könnte man auch abgewandelt sagen "Hochzeit kommt vor dem Fall". Aber die Hochzeit an sich schmälert das ja nicht. Den Tag. Und die Erinnerung. An die Farben und die Kleider und die Freude und das Licht. Und so weiter. Wichtig ist, dass man die hohen Zeiten erkennt und feierlich begeht, wenn sie da sind. Ich glaube schon, dass es ein Schicksal gibt, man nicht alles durch zuträgliche Haltung und Verhalten zur immerwährenden Vollendung treibt. Da sind immer Kurven. Auf und ab. Aus irgendeinem Grund, den wir nie begreifen werden, ist es so. Und weil es so ist, muss man ganz viel Aufmerksamkeit darauf verwenden, zu erkennen, ob es eine gute oder schlechte Zeit ist, die man gerade hat. Wenn sie gut ist, gut - Jetzt. Wenn sie schlecht ist, werden sich die Dinge ändern. Ich schreibe ganz bewusst gut und schlecht wie man von Schwarz und Weiß spricht. Auch wenn dazwischen Töne von gebrochenem Perlmutt über Steingrau bis zum Anthrazit erkalteter Lava sind. Weil es die Hoch- und Tiefzeiten sind, die uns so sehr in Erinnerung bleiben. Wollte ich noch eben bloggen. Und GUTE NACHT.

10. Dezember 2013

Heizkörper entlüften, Abflussrohr von der Spüle auseinandermontieren. The Glamour never stops! Dazwischen Überlegungen zu bloggen oder die eine oder andere Mail zu beantworten, als Übersprungshandlung. Aber nein, diese Dinge müssen zu Ende gebracht werden, in Ordnung gebracht werden. Bevor Sie mit Rohrfrei-Granulat hantieren, legen Sie sich bitte eine Saugglocke zu. Die bringt einfach mehr und ist eine Anschaffung fürs Leben. An einer Stelle tropft es noch unter der Spüle, obwohl ich alle Rohrteile maximal zugeschraubt habe. Da muss ich eventuell nochmal ran. Und bitte: niemals das Märchen glauben, Kaffeesatz würde den Abfluss frei halten. Ein Fachmann aus der Kanalisation stellt dazu fest: "Kaffeesatz in der Kanalisation? Wird hart wie Beton!". Das war letztendlich das Übel. Ich bin ab und zu noch empfänglich für Ammenmärchen, gerade wenn es bequem ist. Den Kaffeesatz mal eben in den Ausguss spülen. Aber der Tag hatte auch recht angenehme Stunden. Ich hatte Gelegenheit, Menschen zu beglücken. Immer wieder schön, Kinderaugen bei ausgewachsenen Männern, wenn Schokolade winkt. Bei Frauen natürlich auch, aber die assoziiert man ja eh immer mit Euphorie über Schokolade. Am Schönsten ist es, die Sicherheitsleute zu beglücken, die liegen mir richtig am Herzen. Bei höheren Gehaltsgruppen war ich sparsamer. Die können sich ja selber locker die guten Lindt-Schokoläuse kaufen. Ausgleichende Gerechtigkeit! Das wäre überhaupt ein toller Beruf für mich, finde ich: Geschenke verteilen - königlich! Was mir auch noch gut gefällt als Arbeit, ist Ordnung machen. Den Leuten, die zu faul sind, hinterherräumen, bis es richtig gut aussieht. Ich habe schon häufiger überlegt, wie ich es hinkriegen könnte, ein Arbeitsgebiet mit einfachen Tätigkeiten zu bekommen, ohne die Gehaltsgruppe zu wechseln. Ich glaube, das Dilemma kennen viele. Ich weiß es sogar. Mir fallen eine ganze Reihe Leute ein, mit denen ich eine Selbsthilfegruppe gründen könnte. Mir fallen aber auch jede Menge Leute ein, die das überhaupt nicht verstehen und beleidigt gucken, wenn ich erzähle, dass mich Aufgaben mit geistigem Anspruch eher langweilen, weil man sich mitunter auch auf Sachen konzentrieren muss, die einen nicht durchweg so brennend interessieren und demzufolge die geistige Freiheit beeinträchtigen. Wenn ich dagegen die leider viel zu seltene Gelegenheit habe, Sachen aufzuräumen, kann ich multitasking-mäßig meine visuelle Virtuosität benutzen, weil Aufräumen ja vor Allem ein optisches Talent voraussetzt. Und da ich davon sowieso jede Menge habe, könnte ich mich zeitgleich auf andere Sachen konzentrieren, die mich interessieren. Träumen, sich Sachen ausdenken, überlegen, was man als Nächstes bloggt. Eine Mailantwort andenken, wieder verwerfen. So Sachen eben. Und während der Geist eine neue visionäre Ordnung erschafft, Ordnung in der materialisierten Welt machen. Sehr befriedigend! Eventuell könnte ich sogar eine Marktlücke bedienen, weil ich eigentlich super viele Leute kenne, die überhaupt nicht gerne aufräumen. Ich räume sogar bei mir selber gerne auf, auch wenn nur ich selber mich dafür lobe. Aber wenn einen andere dafür loben, ist es schon noch toller. Ich finde überhaupt, dass Aufräumen vor allem etwas mit der Idee von einem Gesamtkunstwerk zu tun hat. Ich betrete in aufgeräumter Verfassung eine aufgeräumte Umgebung oder räume sie eben so lange auf, bis die ideale Grundvoraussetzung für die Kür geschaffen wurde. Nach der Pflicht kommt die Kür. Das Sahnehäubchen auf dem Kakao. Auf einem idealen Nährboden kann eine Pflanze wachsen und Blüten entfalten. Bis zur Ekstase. Das ist das Ziel. Im Grunde religiös. Um meine radikale Vorgehensweise in Sachen Ordnung besser zu kommunizieren, habe ich unlängst den Begriff Akten-Yoga kreiert. Interessanterweise hat bis jetzt jeder geguckt, als ob es verständlich wäre. Ich mache zwar kein Yoga und meditiere nicht, sorge aber in profanen Situationen für meditative Zustände. Klare Flächen, ich brauche klare Flächen. Interessant finde ich, dass die systematische Umsetzung von dieser Idee, immerzu Neugier weckt. Das muss irgendetwas mit Wellness zu tun haben, schätze ich. Fragen Sie Frau Nielsen! Ich bleibe dran.

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