Kann man auch mal machen. Zur Feier des Tages den Fotoapparat aus dem Busfenster halten. Bitte sehr. Bus Richtung U 8 Heinrich-Heine-Straße. Eigentlich unkompliziert. Nur einmal umsteigen.
Vielleicht haben Sie ja schon einmal von diesem sagenumwobenen Ort im Plänterwald gehört, dem alten verwunschenen, verlassenen DDR-Vergnügungspark, dem Spreepark. Manchmal kommt Hollywood und dreht ein paar Filmszenen hier, mitten in Berlin, aber doch so weit weg. Man denkt ein bißchen, man träumt. Wer den Ort kennt, vermisst bestimmt ganz viele wichtige Orte, in meiner kleinen Bilderstrecke. Das war nämlich mein allererster Besuch dort, und ich wusste noch nicht genau, wo man hindarf und habe es auf eigene Faust probiert. Man geht durch den Eingang, wo das Café Mythos ist, wie so ein kleiner Biergarten. Dort stehen ein paar Reliquien, das große alte Mammut und ein paar Dinos und ein Schwan. Und der Gorilla. Aber die wahren Schätze verbergen sich in der Wildnis, rund um das Riesenrad. Ich bin nur ein kleines Stückchen vorgedrungen, durch eine Absperrung, die man eigentlich nicht übertreten darf. Aber am Geburtstag darf man mehr als sonst! Mich hat dann ja auch ein sehr netter uniformierter Aufpasser, der auf dem Fahrrad seinen Kontrollgang gemacht hat, erwischt. Ich durfte nicht mehr weiter fotografieren, ich sollte eigentlich alle Bilder löschen, die ich soweit hatte, aber dann habe ich ganz aufgeregt gesagt, dass es aber doch mein Geburtstag ist... Dann hat er streng geguckt und im Kommandoton pariert: "Äh - das interessiert mich persönlich zwar schon, und da gratuliere ich Ihnen auch ganz herzlich, aber die Kamera, die habe ich nicht gesehen!" "Schon klar! Wo ist bitte der Ausgang, also der Besucher-Weg, wo darf ich..?" "Da lang!" "Tschüs, und danke nochmal!". Also auch deswegen sind hier noch nicht die allerspektakulärsten Sachen zu sehen, aber immerhin ein bißchen von der Wildnis. Das war schon mal ein schöner Anfang. Zum Abschluss bin ich noch mit der Bimmelbahn gefahren, da sieht man noch ein bißchen mehr, da gibt es eine extra Strecke und dann stand mein Wunsch fest, dass ich am nächsten Tag gleich nochmal hinmuss und so eine Führung mitmachen, wo man dann alles sieht, was sonst im Verborgenen liegt. Das ist also nur ein kleines Appetithäppchen bzw. der Aperitif, wie Sie gerne möchten.
Heute: siebenundvierzigster Geburtstag. Man sieht, ich war guter Dinge und habe mir zum Festtag ein lebensfrohes, oranges Leibchen übergezogen, um meiner Lebensfreude Ausdruck zu verleihen. Außerdem stand ein Ausflug bevor, von dem ich später noch beeindruckendes Bildmaterial präsentieren werde. Es war natürlich wichtig, nicht nur adrett, sondern auch praktisch gekleidet aufzubrechen. Deswegen kein kokettes Kleidchen, sondern eine bequeme Hose und zwei Shirts übereinander und die Who Killed Bambi-Sternchenjacke im Proviant. Zu der weißen Hose fällt mir noch ein toller Haushaltstipp ein! Ungeschickt, wie ich manchmal beim Essen bin, ist mir vor einiger Zeit beim Apfelessen, der Saft beim Abbeißen auf die weiße Hose getropft. Erst sieht man das ja nicht gleich, das ist das Gemeine beim Apfelsaft, aber später werden die Tröpfchen auf dem Stoff eklig braun. Das sieht voll Scheisse aus! Was tun? Mit Waschmittel und Spüli ist es nicht rausgegangen, aber ich hatte noch einen Rest von einem Fläschchen mit so einem Mittel für die Zähne, wo sie weißer werden sollen, das habe ich früher manchmal benutzt. Ich glaube, jetzt ist das Mittel verboten aber wohl noch übers Internet bestellbar. Jedenfalls war Wasserstoffperoxid drin. Davon habe ich auf die Apfelflecken draufgetupft, einwirken lassen und dann noch mal kochendes Wasser drübergegossen. Die Flecken waren ganz weg! Jedenfalls da, wo die Hose beim Trocknen nicht der direkten Sonne ausgesetzt war. Das gibt sonst so hellgelbe Flecken, nicht schön! Da musste ich nochmal nachbehandeln. Alles wieder tiptop!
Ich glaube mich zu erinnern, der Erwerb dieses Modells war durch Frau Pfeiffer in dem Streifen mit der Szene auf dem Flügel inspiriert. Der Film an sich war mir eigentlich recht langweilig, aber Michael Ballhaus ist mit seiner Kamera so schön um die räkelnde und hauchende Michelle herumgekreiselt, dass da irgendwas hängengeblieben ist. Im Grunde die einzige Szene aus dem Film, an die ich mich erinnern kann. Ob ich dann losgegangen bin, um ein irgendwie ähnliches Kleid zu finden oder nur zufällig darüber gestolpert bin, weiß ich auch nicht mehr. Wie bei nicht wenigen meiner Kleider ist der Kauf im letzten Jahrhundert über die Bühne gegangen. Wenn ich mir die Szene heute so anschaue, kommt mir das alles ja recht konstruiert und püppchenhaft vor. Und mein Kleid ist leider auch nicht richtig gut geschnitten. Es müsste kürzer sein, um die Hüften enger und raffinierter dekolletiert, nicht mit so tantenhaft breiten Trägern. Jetzt verstehe ich natürlich auch, warum auch dieses Kleid in zwei Situationen nicht den Eindruck gemacht hat, den ich mir gewünscht hatte. Das eine Mal war um 1998 und das andere Mal 2008. Ich denke, 2018 werde ich keinen weiteren Versuch damit unternehmen. Wäre das hiermit auch festgehalten.